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Mit dem Start der neuen GeForce GTX 980 und GeForce GTX 970 läutet MSI die nächste Generation seiner TwinFrozr-Kühler ein. Bereits zu Beginn der Woche besuchte man uns gemeinsam mit einem hochrangigen Kühler-Entwickler aus Taiwan und führte uns seine neuen TwinFrozr-V-Kühler vor, die auf den neuen „Maxwell“-Grafikkarten von NVIDIA zum Einsatz kommen werden.
Die Entwicklung der neuen TwinFrozr-Generation begann schon vor einigen Monaten, insgesamt feiert die Reihe ihren sechsten Geburtstag – die ersten Grafikkarten mit TwinFrozr-Kühler kamen bereits 2009 auf den Markt, damals noch zu Zeiten der GeForce-GTX-200-Familie. Im Laufe der Jahre hat sich natürlich einiges getan. Die Grafikkarten wurden nicht nur leistungsfähiger, sondern auch hitziger und stellen von Jahr zu Jahr höhere Anforderungen an das Kühlsystem, wenngleich NVIDIA mit „Maxwell“ einen vergleichsweise sparsamen und kühlen Grafikchip in petto hat.
Das erste 3D-Modell der neuen TwinFrozr-V-Kühler gab es bereits im Rahmen der diesjährigen Computex in Taipei zu sehen. Damals aber natürlich noch nicht im finalen Design. Dieses hat man nun an das der Gaming-Reihe angepasst, womit MSI-Mainboard und -Grafikkarte farblich enger zusammenrücken und mit schicken Schwarz-Roten-Akzenten auf sich aufmerksam machen. Auch das Drachenlogo hat MSI mit auf das neue Grafikkarten-Design angebracht. Angelehnt sind die Elemente aber auch an moderne und teure Sportwagen. Das gute dabei: Man bleibt beim Dual-Slot-Design.
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Größere Lüfter und neue Lüfterblätter
Bei seinen neuen TwinFrozr-V-Kühlern setzt MSI auf größere Lüfter. Im Falle der GeForce GTX 970 und GTX 980 gibt es zwei Axiallüfter mit einem Durchmesser von jeweils 10 cm. Im Vergleich zur Vorgänger-Generation verspricht man sich bei voller Drehzahl eine um fünf Prozent reduzierte Geräuschkulisse bei einem gleichzeitig höheren Luftdurchsatz von etwa 19 Prozent. Letzteren will man aber auch dank einer Anpassung an den Lüfterblättern erreicht haben, von denen es pro Lüfter nun 14 gibt. Dank eines speziellen Designs der Lüfterschaufeln sollen weniger Verwirbelungen entstehen und der Luftstrom unterhalb des Lüfters auf einen größeren Bereich verteilt werden. Die Luft soll nun die direkt unterhalb des Lüfters liegenden Spannungswandler bzw. die GPU erreichen und so für niedrigere Temperaturen sorgen.
Hinzu kommt im Falle der MSI GeForce GTX 970 Gaming ein geändertes Heatpipe-Design. Hier kommen nun insgesamt vier Heatpipes zum Einsatz: Zwei kleinere Kupfer-Kapillare mit einem Durchmesser von jeweils 6 mm und zwei dickere Super-Pipes mit 8 mm. Eine davon ist zudem S-förmig angebracht und erstreckt sich so über große Teile des Grafikprozessors. Anders als andere Hersteller setzt MSI weiterhin eine dicke Kupferplatte direkt über der GPU ein, von wo aus die Abwärme an die Heatpipes und anschließend an die zahlreichen Aluminiumfinnen abgegeben wird. Bei der Konkurrenz liegen die Heatpipes teilweise direkt auf dem Grafikchip auf, wodurch man sich eine bessere Wärmeabgabe verspricht.
Da der neue GM204-Chip von NVIDIA allerdings deutlich kompakter ausfällt, können nicht alle Heatpipes direkt auf dem Grafikprozessor aufliegen, wodurch man wiederrum etwas Leistung verschenken würde. Mit der Kupferplatte hat man deswegen die besseren Erfahrungen gemacht, was auch andere Hersteller wie ASUS bei seinen Matrix-Grafikkarten erkannt haben. Die größere MSI GeForce GTX 980 Gaming vertraut zwar ebenfalls auf vier Kupfer-Heatpipes, jedoch sind dieses unter der Haube etwas anders angeordnet und dicker. Ansonsten gibt es noch Passiv-Kühler für die Spannungswandler und andere hitzige Bauteile.
