Pünktlich zum Halbzeitende der CeBIT 2014 schickt NVIDIA heute seine neue GeForce-800M-Familie ins Rennen. Die Produktreihe reicht dabei von der Einstiegslösung der GeForce GT 840M über die Mittelklasse-Lösung GeForce GTX 860M bis hin zum mehr oder weniger neuen Topmodell GeForce GTX 880M. Für NVIDIA ist der Markt der Gaming-Notebooks in den letzten Jahren immer wichtiger geworden. Während der Gesamtmarkt in den letzten Monaten deutlich einbrach, habe sich der Absatz der Gaming-Notebooks hingegen stark erhöht. Für das Jahr 2014 erwartet NVIDIA ein Wachstum von 50 Prozent gegenüber dem Jahr 2011. Geschuldet soll dieses Wachstum vor allem den OEM-Herstellern sein, von denen immer mehr auf den Zug der Gaming-Notebooks aufspringen sollen. Auch die Flut der Triple-A-Titel unter den Spielen reißt momentan nicht ab. Alle drei Jahre soll laut Gartner bei den Gamern ein Upgrade der Hardware ins Haus stehen.
Zum Start der neuen Produktfamilie schickt NVIDIA insgesamt vier GTX-Ableger ins Rennen. Während jedoch die beiden schnellsten Vertreter noch auf der älteren "Kepler"-Architektur aufbauen, setzen die kleineren Schwestermodelle schon auf die neue "Maxwell"-Generation, die NVIDIA mit der GeForce GTX 750 Ti und GeForce GTX 750 im Desktop-Segment debütieren ließ. Sie soll die gute Effizienz der Architektur auch in das Notebook bringen. NVIDIA spricht hier von einer zweifach besseren Effizienz im Vergleich zur Vorgänger-Generation. Leistungsmäßig sollen die Karten je nach Modell um 15 bis 60 Prozent zulegen.
Die GeForce GTX 880M ist allerdings noch ein alter Bekannter, der lediglich um ein paar Megahertz beschleunigt wurde. Er ähnelt zu großen Teilen seinem Vor- und Vorvorgänger in Form der GeForce GTX 780M bzw. GeForce GTX 680MX. Während die letztjährige Version sich noch mit einem Chiptakt von 771 MHz ans Werk macht, rechnet die jüngste Variante mit 954 MHz etwas schneller. Dank GPU-Boost erhöht sich der Takt je nach Auslastung und Temperatur auf mindestens 993 MHz - ähnlich wie bei den Desktop-Modellen. Entgegen Gerüchten hat NVIDIA allerdings nicht den Videospeicher verdoppelt. Die GeForce GTX 880M soll weiterhin auf einen bis zu 4.096 MB großen GDDR5-Videospeicher zurückgreifen können, der dank eines 256 Bit breiten Interfaces und Taktraten von 1.250 MHz eine Speicherbandbreite von bis zu 160 GB pro Sekunde erreicht.
Etwas langsamer ist da die GeForce GTX 870M, bei der es sich um eine beschleunigte GeForce GTX 680M handelt. Ihr stehen mit 1.344 Shadereinheiten etwas weniger Rechenkerne zur Verfügung, die dafür mit 941 MHz arbeiten und ebenfalls mit einem Boost-Takt aufwarten können. Der Speicher ist mit maximal 3.072 MB um ein Viertel geringer, mit 1.250 MHz aber genauso schnell wie der des großen Bruders und kann auf einen 192 Bit breiten Datenbus vertrauen.
