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Die AMD Radeon RX 460 geht eigentlich mit 896 Shader-Einheiten an den Start, doch anscheinend kann über ein modifiziertes BIOS der Vollausbau der Polaris-11-Grafikkarte freigeschaltet werden. Wie der deutsche Overclocker der8auer berichtet, sei durch das Aufspielen einer modifizierten BIOS-Version die Freischaltung von deaktivierten Shader-Einheiten möglich. Insgesamt stehen nach dem BIOS-Update 1.024 Shader- sowie 64 Textur-Einheiten zur Verfügung.
Unbekannt bleibt dabei, ob AMD bei einigen Grafikprozessoren aufgrund eines Defektes teilweise die Shader-Einheiten abschaltet oder grundsätzlich nur eine Variante produzieren lässt und aus Kostengründen einfach einen Teil deaktiviert. Insgesamt wurden vom Overclocker der8auer sechs verschiedene Exemplare getestet und bei allen Modellen war eine Freischaltung problemlos möglich. Konkret wurden fünf ASUS Radeon RX 460 Strix 4G sowie eine Sapphire Radeon RX 460 Nitro 4G getestet. Das modifizierte BIOS steht auch lediglich für die beiden genannten Modelle von ASUS und Sapphire zur Verfügung.
Trotz der problemlosen Freischaltung der deaktivierten Shader-Einheiten gibt es allerdings Schwierigkeiten mit dem Treiber von AMD. Der aktuelle Crimson-Relive-Treiber scheint das BIOS der Grafikarte zu überprüfen und arbeitet nach der Modifikation des BIOS nicht mehr einwandfrei. Stattdessen wird lediglich ein gewöhnlicher VGA-Treiber geladen, der nicht die volle Leistung der Grafikkarte abrufen kann. Dieses Problem kann zwar auch umgangen werden, erfordert jedoch einiges an zusätzlichem Aufwand. Sollte der Treiber sowie die deaktivierten Shader-Einheiten erfolgreich zum Arbeiten gebracht worden sein, sei je nach Anwendung eine Mehrleistung zwischen fünf und zwölf Prozent zu erwarten.
Sollte AMD allerdings auch Grafikkarten mit einem Teildefekt ausliefern und die deaktivierten Shader-Einheiten arbeiten nicht problemlos, könnte der Anwender mit einem modifizierten BIOS das eigene Modell auch zerstören. Somit sollten Nutzer vor dem Aufspielen des veränderten BIOS vorsichtig sein und auf jeden Fall das aufgespielte originale BIOS sicheren. Zudem sollten sich Nutzer über die Gefahr einer kompletten Zerstörung der Radeon RX 460 im Klaren sein.