Werbung
Die Voodoo 5 6000 von 3dfx sollte das Flaggschiff der VSA-100-Serie werden. Die 2000 vorgestellte Voodoo-5-Serie mit der neuesten Voodoo Scalable Architecture (VSA-100) schaffte es aber nicht mehr mehr im vollen Umfang auf den Markt – auch weil 3dfx Ende 2000 von NVIDIA gekauft wurde. Die letzte Voodoo-Serie war mit zwei oder vier Chips geplant, während die Voodoo-4-Serie über die verschiedenen Modelle mit nur einem VSA-100 erschien.
In der russischen Modlabs-Community hat sich ein Nutzer namens Anthony zum Ziel gesetzt, die Voodoo 5 6000 erneut zum Leben zu erwecken. Von den nur etwa 1.000 Protoypen, die von 3dfx hergestellt wurden, sind nur noch wenige funktionsfähige im Umlauf. Anthony hat ein eigenes PCB entwickelt, welches auf Basis der verfügbaren Daten zur Voodoo 5 6000 entwickelt wurde. Die VSA-100-Chips werden noch immer in 250 nm hergestellt und können recht günstig für etwa 20 US-Dollar das Stück gekauft werden. Auch die restlichen Komponenten sollen problemlos verfügbar sein.
Geplant ist also ein Klon der Voodoo 5 6000 mit 4x VSA-100-Chips und zudem 128 MB an SDRAM. Die GPUs sollen mit 166 MHz takten. Die ersten Karten sollen noch mit einer leicht unterschiedlichen Konfiguration erscheinen. So soll der Speicher hier mit 200 MHz / 5 ns arbeiten. Vorgesehen war und ist ein Taktverhältnis von 1:1 zwischen GPU und Speicher.
Als Interface wird PCI zum Einsatz kommen. Im Jahre 2000 waren Varianten mit PCI und AGP geplant. Eine externe Stromversorgung bzw. ein externes Netzteil soll es für die Neuaufauflage der Vodoo 5 6000 nicht geben. Stattdessen erfolgt die Versorgung über einen Molex-Anschluss. Die Leistungsaufnahme von 60 W lässt sich heute problemlos über das PC-Netzteil bewerkstelligen. Damals waren die Karte mit 70 W angegeben, was die vor mehr als 20 Jahren verfügbaren PC-Netzteile vor eine Herausforderung stellte. Daher hatte sich 3dfx auch für ein externes Netzteil entschieden.
Nicht nur wegen des PCI-Interfaces dürfte es schwierig werden, die Voodoo 5 6000 auch wirklich zu betreiben. Verfügbare Treiber sind auf Windows 9x, Windows Xp oder Windows 2000 ausgelegt. Das Rotated Grid Supersampling (RGSS) bzw. der Anti-Aliasing-Mods RGSSAA sollen aber unterstützt werden.
Ab wann die ersten Karten fertig sein werden und was sie kosten sollen, ist bisher noch nicht bekannt. Es dürfte sich, selbst wenn das Projekt erfolgreich sein wird und gewisse Stückzahlen davon entstehen, um ein reines Fan- und Sammlerprojekt handeln – genau wie die originalen Karten dies am Ende auch sind.