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GeForce GTX 880M | GeForce GTX 780M | GeForce GTX 680MX | GeForce GTX 680M | |
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Homepage | noch nicht gelistet | NVIDIA-Produktseite | NVIDIA-Produktseite | NVIDIA-Produktseite |
Technische Daten | ||||
GPU | Kepler | Kepler | Kepler | Kepler |
Fertigung | 28 nm | 28 nm | 28 nm | 28 nm |
GPU-Takt | 954 MHz + Boost | 771 MHz | 720 MHz | 720 MHz |
Speichertakt | 1.250 MHz | 1.250 MHz | 1.250 MHz | 900 MHz |
Speichertyp | GDDR5 | GDDR5 | GDDR5 | GDDR5 |
Speichergröße | bis zu 4.096 | 4.096 MB | 2.048 MB | 2.048 MB |
Speicherinterface | 256 Bit | 256 Bit | 256 Bit | 256 Bit |
Speicherbandbreite | 160,0 GB/Sek. | 160,0 GB/Sek. | 160,0 GB/Sek. | 115,2 GB/sek. |
DirectX-Version | 11.1 | 11.1 | 11.1 | 11.1 |
Shadereinheiten | 1.536 (1D) | 1.536 (1D) | 1.536 (1D) | 1.344 (1D) |
PCI-Express | 3.0 | 3.0 | 3.0 | 3.0 |
"Maxwell" kommt ins Notebook
Viel interessanter sind die GeForce GTX 860M und GeForce GTX 850M. Letztere vergleicht NVIDIA gerne mit der GeForce GTX 580M, die inzwischen schon drei Generationen auf dem Buckel hat. Im Vergleich zum damaligen Topmodell soll die GeForce GTX 850M eine 30 Prozent höhere Leistung liefern und vor allem deutlich günstiger sein als das Flaggschiff der damaligen Zeit. Auch die Bauhöhe der Notebooks konnte im Laufe der Zeit deutlich reduziert werden.
Die GeForce GTX 850M soll wie die GeForce GTX 750 aus dem Desktop-Segment auf der GM107-GPU basieren und auf 640 Shadereinheiten sowie auf einen bis zu 2.048 MB großen GDDR5-Speicher samt 128-Bit-Interface zurückgreifen können. Die Taktraten des "Maxwell"-Chips gibt NVIDIA auf 867 MHz an - zuzüglich eines Boost-Taktes. Die schnellere GeForce GTX 860M soll es hingegen in zwei verschiedenen Varianten geben. Einmal mit ebenfalls 640 CUDA-Cores auf "Maxwell"-Basis und einmal mit 1.152 Einheiten auf "Kepler"-Basis. Der Takt liegt hier je nach Ausführung bei 797 und 1.029 MHz. Dazu gibt es ebenfalls maximal 2 GB Speicher und einen 128 Bit breiten Datenbus.
GeForce GTX 870M | GeForce GTX 860M | GeForce GTX 850M | |
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Homepage | noch nicht gelistet | noch nicht gelistet | noch nicht gelistet |
Technische Daten | |||
GPU | Kepler | Maxwell / Kepler | Maxwell |
Fertigung | 28 nm | 28 nm | 28 nm |
GPU-Takt | 941 MHz + Boost | 797 / 1.029 MHz + Boost | 876 MHz + Boost |
Speichertakt | 1.250 MHz | 1.250 MHz | 1.250 MHz |
Speichertyp | GDDR5 | GDDR5 | GDDR5 |
Speichergröße | bis zu 3.072 MB | bis zu 2.048 MB | bis zu 2.048 MB |
Speicherinterface | 192 Bit | 128 Bit | 128 Bit |
Speicherbandbreite | 120,0 GB/Sek. | 80,0 GB/Sek. | 80,0 GB/Sek. |
DirectX-Version | 11.1 | 11.1 | 11.1 |
Shadereinheiten | 1.344 (1D) | 640 / 1.152 (1D) | 640 (1D) |
PCI-Express | 3.0 | 3.0 | 3.0 |
Die GeForce GT 840M und GeForce GT 830M bilden die bisher langsamsten "Maxwell"-Ableger ab. Hier machte NVIDIA bislang aber noch keinerlei Angaben zur Ausstattung. Einzig bis zu 2.048 MB DDR3-Speicher und ein 64 Bit breiter Datenbus sollen zur Verfügung stehen. Für den kleinsten "Maxwell"-Ableger der Notebook-Klasse verspricht sich NVIDIA ein Leistungsplus von bis zu 35 Prozent gegenüber dem Vorgänger. Interessant sind hier vor allem die Hersteller-eigenen Benchmarks. So soll es die GeForce GT 840M in The Elder Scrolls V: Skyrim auf spielbare 30 FPS bringen und dabei eine Leistungsaufnahme von 17 Watt für GPU und CPU verbrauchen. Intels "Iris Pro" soll hier nur auf 19 FPS kommen, aber 43 Watt aus dem Netzteil bzw. Akku saugen. Intels HD Graphics 4400 sogar nur auf zehn Bilder in der Skunde, dafür aber mit 15 Watt deutlich sparsamer.
Die kleinere GeForce GT 820M soll wiederrum auf "Fermi" aufbauen und ebenfalls über gleichen Speicherausbau verfügen.
