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In dieser Woche stellten Acer ein Notebooks mit Intels erster diskreter GPU DG1 vor. ASUS ist dieser Ankündigung in gewisser Weise zuvor gekommen und präsentierte einige Tage früher ein solches Notebook mit Intel-GPU.
Im Rahmen der Bekanntgabe der Zahlen für das dritte Quartal 2020 sprach Intels CEO Bob Swan über die DG1 getaufte GPU und gab an, dass diese aktuell an OEM-Kunden ausgeliefert werde. Weitere Details zu den technischen Daten der DG1-GPU wurden allerdings nicht verraten. So bleibt es bei der bisherigen Vermutung von 96 EUs, also der gleichen Ausbaustufe wie bei den schnellsten Tiger-Lake-Prozessoren. Allerdings dürfte eine dedizierte GPU bei gleicher Ausbaustufe wesentlich höher takten, da sie eine ebenso höhere Leistungsaufnahme und Abwärme produzieren darf. Bei den Tiger-Lake-Prozessoren haben wir für einen Core i7-1185G7 bei einem Takt von 1,35 GHz eine Leistungsaufnahme maximal 14 W gemessen – nur für die integrierte GPU. Die dedizierte Variante dürfte sich deutlich mehr genehmigen dürfen, ohne das CPU-Package zu kompromittieren.
Unklarheit herrscht zudem beim Speicherinterface, bzw. dem verwendeten Speicher. Während man eigentlich vom Einsatz von GDDR6 ausgehen könnte, führt zumindest Acer LPDDR4X als Speicherlösung der DG1. 4 GB ist der Grafikspeicher groß – so viel scheint sicher zu sein. Da die ersten Notebooks mit DG1-GPU erst im vierten Quartal auf dem Markt kommen werden, werden wir uns vermutlich noch etwas gedulden müssen, bis wir erste Leistungsdaten kennen werden.
Power on für DG2
Etwas überraschend sprach Intel außerdem über DG2, also der zweite Generation einer dedizierten GPU. Man habe den ersten Tape Out hinter sich gebracht und Alpha Silicon sei inzwischen in den Laboratorien, um dort getestet zu werden.
DG2 soll aber kein einfacher Nachfolger von DG1 werden, sondern eine deutlich leistungsstärkere Version auf Basis der Xe-HPG-Architektur. Diese hatte Intel auf dem Architecture Day 2020 angekündigt. Die Xe-HPG-Architektur soll unter anderem die Hardwarebeschleunigung für Raytracing-Berechnungen bieten und ist Intels erster Ansatz für die Gaming-GPU-Generationen, die noch folgen werden und die vom Einsteiger- bis ins High-End-Segment reichen sollen. DG2 soll "unsere diskreten Grafikfunktionen in das Enthusiastensegment zu bringen" – ("take our discrete graphics capability up the stack into the enthusiast segment.)"
Genau wie für DG1 ist auch für DG2 noch völlig unklar, wie die technischen Daten aussehen. DG2 wird nicht von Intel selbst gefertigt werden, sondern vollständig extern. Die DG2-GPU dürfte eines der wichtigsten Zukunftsprojekte sein, welches auf eine externe Fertigung zurückgreifen wird.