Werbung
Im Juli präsentierte ASUS erstmals ein Konzept, von dem damals noch nicht klar war, ob daraus ein echtes Produkt werden könnte. Nun hat ASUS die Dual GeForce RTX 4060 Ti SSD vorgestellt und macht damit klar: Eine solche Grafikkarte kommt auf den Markt.
Die Karte ist zunächst einmal eine normale GeForce RTX 4060 Ti mit 8 GB Grafikspeicher, die sich hinsichtlich ihrer Leistung nicht groß von den anderen Varianten dieser Modellreihe unterscheiden wird. Als Dual-Modell verfügt sie über zwei Axiallüfter. Die Abmessungen liegen bei 227,2 x 123,2 x 53 mm, die Karte belegt also 2,5 Slots.
Die Besonderheit der Dual GeForce RTX 4060 Ti SSD ist sicherlich, dass sich auf der Rückseite der Karte eine NVMe-SSD in einem M.2-Steckplatz installieren lässt. Sowohl AMD als auch NVIDIA sparen bei der Chipfläche und haben das PCI-Express-Interface der kleinen Modelle auf acht Lanes reduziert. Dies betrifft die GeForce RTX 4060 (Test) ebenso wie die Radeon RX 7600 (Test) und die GeForce RTX 4060 Ti (Test). Der physikalische Steckplatz bietet also doppelt so viele Lanes, wie die GPU überhaupt nutzt und demnach stehen weiteren acht Lanes zur Verfügung, die genutzt werden können – bei der ASUS Dual GeForce RTX 4060 Ti SSD eben für den M.2-Steckplatz, der mit vier Lanes angebunden ist. Theoretisch könnte ASUS also einen weiteren Steckplatz anbinden, um somit die kompletten restlichen acht Lanes zu belegen.
In den Slot auf der Rückseite installiert werden kann eine M.2-2280-SSD. Wenn sowohl das Mainboard als auch die NVMe-SSD PCIe 5.0 unterstützen, ist die SSD mittels PCIe 5.0 angebunden. Ob dazu auch die Grafikkarte PCIe 5.0 sprechen muss, ist nicht bekannt. Bisher unterstützen die Grafikkarten von AMD, Intel und NVIDIA noch kein PCIe 5.0. An dieser Stelle müssten das Mainboard und der PCIe-Controller des Prozessors also zwischen der x8- der GPU und der x4-Anbindung der SSD unterscheiden können. Ob dies so in der Form mittels Bifurcation möglich ist, ist uns nicht bekannt.
Das Mainboard muss die Bifurcation der PCI-Express-Lanes ebenfalls unterstützen, damit die Dual GeForce RTX 4060 Ti SSD so in dieser Form genutzt werden kann. Bei der Bifurcation handelt es sich um die Möglichkeit, die PCI-Express-Lanes an einem Steckplatz aufzuteilen. Gehen 16 Lanes an den Steckplatz mit dieser Karte und eine Bifurcation wird nicht unterstützt, können auch keine zwei PCI-Express-Geräte in diesem einen Steckplatz betrieben werden, da die 16 Lanes immer aneinander gekoppelt sind. Eine Aufteilung in x8/x8 aber ermöglicht schon den Betrieb. Theoretisch kann der PCIe-Controller eines Ryzen-Prozessors neun Geräte auf 16 Lanes ansprechen: 1x x8 und 8x x1.
Als Upgrade-Möglichkeit für ein älteres System ist die Kombination aus Grafikkarte und SSD in manchen Fällen sicherlich sinnvoll. Wer beispielsweise noch eine GeForce GTX 970 einsetzt, hat womöglich ein System ohne M.2-Slot. Ein solcher Nutzer könnte dann einerseits auf eine GeForce RTX 4060 Ti wechseln und bekommt zugleich einen M.2-Steckplatz für die dazu passende SSD.
Die Idee eine SSD auf einer Grafikkarte zu verbauen gab es bereits. AMD setzt für die Radeon Pro SSG auf eine bis zu 2 TB große SSD. Die auf der SSDs befindlichen Daten konnten durch die GPU schneller verarbeitet werden. Weitere Umsetzungen dieser Art gab es allerdings nicht.
Die ASUS Dual GeForce RTX 4060 Ti SSD soll ab Ende November, bzw. Anfang Dezember im Handel verfügbar sein. Einen Preis nennt ASUS nicht.