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Fast ein halbes Jahr nach AMD wird NVIDIA in der kommenden Woche wohl auch seinen Einstand ins DirectX-11-Zeitalter feiern und seine neuen Grafikkarten vorstellen. Obwohl die kalifornische Grafikschmiede die Architektur bereits schon vor einigen Monaten zu großen Teilen vorstellte und immer mal wieder kleinere Informationshäppchen herausrückte, blieben die finalen Eckdaten bislang eine ganze Zeit lang unter Verschluss. Gestern sollen dann die letzten Geheimnisse ans Tageslicht gekommen sein. Grund genug für uns alle aktuellen Gerüchte zu Kühler, Spezifikationen und Leistung noch einmal für Sie zusammenzufassen.
Beginnen wollen wir an dieser Stelle mit dem Referenzkühler, der sich um die doch recht hohe Abwärme des GF100-Chips kümmern soll. Hierfür kommen nicht nur zahlreiche Aluminium-Finnen zum Einsatz, sondern auch vier Kupfer-Heatpipes, die dem Direct-Touch-Prinzip folgen und so die Kühlleistung weiter verbessern sollen. Weiterhin soll auf dem Dual-Slot-Kühler auch ein 70-mm-Radiallüfter werkeln, der aber unter Volllast aufgrund der angegebenen 1,8 Ampere nicht zu den Leisetretern zählen dürfte. Da es sich bei diesem Modell allerdings um den Kühlkörper der NVIDIA GeForce GTX 470 gehandelt haben soll, könnte das Flaggschiff auf eine leicht geänderte, komplexere Lösung setzen.
{gallery}/galleries/news/astegmueller/2010/expreview-gtx470-cooler{/gallery}Als nächstes wollen wir einen genaueren Blick auf die Leistungsdaten der beiden 3D-Beschleuniger werfen. So stellen die 3,0 Milliarden Transistoren der Fermi-GPU, die in 40 nm bei TSMC gefertigt wird, wohl kein großes Geheimnis mehr dar. Vergleicht man die Anzahl aber mit den 2,15 Milliarden Transistoren der ATI Radeon HD 5870, so fällt die Steigerung doch sehr beachtlich aus - im Vergleich zum GT200-Vorgänger sogar fast eine Verdopplung. Doch maßgeblich für die Performance sind eher die Shader-Prozessoren. In der Vollbestückung stehen dem GF100 dabei 512 skalare Einheiten zur Verfügung. Diese sind in insgesamt 16 Streaming-Multiprozessoren (SM) zusammengefasst, die jeweils 32 Shader-Prozessoren bereit halten. Jede ALU, von NVIDIA auch als CUDA-Core bezeichnet, verfügt zudem über eine Integer- und Floating-Point-Pipeline und erfüllt damit den neuen IEEE 754-2008-Standard und erlaubt somit moderne Fused-Mulitply-Add-Instruktionen. Während beim GT200 noch insgesamt acht Textureinheiten auf 24 ALUs fielen, sind es beim GF100 jetzt vier TMUs je 32 Shadereinheiten. So besitzt jeder SM eine Quad-TMU, woraus bis zu 64 Textureinheiten resultieren. Die NVIDIA GeForce GTX 480 wird zunächst auf 1536 MB Videospeicher zurückgreifen können - verteilt auf insgesamt 12 GDDR5-Chips, die sich jeweils im 2er-Paket einen 64-Bit-Controller, wovon sechs zur Verfügung stehen, teilen. An jeden Speichercontroller sind jeweils acht Rasteroperations gebunden. Somit stehen 48 ROPs bereit, während es das Speicherinterface auf 384 Bit bringt.