GeForce GT 840M | GeForce GT 830M | GeForce GT 820M | |
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Homepage | noch nicht gelistet | noch nicht gelistet | noch nicht gelistet |
Technische Daten | |||
GPU | Maxwell | Maxwell | Fermi |
Fertigung | 28 nm | 28 nm | 28 nm |
Speichertyp | DDR3 | DDR3 | DDR3 |
Speichergröße | bis zu 2.048 MB | bis zu 2.048 MB | bis zu 2.048 MB |
Speicherinterface | 64 Bit | 64 Bit | 64 Bit |
DirectX-Version | 11.1 | 11.1 | 11.1 |
PCI-Express | 3.0 | 3.0 | 3.0 |
Neue Features für die Mobile-GPUs
Mit der GeForce-800M-Reihe führt NVIDIA zudem eine Reihe neuer Features ein, die teilweise abwärtskompatibel zu den älteren Modellen sind. Allen vorne heran ist hier "Battery Boost" zu nennen. Die Technologie soll den Akku schonen und die Laufzeit je nach Spiel und Setting nahezu verdoppeln. Möglich soll dies durch eine klügere Nutzung der zur Verfügung stehenden Leistung werden. NVIDIA setzt hier je nach Spieletitel eine feste Zahl der FPS-Rate an, bei der ein Spiel ruckelfrei über den Bildschirm läuft. Ist ein Spiel beispielsweise mit 30 FPS gut spielbar, läuft auf dem System aber mit 50 FPS, fährt die Grafikkarte einen Gang zurück und drosselt die Framerate auf die empfohlenen 30 FPS. Diese Leistungsdifferenz kann dem Akku spendiert werden. Das Frame-Rate-Targeting nimmt aber nicht nur Einfluss auf die Grafikkarte, sondern auch auf andere Komponenten des Systems, wie zum Beispiel dem Hauptspeicher.
Das Feature soll eigenständig im Hintergrund agieren und nicht der Aufmerksamkeit des Nutzers bedürfen. Dieser kann jedoch die FPS-Grenze bestimmen. Um noch mehr Akku sparen zu können, lassen sich verschiedene Profile setzen. Im Netzbetrieb darf ein Titel beispielsweise in Ultra-Settings laufen, im Akku-Betrieb jedoch nur in High-Settings, um das Sparpotential bei höheren Bildwiederholraten zu vergrößern. In der Praxis soll sich die Akkulaufzeit so um 25 bis 30 Prozent verbessern. "Battery Boost" ist abwärtskompatibel zu anderen "Kepler"-GPUs und damit auch für die ältere GeForce-600- und -700M-Familie nutzbar. Natürlich ist aber auch wieder NVIDIAs Optimus-Technologie mit am Start, die die Grafikkarte automatisch bei Nichtgebrauch abstellt und auf die in der CPU integrierte Lösung umstellt.
"Shadow Play" und "Gamestream" erhalten ebenfalls im vollem Umfang ihren Einzug im Notebook und sind abwärtskompatibel zu allen "Kepler"-Modellen.
Die neuen Grafikkarten der GeForce-800M-Familie sollen ab sofort in einigen Notebooks zu finden sein. ASUS, MSI, Alienware, Razer, Lenovo und Gigabyte kündigten bereits entsprechende Geräte an. Über den Preis lässt sich hingegen nicht viel sagen, da NVIDIA hier individuelle Preise für die OEMs ansetzt und der Preis eines Notebooks auch abhängig von der übrigen Ausstattung ist.
Erste Benchmarks
Im Notebook-Segment lässt sich die Performance von Notebooks nicht ganz so einfach miteinander vergleichen wie auf dem Desktop. Prozessor, Arbeitsspeicher, Festplatte und Netzteil sowie die verwendete Software sind leider von Gerät zu Gerät verschieden. Dies ließe sich zwar durch die Nutzung von MXM-Modulen umgehen, doch die sind nur sehr schwer zu bekommen. Um dennoch eine grobe Leistungseinschätzung zu geben, haben wir ein paar unserer letzten Geräte mit entsprechenden Grafikkarten herausgesucht, möchten aber betonen, dass dies keine absolute Reihenfolge darstellen kann. Wo die Reise mit einer GeForce-800M-GPU aber hinführt, ist klar erkenntlich. Verwendet wurde eine GeForce GTX 860M auf "Maxwell"-Basis, also mit 640 Shadereinheiten und einen 2.048 MB großen Videospeicher mit 128 Bit.
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