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Die Radeon RX 480 läuft im Normalbetrieb mit einem GPU-Takt von 1.266 MHz. Mehr als etwas über 1.420 MHz konnten wir unserem Sample auch nicht entlocken und somit stellt sich die Frage, was mit der Referenzversion der Radeon RX 480 so alles möglich sein wird, wenn alternative Kühlmethoden angewendet werden. Die beiden Overclocker der8auer und Dancop, letzterer ein aktives Mitglied unserer Community, haben per Video eine kleine Anleitung samt Erläuterungen erstellt, wie sie mit der Radeon RX 480 im Zusammenspiel mit flüssigem Stickstoff umgegangen sind und dabei einen GPU-Takt von 1.700 MHz erreicht haben.
Zunächst einmal mussten dafür natürlich einige Modifikationen vorgenommen werden. Dazu gehört die Demontage des Referenzkühlers, das Anbringen kleinerer zusätzlicher Kühler an der richtigen Stelle sowie das Aufbringen einer Isolierung. Zur Modifikation gehört unter anderem, dass eine Input-Spule entfernt wurde, nachdem diese ohnehin durchgebrannt war sowie das Trennen der 12-V-Schiene zwischen dem PCI-Express-Steckplatz und des zusätzlichen 6-Pin-Anschlusses. Erst danach kann der LN2-Kontainer montiert werden, in den dann auch der flüssige Stickstoff eingefüllt wird. Der Raptor getaufte Kühler ist hinsichtlich der Halterung flexibel gestaltet und passt damit auch auf die Radeon RX 480. Im Inneren befindet sich eine Kupferstruktur, die den Wärmeübergang zwischen dem flüssigen Stickstoff und dem Kupfer des Kühlers erleichtern soll. Die Kupferplatte nimmt wiederum die Abwärme von der GPU auf.
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Zusammen mit einem übertakteten Intel Core i7-6950X wurden dann auch einige Tests und Benchmarks durchgeführt. Bei einem GPU-Takt von 1.600 MHz und einem Speichertakt von 2.300 MHz wurde ein Fire-Strike-Durchlauf mit 14.626 Punkten erreicht. Die GPU hatte dabei eine Temperatur von 1-2 °C. Zum Vergleich: Unser Grafikkarten-Testsystem kommt mit einem Intel Core i7-3960X mit der Radeon RX 480 bei 1.266 MHz auf ein Ergebnis von 10.571 Punkten. Die Graphics Score lag bei der übertakteten Karte etwa 4.000 Punkte über der einer Karte mit Standardtakt. Eine Taktsteigerung um 26 % sorgt also für eine etwa gleichwertige Leistungssteigerung – die Radeon RX 480 skaliert entsprechend sehr gut mit einem höheren Takt.
Die besagten 1.700 MHz GPU-Takt konnten leider nicht so stabil betrieben werden, dass damit ein Benchmark möglich gewesen wäre. Ein Grund könnte sein, dass die Karte bei einer GPU-Temperatur von unter 0 °C in einen Stromsparmechanismus wechselt. Weiter als 0 °C kann sie demzufolge auch nicht heruntergekühlt werden. Inzwischen kursiert aber auch ein LN2- und spezielles Air-BIOS, welches es unter anderen ermöglicht die GPU-Spannung auf 1,4 V zu erhöhen und auch das Power-Limit auf 225 W anhebt.
Im Verlaufe der Tests gelangten die beiden auch zu einigen weiteren Erkenntnissen. So verbraucht alleine die GPU bei 1,45 V in etwa 205 W. Der Stromfluss belief sich auf 141,1 A. Standardmäßig sind dies laut AMD 85 W. Die Spannungswandler erreichten dabei eine Temperatur von 87 °C.
Bei etwa 1.700 MHz dürfte für die Referenzversion aktuell das Limit beim GPU-Takt liegen. Entsprechende Anpassungen beim BIOS können auch dafür sorgen, dass die Karte mit weniger als 0 °C läuft. Die ersten Custom-Designs dürften hinsichtlich der Übertaktung auch noch einigen weiteren Freiraum schaffen. Dies aber muss erst einmal abgewartet werden.