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Es gibt wieder einmal ein paar neue Diehots von unserem Forenmitglied "OC_Burner". Dieses Mal beschäftigt er sich mit der Vergangenheit – genauer gesagt der STMicroelectronics Kyro-Serie.
STMicroelectronics ist einer der wenigen europäischen Halbleiterhersteller, der im niederländischen Amsterdam ansässig ist. Die Entwicklung von GPUs ist in den letzten Jahren in den Hintergrund gerückt. Inzwischen konzentriert man sich als Anwendungsschwerpunkt auf die Automobilindustrie.
Die ST-Kyro-Serie startete im Jahre 2000 und trat als Nachfolger des Kyro 128 gegen NVIDIAs GeForce 2 MX an. STMicroelectronics lizensierte für das Design die IP der PowerVR Series 3. Der von "OC_Burner" abgelichtete ST Kyro II kam im April 2001 auf den Markt. Die GPU konnte in einem kleineren Fertigungsverfahren gefertigt werden (180 nm), was die Taktraten um 50 % ansteigen ließ. Außerdem wurde die Renderpipeline verlängert. Die Leistung des Chips skalierte fast 1:1 mit der Taktsteigerung, so dass der ST Kyro II mehr oder weniger ein unerwarteter Erfolg wurde. Anstatt der GeForce 2 MX wurde die GeForce 2 GTS zum Konkurrenten. Grafikkarten mit ST-Kyro-II-GPU verwendeten die AGP-2.0-Schnittstelle.
Der ST-Kyro-II-GPU verwendet 15 Millionen Transistoren – heute kommt eine High-End-GPU auf fast die hundert- bis tausendfache Menge. Die GPU erreichte einen Takt von 175 MHz und die 64 MB an SDRAM-Grafikspeicher kamen ebenfalls auf 175 MHz. Die Speicherbandbreite lag bei im heutigen Vergleich mickrigen 2,8 GB/s und das, obwohl das Speicherinterface bereits 128 Bit breit war.
Auf den ST Kyro II folgte außerdem der ST Kyro II SE, der aber nie wirklich ausgeliefert wurde, da STMicroelectronics sich zum Ausstieg aus dem Grafikgeschäft entschloss. Der bereits entwickelte ST Kyro III kam ebenfalls nie auf den Markt. STMicroelectronics und PowerVR wollten die Grafikkartensparte noch verkaufen, doch dazu kam es nicht mehr.