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Heute hat NVIDIA die Quadro K6000 präsentiert und damit nach Monaten endlich den Gerüchten ein Ende gemacht, die von einem weiteren High-End-Modell im professionellen Bereich gesprochen haben. Halbleiterhersteller wie TSMC benötigen immer eine gewisse Zeit, bis in ihren Fertigungsstraßen die Anpassung an eine neue Architektur vollendet ist - gerade bei solch komplizierten Chips wie dem GK110 von NVIDIA. Nicht ohne Grund war dieser zunächst über Monate nur auf den Tesla-K20- und K20X-Karten verbaut und nicht ohne Grund kostet auch die Desktop-Version in Form der GeForce GTX Titan noch immer mehr als 850 Euro. Ebenfalls auf einer GPU mit bis zu 7,1 Milliarden Transistoren basierend angeboten wird die GeForce GTX 780, die mit Preisen ab 560 Euro aber auch noch kein Schnäppchen ist.
Doch NVIDIA hat es offenbar gemeinsam mit TSMC geschafft die Fertigung soweit zu verbessern, dass wir im Herbst die Quadro K6000 sehen werden, die als erste Grafikkarten die GK110-GPU im Vollausbau mit 15 SMX-Cluster anbietet, was bei 192 Shader-Prozessoren pro SMX-Cluster zu einer Gesamtanzahl von 2880 CUDA-Kernen führt. Zum Vergleich: Auf der GeForce GTX Titan sind es 2688 CUDA-Kerne und auf der GeForce GTX 780 gar "nur" 2304.
[figure image=images/stories/newsbilder/aschilling/2013/nvidia-quadro-k6000-rs.jpg link=images/stories/newsbilder/aschilling/2013/nvidia-quadro-k6000.jpg alt=NVIDIA Quadro K6000]NVIDIA Quadro K6000[/figure]
Die Quadro K6000 kann also als Vorlage für das angesehen werden, was uns vielleicht im Herbst noch auf dem Desktop erwarten könnte. Zur gleichen Zeit könnte AMD seine neue Radeon-HD-9000-Serie mit GCN 2.0 vorstellen. NVIDIA ist derzeit in Sachen Performance weit vor AMD zu finden. Im Preis/Leistungsvergleich liegen beide wieder etwas dichter zusammen, doch selbst wenn AMD mit der neuen Generation einen größeren Sprung machen wird, NVIDIA muss nicht gleich Angst und Bange werden. Mit einer entsprechenden Neuausrichtung der Modelle, auch im Preis, könnte NVIDIA bis zur nächsten Generation, die im Frühjahr 2014 erwartet wird, arbeiten. Mit einer GeForce GTX Titan "Ultra" hätte man sogar noch ein Flaggschiff in der Hinterhand.
Modell | NVIDIA GeForce GTX Titan | NVIDIA GeForce GTX Titan "Ultra" |
---|---|---|
GPU | GK110-400-A1 | GK110 |
Fertigung | 28 nm | 28 nm |
Transistoren | 7,1 Milliarden | 7,1 Milliarden |
GPU-Takt (Basis-Takt) | 837 MHz | 900 MHz |
GPU-Takt (Boost-Takt) | 876 MHz | - |
Speichertakt | 1502 MHz | 1502 MHz |
Speichertyp | GDDR5 | GDDR5 |
Speichergröße | 6144 MB | 6144 MB |
Speicherinterface | 384 Bit | 384 Bit |
Speicherbandbreite | 288,4 GB/Sek. | 288,4 GB/Sek. |
Shadereinheiten | 2688 | 2880 |
Textureinheiten | 224 | 240 |
ROPs | 48 | 48 |
TDP | 250 Watt | 225 Watt |
In obiger Tabelle haben wir einmal die technischen Daten der GeForce GTX Titan gegen die einer möglichen GeForce GTX Titan "Ultra" gestellt. Dabei sind wir teilweise von den Daten der Quadro K6000 ausgegangen, haben diese aber auch den Gegebenheiten des Desktops angepasst. Aufgrund der Angaben zur Rechenleistung gehen wir von einem GPU-Takt von 900 MHz für die GeForce GTX Titan "Ultra" aus. Einen Boost-Takt können wir daraus aber noch nicht ableiten. Der Speicher dürfte mit 1502 MHz arbeiten, sollte NVIDIA aber den schnelleren Speicher der GeForce GTX 770 mit 1750 MHz einsetzen, so würde die Speicherbandbreite aufgrund des 384 Bit breiten Speicherinterfaces auf sagenhafte 336 GB pro Sekunde ansteigen. Dies würde sich auch sicherlich gut gemeinsam mit der höheren Rechenleistung, aufgrund der zur Verfügung stehenden 2880 CUDA-Kerne, machen. Die Anzahl der Textureinheiten steigt von 224 auf 240 - die der ROPs bliebe mit 48 identisch. Interessanterweise weist NVIDIA für die Quadro K6000 eine TDP von 225 Watt aus. Bei gleichen oder ähnlichen technischen Daten würde dies auch für die GeForce GTX Titan "Ultra" gelten. Mit einer Steigerung von Takt und Spannung sind aber auch die 250 Watt eine denkbare Vorgabe.
Doch wie wahrscheinlich ist eine GeForce GTX Titan "Ultra"? Vieles dürfte darauf ankommen, wie sich AMD verhält und welchen Performance-Zuwachs wir hier sehen werden. Die Verbesserung der Fertigung dürfte NVIDIA nicht nur für einen möglichen Vollausbau der GK110-GPU in die Händen spielen, sondern auch die Fertigung aller Chips positiv beeinflussen und diese günstiger machen. Somit könnten die GeForce GTX Titan und 780 preislich etwas nach unten rutschen und die GeForce GTX Titan "Ultra" bildet dann die neue Speerspitze.
Denkbar ist also vieles, ob es letztendlich auch so umgesetzt wird, steht auf einem anderen Blatt.