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Eigentlich sollte es ein Routine-Test einer AFOX Radeon HD 7850 Single-Slot werden. Doch die Kollegen von Toms Hardware brachten mit ihren ersten Testergebnissen der neuen Grafikkarte jetzt so einige Steine ins Rollen. Ihr Testmuster, welches zum Zeitpunkt der Tests noch eine Einzelanfertigung war, leistete nicht das, was man bislang von einer Radeon HD 7850 gewohnt war und das obwohl sich der 3D-Beschleuniger leistungsmäßig eigentlich strikt an die Vorgaben der US-amerikanischen Grafikschmiede halten hätte müssen. Ein Blick in GPUz brachte schließlich das Rätsels Lösung: Das Muster war nicht mit den eigentlich 1024 Streamprozesoren ausgestattet, sondern lediglich mit 768 Rechenwerken.
Damit konnte die „Pitcairn“-GPU nicht mehr mit 16 Compute-Units aufwarten, sondern nur noch mit zwölf solcher Shadergruppierungen glänzen. Damit einher ging auch eine Reduzierung der Anzahl der Textureinheiten. Hier standen dem exotischen Testmuster noch 48 TMUs zur Verfügung. Bei der Speicherausstattung konnte das Sample aber weiterhin auf insgesamt 2048 MB GDDR5-Videospeicher zurückgreifen, der über einen 256 Bit breiten Datenbus kommunizieren durfte.
Weitere Untersuchungen bestätigten den Verdacht eines geplanten dritten „Pitcairn“-Ablegers: So konnten die Kollegen das BIOS über Umwege zwar exportieren, jedoch mit keinem einzigen Tool auslesen oder gar bearbeiten. Der Catalyst-Treiber erkannte die Karte als Radeon HD 7850, die Aufschrift auf dem Grafikprozessor verwies mit „1151 ENG“ allerdings eher auf eine Radeon HD 7870. Das Aufspielen einer anderen BIOS-Version brachte ebenfalls keinen Erfolg. Die Karte blieb stur und stellte weiterhin nur 768 Streamprozessoren zur Verfügung oder sorgte für einen Absturz – vermutlich eine hardwaremäßige Beschneidung der Einheiten per Lasercut.
Nach weiteren Recherchen konnte die Kollegen schließlich erfahren, dass AMDschon seit März einige OEM-Partner mit einer weiter abgespeckten „Pitcairn“-Version beliefert, damit diese bei der Layout-Entwicklung unter die Arme greifen können. AMD selbst hielt sich bislang sehr bedeckt. Lediglich AMD Shanghai war bereit, Toms Hardware eine Antwort zu geben. Diese sagt eigentlich schon alles aus:
Es wäre besser, wenn es nicht allzu viele Leute sähen.
Damit können wir fast schon sicher sein, dass AMD in nächster Zeit die Lücke zwischen der Radeon HD 7770 und Radeon HD 7850 weiter stopfen wird. Ob nur für den OEM-Markt oder frei erhältlich für alle, bleibt abzuwarten.