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Doch die NVIDIA GeForce GTX 480, das kommende Topmodell, soll zum Start der neuen Generation mit nur 15 Streaming-Prozessoren auskommen. Somit bringt es das Modell auf nur noch 480 Shadereinheiten, 60 TMUs und 48 ROPs. Die Taktraten belaufen sich jüngsten Gerüchten zufolge auf 700/1401/924 MHz. Alles in allem bringt es die Grafikkarte auf eine maximal arithmetische Rohleistung von 1,35 TeraFLOPS. Die NVIDIA GeForce GTX 470 muss hingegen auf einen weiteren Streaming-Prozessor sowie auf zwei GDDR5-Speicherchips verzichten. Damit stehen ihr nur noch 448 skalare Einheiten, 56 TMUs und 40 Rasteroperations zur Verfügung. Auch die Taktraten sind mit 607/1215/837 MHz etwas niedriger. Die Thermal Design Power (TDP) wird aktuell auf 295 bzw. 225 Watt beziffert. Preislich peilt NVIDIA 499 US-Dollar für sein Flaggschiff und 349 US-Dollar für die etwas langsamere Version an.NVIDIA GeForce GTX 470 | ATI Radeon HD 5850 | ATI Radeon HD 5870 | NVIDIA GeForce GTX 480 | |
GPU | GF100 | RV870 | RV870 | GF100 |
Fertigung | 40 nm | 40 nm | 40 nm | 40 nm |
Anzahl Transistoren | 3,00 Milliarden | 2,15 Milliarden | 2,15 Milliarden | 3,00 Milliarden |
GPU-Takt | 607 MHz | 725 MHz | 850 MHz | 700 MHz |
Speichertakt | 837 MHz | 1000 MHz | 1200 MHz | 924 MHz |
Speichertyp | GDDR5 | GDDR5 | GDDR5 | GDDR5 |
Speichergröße | 1280 MB | 1024 MB | 1024 MB | 1536 MB |
Speicherinterface | 320 Bit | 256 Bit | 256 Bit | 384 Bit |
Speicherbandbreite | 133,9 GB/Sek. | 128 GB/Sek. | 153,6 GB/Sek. | 177,4 GB/Sek. |
Shader Model | 5.0 | 5.0 | 5.0 | 5.0 |
DirectX | 11 | 11 | 11 | 11 |
Shader-Einheiten | 448 (1D) | 288 (5D) | 320 (5D) | 480 (1D) |
Shader-Takt | 1215 MHz | 725 MHz | 850 MHz | 1401 MHz |
Texture Units | 56 | 72 | 80 | 60 |
ROPs | 40 | 32 | 32 | 48 |
Pixelfüllrate | 24,3 Gigapixel | 23,2 Gigapixel | 27,2 Gigapixel | 33,6 Gigapixel |
maximale Leistungsaufnahme | 225 Watt | 170 Watt | 188 Watt | 295 Watt |
CrossFire/SLI | 3-way-SLI | CrossFireX | CrossFireX | 3-way-SLI |
Auch weitere Retail-Boxen haben nun das Licht der Welt erblickt. Hervorzuheben ist dabei vor allem Zotac. So plant der NVIDIA-Boardpartner eine Special-Edition, die jeweils mit einer Razer-Maus ausgeliefert werden soll. Während der GTX 480 eine Razer Imperator beiliegt, hält der Karton der GTX 470 eine Razer Death Adder bereit.
{gallery}/galleries/news/astegmueller/2010/techpowerup-gtx480-boxen{/gallery}Zu guter Letzt interessiert natürlich auch die Leistung. Zumindest für die NVIDIA GeForce GTX 470 konnten wir bislang erste Benchmark-Ergebnisse, welche allerdings noch mit Vorsicht zu genießen sind, liefern. Demnach liegen die Minimum-Frames in Crysis Warhead, Far Cry 2, H.A.W.X. und Co meist auf einem hohen Niveau, sodass sich die NVIDIA GeForce GTX 470 im Durchschnitt gerade einmal fünf bis zehn Prozent hinter einer ATI Radeon HD 5870 platziert. Allerdings kann sie sich in verschiedenen Disziplinen vor die US-Amerikanische Konkurrenz setzen. Damit dürfte sich die NVIDIA GeForce GTX 470 rund zehn Prozent vor eine ATI Radeon HD 5850 setzen. Das Flaggschiff läge dann zwar vor Cypress, bliebe aber noch hinter einer ATI Radeon HD 5970 zurück.
{gallery}/galleries/news/astegmueller/2010/techpowerup-gtx470-benches{/gallery}In den nächsten Tagen dürften sich solche Meldungen wieder häufen, denn der Start der heiß erwarteten Grafikkartengeneration von NVIDIA steht kurz bevor. So sollen die kommenden 3D-Beschleuniger bereits zur PAX East 2010, welche vom 26. bis 28. März einlädt, offiziell auf den Markt kommen.
Update:
Passend zu unseren ersten gestrigen Eindrücken, können wir nun noch ein paar Impressionen der gesamten Karte liefern. Die Bilder stammen dabei von mindfury aus dem Xtreme-Systems-Forum.
{gallery}/galleries/news/astegmueller/2010/xtreme-systems-mindfury-gtx480-pics{/gallery}Weiterführende Links: