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Eine Entspannung am Markt für Grafikkarten ist bis auf Weiteres nicht in Sicht. Wir werden uns auch in den kommenden Wochen und Monaten an eine anhaltend angespannte Liefersituation gewöhnen müssen. Jede einzelne GPU, die AMD und NVIDIA fertigen und die letztendlich auf den Grafikkarten landen, wird sehnsüchtig erwartet. Oft jedoch landet die Hardware nicht in Händen von Spielern, sondern wird für das Mining von Kryptowährungen verwendet.
Den Herstellern der Grafikkarten kann es grundsätzlich natürlich egal sein, ob sie ihre Karten an Spieler oder Miner verkaufen. Dies gilt in gewisser Weise auch für AMD und NVIDIA. Allerdings dürften die beteiligten Unternehmen derzeit ein großes Interesse daran haben, zumindest nach Außen hin das Bild zu verkörpern, den Spielern möglichst viele Karten anbieten zu wollen.
Das sieht offenbar nicht jeder Hersteller so. Die US-amerikanische Social-Media-Abteilung von ZOTAC hielt es jedenfalls für eine gute Idee, ein Foto zahlreicher Grafikkarten zu veröffentlichen, die offenbar für das Mining eingesetzt werden. Nur noch ironisch zu verstehen sind die beigefügten Hashtags wie #PCGaming und #Gaming, denn damit hat eine "Armee von GPUs die hungrig nach Coins sind" ganz offenkundig wenig zu tun.
*ZOTAC hat den Tweet inzwischen gelöscht. Wir haben diesen durch einen Screenshot des Tweets ersetzt.
Noch einmal: Natürlich bleibt es jedem Unternehmen selbst überlassen, welche Käuferschicht es primär bedienen möchte. Wie jeder andere Hersteller, wird ZOTAC ein gewisses Kontingent für den klassischen (Spieler)-Markt vorsehen, aber auch einige Karten direkt an Miner verkaufen. Diese bedienen sich natürlich am klassischen Markt, kommen vor allem bei größeren Stückzahlen aber schon viel früher in der Lieferkette an entsprechende Karten.
Die Frage, die man hier stellen muss ist allerdings, ob es sinnvoll ist, dies auch offensiv zu bewerben. Minern wird in der aktuellen Situation schon bekannt sein, welche Karten sich eignen und welche nicht. Ohnehin landet bereits ein Großteil der weltweit zur Verfügung stehenden Stückzahlen nicht bei Spielern.
Für AMD und NVIDIA sowie die Partner ist das Thema Mining nicht ganz einfach. Sicherlich will man die eigenen Produkte nur verkaufen und dabei kann es zunächst egal sein, an wen. Aber die Unternehmen sind meist auch um ein bestimmtes Image bemüht und dieses wird sicherlich durch ein offensives Werben für das Mining geschädigt. AMD und NVIDIA schlüsseln ungerne auf, wie viele ihrer GPUs bei Spielern und wie viele bei Minern landen. Ebenso verhält es sich bei den Herstellern der Grafikkarten.