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Neuer Intel-IGP deklassiert Low-End-GPUs von AMD und NVIDIA - Update

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Neuer Intel-IGP deklassiert Low-End-GPUs von AMD und NVIDIA - Update
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Die im Januar kommenden Dual-Core-CPUs von Intel, Clarkdale (Desktop) und Arrandale (Mobile), werden erstmals mit einem integrierten Grafikchip ausgestattet sein. Während die CPU-Performance bereits in vielen Previews unter die Lupe genommen wurde, wie auch in unserem Artikel zu lesen, blieb die Grafikleistung des IGP noch unerkannt. Es mangelte bislang auch an entsprechenden Mainboards, zur Nutzung des Grafikchips. Doch nun zeigen sich immer mehr Platinen mit den neuen Intel-Chipsätzen und Video-Ausgängen im Handel. Eine chinesische Internetseite nutzte somit die Gunst der Stunde und untersuchte, mit Hilfe des ASUS P7H57D-V EVO (Intel H57 Chipsatz), die integrierte GPU eines Clarkdale-Prozessors auf seine 3D-Leistung hin. Dabei kam der Pentium G6950 mit 2x 2,8 GHz und 3 MB L3-Cache zum Einsatz, der auf 4 GHz übertaktet wurde. Sein Grafikchip taktet mit 533 MHz und als Speicher kann er auf DDR3-RAM mit 1600 MHz zurückgreifen.
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Der IGP des 32-nm-Pentiums musste gegen zwei diskrete Low-End-GPUs der Konkurrenz antreten, namentlich ATI Radeon HD 4350 von AMD und GeForce G210 von NVIDIA, die auf der gleichen Plattform getestet wurden. Die Resultate in den verschiedenen Benchmarks sprechen dabei eine eindeutige Sprache: Die Clarkdale-GPU schlägt die Kontrahenten in den meisten der durchgeführten Tests um Längen. Im 3DMark Vantage von Futuremark kann sich der Intel-IGP im Entry-Setting um mehr als 1600 Punkte vor die G210 setzen, der Vorsprung zur AMD-GPU fällt noch größer aus. Der GPU-Score des Clarkdale liegt dabei rund 2000 Punkte in Front. Im anschließenden "Real Time HDR IBL"-Benchmark erreicht die Intel-Lösung mehr als 100 FPS, während die diskreten GPUs knapp an 70 FPS scheitern. Bei den praxisnäheren Gametests zeigt sich das gleiche Bild: In Resident Evil 5 bei 1920 x 1080 Pixeln und DirectX 10 werden vom Intel-Chip, mit fast 20 FPS, etwa 6 FPS mehr erreicht. Auch bei "World in Conflict" liegt man klar vorne. Bei dem Spiel "Eagle hit the sky" kann sich die Clarkdale-GPU allerdings nur sehr knapp an die Spitze setzen und im 3DMark 06 (DX 9) liegt sie etwa auf gleicher Höhe mit den anderen Probanden, wobei diesmal die Radeon HD 4350 die knappe Führung übernimmt.
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Abschließend lässt sich also feststellen, dass die DirectX-10-GPU des Pentium G6950 in zahlreichen Tests die diskreten DirectX-10.1-Grafikchips, G210 von NVIDIA und HD 4350 von AMD, mehr als deutlich hinter sich lässt. Dabei ist zu berücksichtigen, dass dieses Clarkdale-Modell nur mit 533 MHz GPU-Takt daherkommt, während es auch Core-i3-Prozessoren mit 733 MHz oder gar 900 MHz GPU-Frequenz geben soll, die eine noch bessere 3D-Leistung erzielen dürften. In der Vergangenheit wurden Intel-IGPs gerne belächelt und oftmals für zu schwach befunden, dies könnte sich jedoch vielleicht bald ändern, wenn man auf dieses Preview blickt.

Update - Weiterer Test zeigt wesentlich schlechtere 3D-Performance des Clarkdale-IGP:

Ein weiterer Test aus dem asiatischen Raum zeigt den Clarkdale-IGP in einem ganz anderen Licht. Dabei trat ein Intel Core i3 mit 2,8 GHz samt IGP (Taktrate unbekannt) und H55-Board gegen einen AMD Athlon II X3 435 (2,9 GHz) mit IGP der 785G-Platine an. In den sieben Game-Tests, die für die Grafikleistung am relevantesten sind, lag die Intel-Plattform in fünf Fällen deutlich hinter dem AMD-System. Bei zwei Spielen (Wolfenstein und DiRT2) kam es vermutlich zu Treiberproblemen, sodass eine Messung auf dem Intel-System nicht möglich war.
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Wenn man nun bedenkt, dass in diesem Fall eine Radeon HD 4200 (785G-IGP) die Clarkdale-GPU so deutlich hinter sich lässt, ist es doch sehr verwunderlich, dass eine schnellere diskrete HD 4350, die im weiter oben beschriebenen Test verwendet wurde, keine Chance gegen den Intel-IGP hatte. Wie bereits einige User vermuteten, liegt die Ursache für die widersprüchlichen Ergebnisse vermutlich in der Übertaktung des Core i3 (4 GHz) im ersten Test, wobei womöglich auch der GPU-Takt deutlich erhöht wurde. Da in beiden Fällen aber keinerlei Angaben zu den Taktfrequenzen der integrierten GPUs angegeben werden, lassen sich die Ergebnisse schwer einschätzen oder vergleichen. Mit Fall des NDA im Januar wird eine Vielzahl von ausführlicheren Tests der Clarkdale-Chips kommen, die auch der IGP-Performance auf den Grund gehen werden.

Ein weiterer Vergleichstest der Kollegen von inpai.com.cn, bei dem sich ein Core i3 mit einem gleichgetakteten Core 2 Duo samt G45-IGP duellierten, deutet darauf hin, dass die Grafikleistung der Clarkdale-GPU zumindest deutlich über dem G45-Chip anzusiedeln ist.

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Quellen und weitere Links

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