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Die Kühlung bzw. die Lautstärke eben dieser spielt in nahezu allen Artikeln bei uns auf Hardwareluxx eine wichtige Rolle. Sowohl der Prozessor, als auch die Grafikkarte sowie die weiteren Komponenten müssen aber irgendwie gekühlt werden, um bestmöglich funktionieren zu können. In einigen Bereichen sind passive Kühlungen bereits möglich. Meist beschränkt sich dies aber auf weniger leistungsstarke Komponenten oder aber den Idle-Betrieb. Sobald eine gewisse Rechenleistung erforderlich ist, wird eine passive Kühlung nahezu unmöglich.
Der belgische Hersteller Calyos, eigentlich bekannt für seine Heatpipe-Technologie, hat nun einen lüfterlosen Rechner vorgestellt, der vollständig passiv gekühlt wird. Die im System verbauten Komponenten sprechen dabei eine eindeutige Sprache: Hohe Rechenleistung und passive Kühlung schließen sich nicht unbedingt aus. So ist beispielsweise ein Intel Core i7-5820K verbaut. Dieser ist ebenso mit einer passiven Kühlung versehen wie die EVGA GeForce GTX Titan X, wobei hier noch unklar ist, ob es sich um die aktuelle Pascal- oder die etwas ältere Maxwell-Variante der GeForce GTX Titan X handelt. Auf den Bildern ist zudem eine Grafikkarte zu sehen, die offensichtlich keine GeForce GTX Titan X ist. Ohne eine direkte Kühlung auskommen müssen das MSI X99S SLI Plus, die Kingston DDR4 HyperX Predator, eine Samsung 850 EVO sowie das Super Flower Golden Silent Fanless Modular Netzteil. Dies alles ist in einem Lian Li PCO7S verpackt.
Das aber wohl wichtigste Merkmal ist die passive Kühlung. Calyos hat sich auf eine Art Heatpipe-Kühlung spezialisiert, die aber etwas anders als eine klassische Heatpipe funktioniert. Calyos ist dabei in der Lage von bestimmten Komponenten eine Abwärme von 100 bis 300 W anzuführen. In Spezialfällen sollen sogar 1.000 W möglich sein, allerdings sprechen wir dann nicht mehr von einem einzelnen Chip, sondern von der Kühlung eines kompletten Bauteils, wie z.B. eines Netzteil. Die Technik ist grundsätzlich in der Lage 100 W/cm² abzuführen. Der thermische Widerstand beträgt 0,05 bis 0,2 K/W. Der Vorteil der "Calyos 2-Phase Enhanced Air Cooling solution" liegt aber nicht nur in der Kühlleistung selbst, sondern auch in der Tatsache, dass keinerlei bewegliche Teile zum Einsatz kommen und die Kühlung damit wartungsfrei ist.
Das Prinzip der Loop Heat Pipe (LHP) von Calyos ist dabei zu vielen anderen solcher Systeme identisch. Über die Kapillarwirkung wird die Flüssigkeit transportiert. Calyos will dabei aber einen metallischen Schwamm entwickelt haben, der besonders effektiv diese Kapillarkräfte aufbaut und eine Wirkung bzw. einen Transport über eine Höhe von 3 m möglich macht. Dort, wie die Abwärme aufgenommen wird, verdampft die Flüssigkeit und nimmt die Wärme damit auf. Laut Calyos verdampft die Flüssigkeit zu 100 % und wird in den Kühlkörper transportiert, in dem sie durch die Abgabe der Abwärme wieder zu 100 % verflüssigt wird.
Im Falle der passiv gekühlten Workstation befinden sich zwei dieser Kreisläufe im System. Einer auf dem Prozessor und einer auf der Grafikkarte. Beide führen in einen großen Kondensator auf der Rückseite des Gehäuses. Dieser besteht aus Aluminium und ist in großen und tiefen Kühlrippen ausgeführt, damit die Abwärme an die Umgebungsluft angegeben werden kann. Weitere Informationen zum Kühlsystem und der Funktionsweise sind direkt bei Calyos verfügbar.
Zurück zur Workstation und der Angabe einiger Leistungsdaten der Kühlung. Bei einer Umgebungstemperatur von 23 °C sollen der Prozessor unter Last nicht wärmer als 73 °C und die GPU nicht wärmer als 74 °C werden. Damit blieben sie sogar kühler, als viele Messwerte, die wir hier für einzelne Modelle ermitteln. Damit sei laut Calyos sogar ein Dauerbetrieb möglich. Wie es dann um die weiteren Komponenten bestellt ist, wird nicht erwähnt. Netzteil und Speicher sind sicherlich auch auf einen minimalen Luftstrom angewiesen. Gehäuselüfter sind im System aber nicht verbaut. Womöglich reicht dann hier die natürliche Konvektion im Gehäuseinneren aus.
Derzeit zeigt Calyos nur einen Prototypen, der auch noch nicht am Markt angeboten wird. Die passive Workstation wird dazu verwendet, das Potential der eigenen Kühllösung zu demonstrieren. Calyos will eine Workstation in dieser Form aber in Zukunft anbieten. Ebenfalls in Planung ist eine Art Gehäuse, in das der Nutzer dann eigene Komponenten verbauen kann. Geplant ist hier in Preis von etwa 500 US-Dollar. Im Januar, zur CES in Las Vegas, sollen weitere Informationen veröffentlicht werden.
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