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Vermeintliche Informationen zu Xe-HPG-GPUs mit Speicherausbau-Angaben

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Vermeintliche Informationen zu Xe-HPG-GPUs mit Speicherausbau-Angaben
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Auch wenn Intel mit der Iris Xe erst kürzlich die erste dedizierte Grafikkarte vorstellte, wird diese für den Markt aufgrund der vielfachen Einschränkungen in der Nutzung (und auch aufgrund der Leistung) wohl kaum eine Rolle spielen. Mit der Xe-HPG-Architektur, angepasst auf die Bedürfnisse der Spiele, plant Intel in diesem Jahr aber noch ernsthafte Konkurrenz für AMD und NVIDIA zu werden. Der Griff zu den Sternen ist sicherlich wünschenswert, gerade in einem ersten Schritt wird Intel aber schon zufrieden sein, wenn man in der Mittelklasse wird mithalten können.

Bereits mehrfach wurde über vermeintliche Spezifikationen der DG2 berichtet. Die Informationslage verdichtet sich nun weiter und anhand einer schematischen Zeichnung ergibt sich folgendes Bild:

Gegenüberstellung der Spezifikationen

Execution Units ShadereinheitenSpeicherinterfaceSpeicherkapazität
DG2-512EU 512 4.096256 Bit8 / 16 GB
DG2-384EU 384 3.072192 Bit6 / 12 GB
DG2-256EU 256 2.048128 Bit4 / 8 GB
DG2-192EU 192 1.536128 Bit4 / 8 GB
DG2-128EU 128 1.02464 Bit4 GB
DG2-96EU 96 76864 Bit4 GB

Der Ausbau mit bis zu 512 Execution Units wurde bereits mehrfach vermutet. Bei acht Shadereinheiten pro EU ergibt sich somit ein Maximalausbau von 4.096 Shadereinheiten. Allerdings kann und darf man die Anzahl der Shadereinheiten nicht 1:1 auf die Architekturen von AMD und NVIDIA übertragen – zumal die Definition eines Shaders unterschiedlich ausgelegt werden kann. AMD kommt für Big Navi auf bis zu 5.120 Shadereinheiten. Die GeForce RTX 3090 kommt auf 10.496 FP32-Recheneinheiten.

Die Größe des Speicherinterface soll bis zu 256 Bit betragen. Intel hat bereits angekündigt, dass man GDDR6 verwenden will. Dies bedeutet bei 32 Bit pro GDDR6-Speicherchips, dass wir auch den Speicherausbau kennen. Bei 256 Bit wären 8 oder 16 GB möglich. Für 192 und 128 Bit sind es analog 6 oder 12, bzw. 4 oder 8 GB.

Eine Einschätzung der Leistung ist natürlich nicht so einfach möglich. Im Rahmen einer Vorschau auf die Tiger-Lake-Prozessoren konnten wir uns den Core i7-1185G7 mit Iris-Xe-Grafik und 96 EUs bei einem Takt von 1,35 GHz anschauen. In unseren Benchmarks kann die integrierte GPU mit einer Verdopplung der Grafikleistung im Vergleich zum Vorgänger aufwarten. Eine DG2-Variante mit 96 EUs werden wir offenbar wiedersehen. Ob die Leistung taktbereinigt ähnlich sein wird, ist nicht bekannt. Dafür ist zu wenig über die Xe-HPG-Architektur bekannt, bzw. welche Unterschiede es zur aktuellen Xe-LP-Architektur gibt.

Für die DG2 mit 128 EUs ist aber von einer Verdopplung der Leistung auszugehen. Dies setzt sich für 384 EUs so fort. Die größte Ausbaustufe mit 512 EUs wäre mehr als achtmal schneller als das, was wir aktuell von Intel geboten bekommen.

Die schematische Zeichnung soll außerdem den Aufbau eines PCBs mit Xe-HPG-GPU zeigen. Es handelt sich dabei offenbar um die Ausbaustufe mit 384 EUs. Das Package hat eine Größe von 42,5 x 37,5 mm. Die GPU selbst ist offenbar rechteckig und kommt auf 22,3 x 8,5 mm. Die Chipgröße läge demnach bei 189,55 mm². Zum Vergleich: Die GA106-GPU der GeForce RTX 3060 kommt auf 276 mm². Intel wird die Xe-HPG-GPU extern bei TSMC fertigen lassen. Vermutlich wird die Fertigung in 7 nm stattfinden.

Als DG2-384EU ist ein 192 Bit breites Speicherinterface zu erwarten. Bei 32 Bit pro Speicherchips entsprechend sechs Speicherchips und eben diese sehen wir auch auf der schematische Zeichnung.

Erst in der zweiten Jahreshälfte 2021 ist mit ersten offiziellen Details zu rechnen. Mit den Informationen zur Xe-HPG-Architektur und den weiteren Details wird sich dann auch hoffentlich ein Bild ergeben, welches eine Abschätzung der Leistung zulässt. Ob Intel wirklich in der Mittelklasse mit AMD und NVIDIA wird mithalten können, bleibt also abzuwarten. Ein dritter Mittspieler könnte den Markt jedoch sicherlich in Bewegung bringen.

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