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Nach der zunächst für den 11. Januar vorgesehenen Ankündigung, die dann aber sang- und klanglos abgesagt wurde, hat Samsung Mitte Januar den Exynos 2200 offiziell vorgestellt. Aufgrund der fehlenden Leistungsdaten wurden aber schnell Zweifel an den zuvor verkündeten Leistungszielen laut. Leaks entsprechender Benchmarks schienen dies zu bestätigen und die Kollegen von ComputerBase hatten nun die Gelegenheit einen Benchmark-Vergleich, unter anderem mit dem Snapdragon 8 Gen 1 sowie zahlreichen weiteren SoCs anzustellen.
Weitere Vergleichswerte kommen von Apples A15, A14 und A13 Bionic, wie sie in den aktuellen iPhones-13-Modellen sowie dem Vorgänger iPhone 12 und iPhone 11 zum Einsatz kommen. Hinzu kommen Werte zum HiSilicon Kirin 9000, Qualcomm Snapdragon 888, Google Tensor und vielen mehr.
Von ComputerBase durchgeführt wurden zahlreiche Benchmarks. Darunter GFXBench, aber auch der 3DMark Wild Life, da es hier ja hauptsächlich um die GPU-Leistung geht.
Die Ergebnisse der GPU-Tests darf man durchaus als ernüchternd bezeichnen. Die als Xclipse 920 bezeichnete Grafikeinheit des Exynos 2200 auf Basis der RDNA-2-Architektur ist zwar um 17 % schneller als die Mali-G78 im Vorgänger, aber die Adreno-730-GPU des Snapdragon 8 Gen 1 bietet eine Mehrleistung von satten 44 %. Die Werte des Snapdragon 8 Gen 1 wurden mit dem Referenzdesign zum SoC ermittelt. Je nach Auflösung und Grafik-API kann der Rückstand des Exynos 2200 mal etwas geringer ausfallen, aber wir reden hier immer von einem Unterschied von mindestens 33 %. An diesem Bild ändert sich auch im 3DMark Wild Life nichts.
Über einen Dauertest im 3DMark Wild Life sollte die beständige Leistung ermittelt werden. Im Schnitt verloren die SoCs durch die Bank etwa 40 % an Leistung – vor allem durch die Erwärmung und eine darauffolgende Reduzierung von Takt und Spannung. Unter diesen Bedingungen bietet der Snapdragon 8 Gen 1 sogar eine um 60 % höhere Leistung im Vergleich zum Xclipse 920. Der Abstand zum Vorgänger Exynos 2100 bleibt erhalten.
Bei der CPU-Leistung hingegen kann der Exynos 2200 mit seinen verbauten Kernen (ein Arm Cortex X2, drei Cortex-A710 und vier Cortex-A510) hingegen die erwarteten Leistungswerte abliefern.
Unklar ist, ob Samsung mithilfe von Software- bzw. Firmwareupdates noch wesentliche Verbesserungen der Leistung erreichen kann. Wir vermuten eher nicht. Wer die höhere GPU-Leistung der Adreno-730-GPU nicht benötigt, dem wird dies auch mehr oder weniger egal sein. Ärgerlich ist der große Leistungsunterschied aber, da Samsung die Galaxy-S22-Familie in den USA mit dem Snapdragon 8 Gen 1 anbietet, während der asiatische und europäische Markt mit dem Exynos 2200 bedient wird. Bei 30 bis 50 % Mehrleistung ist dies für Käufer hierzulande natürlich ärgerlich.