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Fertigungs-Meisterstück

Intel leitet das Ende von Ponte Vecchio ein

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Intel leitet das Ende von Ponte Vecchio ein
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Es sollte das Meisterstück in der Fertigungs- und Packaging-Technik werden, aber es konnte die eigens gesteckten Ziele auch nicht einhalten. Informationen von ServeTheHome zufolge hat Intel seine Partner darüber informiert, dass die Data Center Max GPU alias Ponte Vecchio nicht weiter angeboten werden und man sich stattdessen auf Gaudi 2 und Gaudi 3 sowie zukünftig Falcon Shores konzentrieren wird.

Das was Intel zu Ponte Vecchio entwickelt hat, scheint den Markt verfehlt zu haben. Einzig das Prestigeprojekt, der Aurora-Supercomputer, setzt zu mehreren zehntausend GPUs auf die Datacenter Max GPUs, am Markt aber kommt der Beschleuniger nicht gut an. Auch im besagten Aurora-Supercomputer kann die Hardware nicht überzeugen.

Technisch aber ist der Chip beeindruckend: Für Ponte Vecchio kommen 16 Compute-Tiles zum Einsatz, die bei TSMC in N5 gefertigt werden. Die acht Speicher-Tiles, (RAMBO) sind SRAM-Chips, die bei Intel in Intel 7 (10 nm) gefertigt werden. Hinzu kommen noch acht HBM2E-Chips (externer Anbieter), zwei große Foveros Base-Tiles setzt man ebenfalls auf Intel 7. Die zwei Xe-Link-Tiles lässt Intel wiederum bei TSMC in N7 fertigen.

Die 47 aktiven Tiles kommen auf eine gemeinsame Chipfläche von 2.330 mm². Mitsamt der thermischen Tiles sind es 3.100 mm². Das gesamte Package kommt auf 77,5 x 62,5 mm (4.844 mm²)

Diese Komplexität wird die Herstellung aber auch teuer machen. Wenn dann der Absatz nicht stimmt, hat Intel ein Problem. Wäre da nicht Aurora, wäre das Produkt sicherlich schon längst vom  Markt verschwunden. Den Nachfolger von Ponte Vecchio, Rialto Bridge, stellte Intel in der Entwicklung bereits im Frühjahr 2023 ein. Dies gilt auch für die Xeon-Prozessoren mit HBM, von denen es ebenfalls keinen Nachfolger gibt.

Update: Statement von Intel

Intel hat folgendes Statement zur gestrigen Meldung veröffentlicht:

To meet the growing demand for enterprise AI, we are focused on fulfilling the rapid expansion of the Intel Gaudi AI accelerator -- capitalizing on its proven performance edge and competitive pricing. Intel Xeon remains the host CPU choice for HPC solutions along with our Max GPU available on Intel Developer Cloud. This approach will pave the path for developer and ecosystem readiness for Falcon Shores, our next-generation GPU for AI and HPC which will leverage the Xe IP architecture that is foundational to the Max Series GPU.
- so Intel gegenüber Hardwareluxx

Darin bestätigt man einen Auslaufprozess für Datacenter-Max-GPU-Serie nicht direkt, man scheint sich allerdings darauf fokussieren zu wollen, dass die Hardware für Entwickler eine Basis bilden soll, die dann mit Falcon Shores fortgesetzt wird.