Lüfter schalten im Leerlauf ab
Die größte Neuerung von TwinFrozr V ist aber, dass sich die beiden Lüfter im Leerlauf bzw. bis zum Erreichen eines bestimmten Temperatur-Limits komplett ausschalten und die Grafikkarte in diesem Szenario somit komplett lautlos agiert und passiv gekühlt wird. Die beiden Lüfter der MSI GeForce GTX 970 Gaming werden erst beim Erreichen einer Chip- und VRM-Temperatur von 60 °C zugeschaltet. Unter dieser Grenze arbeiten die Chips komplett lautlos.
Bei der größeren MSI GeForce GTX 980 Gaming können die Lüfter sogar einzeln gesteuert werden, sodass die Spannungswandler und GPU jeweils temperaturabhängig gesteuert werden können. Mittels einer neuen Software können Anwender die Drehzahl der Lüfter aber auch selbst einstellen, wobei MSI ein paar Sicherheitsfunktionen eingebaut hat, um die Grafikkarte vor einem Hitzetod zu bewahren. Ab einer Temperatur von 85 °C übernimmt die Grafikkarte wieder selbst die Steuerung der Lüfter. Zudem können die Rotoren nicht dauerhaft abgestellt werden - hier gibt es bei manueller Steuerung ein Minimum von 30 Prozent.
MSI vergleicht seine neue TwinFrozr-Generation in Sachen Lautstärke und Kühlleistung nicht mit dem Referenzmodell von NVIDIA, sondern mit den Kühlern der eigenen Vorgänger-Generation. Setzt man hier die Geräuschkulisse sowohl bei TwinFrozr IV wie auch bei TwinFrozr V auf 30 dB(A) fest, so erreicht die neue Generation auf einer NVIDIA GeForce GTX 770 deutlich niedrigere Temperaturen. Während der Grafikprozessor unter einem TwinFrozr-IV-Kühler noch 79 °C erreichte, wurde der Grafikchip unter der neuen Generation nicht ganz so warm und erreichte maximal 69 °C – eine Verbesserung von fast 20 Prozent.
Setzt man hingegen beide Lüfter auf die volle Rotationsgeschwindigkeit von 100 Prozent, verbessert sich die Kühlleistung auf einer AMD Radeon R9 280X sogar um fast 30 Prozent. Das TwinFrozr-V-Modell erreichte in diesem Szenario sehr kühle 53 °C, wohingegen die gleiche Grafikkarte mit TwinFrozr-IV-Kühler gut elf Kelvin wärmer wurde. Im Vergleich zum direkten Vorgänger hat sich die Lautstärke der MSI GeForce GTX 970 ebenfalls deutlich verbessert. MSI gibt hier nun maximal 25 dB(A) an. Bei der GeForce GTX 770 waren es noch 29 dB(A). Hinzu kommt die lautlose Kühlung der neuen GeForce im Leerlauf.
Insgesamt verspricht MSI bei seinen neuen TwinFrozr-V-Kühlern acht bis zehn Kelvin bessere Temperaturen, eine um fünf Prozent verbesserte Lautstärke und eine 30 Prozent höhere Kühlleistung.
TwinFrozr V im Schnelltest
In einem ersten Schnelltest konnte sich die Leistung der neuen TwinFrozr-V-Generation tatsächlich sehen lassen. Die neue MSI GeForce GTX 980 Gaming arbeitete dank der abgestellten Lüfter im Leerlauf durchgehend lautlos, selbst in den ersten Durchläufen von 3DMark Fire Strike schalteten sich die Lüfter erst zu einem späteren Zeitpunkt hinzu. In dieser Disziplin erreichte das neue Gaming-Flaggschiff von MSI sehr gute Temperatur-Werte von weit unter 70 °C. In der Praxis wird die volle Lüftergeschwindigkeit von jeweils 100 Prozent ebenfalls nicht erreicht, denn in dieser Disziplin wäre die Grafikkarte sehr laut gewesen. Im Schnitt sollen die Lüfter mit etwa 50 bis 60 Prozent arbeiten und damit sehr leise agieren. In unserem Schnelltest wurde die Grafikkarte deutlich vom CPU-Kühler übertönt.
Mit seiner TwinFrozr-V-Generation und den neuen „Maxwell“-Grafikkarten hat MSI ein ganz heißes Eisen im Feuer. Wir klemmen uns nun hinter unser Testsystem und fühlen der neuen MSI GeForce GTX 970 Gaming einmal kräftig auf den Zahn. Den Test werden wir spätestens zu Beginn der nächsten Woche veröffentlichen.