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Die Fluchtrichtung der Festplatte ist die Steigerung ihrer Kapazität. Und bisher geht die Strategie auf, um die Koexistenz zu den Flashspeichern zu rechtfertigen. Die hohe Kapazität bei vergleichsweise geringen Anschaffungskosten stehen dabei den immer schnelleren SSDs gegenüber, die nur recht langsam an Kapazität zunehmen und wenn dann doch noch immer recht teuer sind, wenn sie mehrere Terabyte fassen sollen.
Die durch das permanente Datenwachstum entstehenden Anforderungen verlangen bei den Festplatten also immer größerer Speicherkapazität und dementsprechend neue Technologien diese auch umzusetzen. Der Hersteller Seagate geht diesen Weg und hat für die erste Hälfte des Jahres 2023 die ersten Festplatten mit 22 TB und 24 TB Speicherkapazität angekündigt. Bis Ende diesen Jahres rechnet Seagate damit Datenträger mit bis 30 TB Kapazität anbieten zu können.
Möglich machen diese Kapazitätssteigerungen das neue Verfahren HAMR, kurz für Heat-Assisted Magnetic Recording. Seagate hat die Technologie vorangetrieben und ist nun anscheint der Ansicht, dass die Festplattentechnologie bereit für den Massenmark ist. Der Hersteller verrät nicht viele Details über die Technologie, allerdings ist die grundsätzliche Arbeitsweise bekannt.
Um die Kapazität eines Datenträgers zu erhöhen, ohne dabei auf ein neues Geräteformat zurückzugreifen, muss die Bitdichte auf diesem gesteigert werden. Zum Problem dabei wird, dass je dichter die Datenbits aneinander rücken, desto eher die umliegenden Datenbits damit anfangen die magnetische Ausrichtung ihrer Nachbarn zu beeinflussen. Daher wird ein anderes Material für die Platte des Datenträgers gesucht, welches eine thermische Stabilität auch bei Raumtemperatur gewährleisten kann.
Um dennoch neue Daten schreiben zu können, wird eine winzige Stelle auf dem Datenträger kurz durch eine kleine am Schreibkopf befestigte Laserdiode erhitzt. Dadurch kann der Schreibkopf die magnetische Polarität einzelner Bits kurzzeitig ändern.
Der Konzern selbst rechnet aber damit, dass die Verkaufszahlen für die neuen Festplatten in diesem Jahr noch relativ niedrig sein werden. Das dürfte zum einen mit der derzeitigen wirtschaftlichen Situation zusammenhängen und zum anderen mit mangelnden Erfahrungswerten der Kunden mit dieser neuen Technologie.
Allerdings fasst Seagate bereits für 2026 eine Kapazitätsgrenze von 50 TB ins Auge – die Entwicklung soll hier also weitergehen.