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Neben den nun finalen Details zu den Tiger-Lake-Prozessoren (Modellvarianten, Takt, etc. pp.) hat Intel hier und da einige interessante Details zu zukünftigen Produkten genannt.
So sprach Intel von der Möglichkeit, mehr als die aktuell vorhandenen vier PCI-Express-4.0-Lanes anzubieten. Für die nun vorgestellten Tiger-Lake-U- und -Y-Prozessoren bietet man vier Lanes direkt an der CPU an, zwölf weitere kommen vom Chipsatz, diese sind allerdings nur als PCI-Express-3.0-Lanes ausgeführt.
In die gleiche Kerbe schlägt die Aussage, dass der L3-Cache bis zu 24 MB groß werden kann für Tiger Lake. Aktuell sprechen wir von maximal 12 MB für die Quad-Core-Variante.
Daraus lässt sich nun schließen, dass Intel eine größere Tiger-Lake-Variante plant. Tiger Lake-H wurde in den Gerüchten bereits angesprochen und soll bis zu acht Kerne bieten. Dies passt zum doppelt so großen L3-Cache (24 MB). Zudem werden die stärkeren Tiger-Lake-H-Prozessoren wohl eine diskrete GPU verwenden, die mehr als vier PCI-Express-4.0-Lanes voraussetzt. Hinzu muss dann die Möglichkeit kommen, neben einer dGPU eine NVMe-SSD möglichst schnell per PCI-Express 4.0 anzubinden.
Neben einigen Celeron- und Pentium-Modellen sowie den vPro-Varianten auf Basis von Tiger Lake plant Intel also in den kommenden Monaten noch stärkere Varianten – eben solche mit mehr als vier Kernen und mehr als vier PCI-Express-4.0-Lanes.
Interessant ist auch der Hinweis auf eine Intel-DG1-Grafikkarte oder GPU. Diese existiert bislang nur als Software Development Vehicle (SDV). Die DG1-GPU verwendet die Xe-LP-Architektur, so wie sie auch in den Tiger-Lake-Prozessoren zum Einsatz kommt. Die DG1 ist inzwischen über Intels DevCloud im Early Access verfügbar. Bisher sind Intels weitere Pläne aber nicht bekommt.
Offenbar wird es in dieser Richtung weiter gehen und Intel hat noch einiges an Spielraum, wie man auf dem Architecture Day verraten hat.
Dort wurde die Xe-LP-Architektur mit einem Takt von 1,7 GHz und mehr erwähnt. In den Tiger-Lake-Prozessoren erreicht die Xe-LP-Grafik aber nicht mehr als 1,35 GHz. Wo also wird Intel die optimierte Skalierung für eine höhere Spannung nutzen?
Womöglich also hat Intel noch Pläne mit der DG1-GPU. Denkbar wäre der Einsatz als diskrete GPU in Notebooks – als Gegenstück zu NVIDIAs GeForce MX350/MX450 oder AMDs Einsteigerlösung wie der Radeon RX 5300. Hinsichtlich der Leistung dürften 96 EUs bei 1,7 GHz durchaus auch mit den Mittelklasse-Lösungen von AMD und NVIDIA mithalten können – zumindest wenn 1080p als Zielauflösung anvisiert werden.
Intel sprach im Ausblick von den weiteren Schritten in den nächsten Monaten. Womöglich wird Intel eher früher als später in den Markt der diskreten GPUs einsteigen. Dann aber sprechen wir nicht von Grafikkarten im klassischen Sinne, sondern von einer GPU, die sich im gleichen Package oder zumindest fest verlötet auf dem Logic Board befindet.