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Zur Consumer Electronics Show präsentierte NVIDIA den Supercomputer für den Automotive-Einsatz: Drive PX 2. Auf dem Modul befinden sich insgesamt vier Chips, zwei SoCs und zwei GPUs. Die beiden Tegra-SoCs kommen auf acht CPU-Kerne (ARM Cortex A57) plus vier Kerne mit der eigenen Denver-Architektur. Hinzu kommt eine integrierte GPU, die bereits auf der Pascal-Architektur basieren soll. Auf der Rückseite des Moduls befinden sich die dedizierten Pascal-GPUs. Der Tegra-Chip dürfte auf den Codenamen Parker hören. Die Rechenleistung soll bei 8 TFLOPS liegen und damit liegt Drive PX 2 auf Niveau aktueller High-End-GPUs im Desktop-Bereich - eine GeForce GTX Titan X liefert eine ähnliche Rechenleistung.
Kurz nach der ersten Veröffentlichung von Drive PX 2 kursierten auch die ersten Bilder, welche die GPUs auf der Rückseite in den Fokus rückten. Schnell wurde versucht zur ergründen, ob es sich dabei wirklich um Pascal-GPUs handelt oder NVIDIA das Ausstellungsstück noch mit Maxwell-GPUs bestückt hat. Interessant ist diese Frage vor allem im Hinblick auf die Erwartungen an neue GeForce-Grafikkarten, auf die viele potenzielle Käufer und auch die Presse bereits warten. Die GPU-Module auf der Rückseite von Drive PX 2 waren in jedem Fall mit GDDR5-Speicher bestückt und dieser stammte aus dem Hause Elpida. Anhand der Beschriftung konnten keine nennenswerten Rückschlüsse zu den Details gezogen werden. Wegen der Herstellungsdatums (3. Woche 2015), welches sich auf der GPU befindet, dürfte es ausgeschlossen sein, dass auf dem ausgestellten Drive PX 2 Modul zwei Pascal-GPUs verbaut waren. Viele vermuetet daher, dass NVIDIA das Modul noch mit Maxell-GPUs ausgestellt hat. Dies alles muss aber nicht bedeuten dass NVIDIA im Januar noch keine Pascal-GPUs in den Laboren hatte.
Auf der GPU Technology Conference stellte NVIDIA nun erneut ein Drive PX 2 Modul aus. Leider befand sich dieses unter einer Plexiglashaube und war zudem noch so aufgestellt, dass die beiden Tegra-SoCs nach oben gerichtet und die Rückseite damit nur schwer zu erblicken war. Dennoch haben wir einige Fotos gemacht, die vielleicht Rückschlüsse zulassen.
Zum einen sind die GPUs mit einem Herstellungsdatum beschriften, dass schon eher eine kleinere Pascal-GPU vermuten lässt, denn die auf dem Drive PX 2 Modul verbauten GPUs tragen das Datum der 13. Woche 2016. Auch die Bezeichnung auf der GPU ist eine andere, als auf den GPUs aus dem Januar diesen Jahres. Diese waren noch als "TAX162" bezeichnet, während sie nun die Zeichenfolge "PGV196" oder "PGV198" tragen. Auch dies ist noch kein eindeutiger Hinweis auf eine Pascal-GPU, allerdings hat sich auch etwas am Aussehen der GPU selbst verändert, denn diese ist nun rechteckig und nicht mehr nahezu quadratisch.
Auf dem auf der GTC 2016 ausgestellten Drive PX 2 Modul kommt außerdem anderer Speicher zum Einsatz. Während es zur CES noch Elpida GDDR5 mit 4 GBit war, kommt nun Speicher aus dem Hause Samsung zum Einsatz. Dieser trägt die Bezeichnung "K4G80325FB HC28" und es handelt sich dabei um Chips mit einer Kapazität von 8 GBit und einem Takt von bis zu 1.750 MHz.
Natürlich wollte NVIDIA sich nicht zu den GPUs äußern, die auf dem Drive PX 2 Modul verbaut sind. Auch gibt man keine Auskunft darüber, ob dies ein Hinweis darauf ist, dass in diesem Sommer GeForce-Grafikkarten mit Pascal-GPU und GDDR5-Speicher erscheinen werden. Es ist aber nur logisch, dass eine GeForce-Grafikkarten mit GP100-GPU zunächst einmal nicht erscheinen wird. Die Gründe dafür werden wir in einem gesonderten Artikel behandeln. NVIDIA ließ sich aber immerhin zu Äußerungen hinreißen, die auf eine Anpassung der Pascal-Architektur hindeuten, damit diese in verschiedenen Bereichen eingesetzt werden kann. Eine Reduzierung der Architektur hinsichtlich der Komplexität und ein GDDR5-Speichercontroller sind hier sicherlich ein gangbarer Weg.
Laut NVIDIA sind die auf der Tesla P100 eingesetzten GP100-GPUs die ersten Chips, die man von TSMC im 16 nm FinFET Verfahren erhalten hat. NVIDIA setzte also alles auf eine Karte und ließ die große GPU zuerst fertigen. Die auf der GTC gezeigten Tesla P100 Beschleuniger setzen GP100-GPUs ein, die offenbar bereits in der 43. Woche 2015 gefertigt wurden. Die nun auf dem Drive PX 2 Modul gezeigten GPUs sind damit deutlich jünger, was wiederum zur Aussage passt, dass GP100 die erste GPU war, die man von TSMC erhalten hat.