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Die gestrige Eröffnungs-Keynote zu Apples Entwickler-Konferenz WWDC 2017 war schon ein wenig anders: Sie dauerte mit fast 140 Minuten nicht nur ungewöhnlich lang, sondern war auch ziemlich hardwarelastig und voll gepackt mit neuen Produkten. Für den Apple TV kündigte man immerhin eine App für Amazons Streamingdienst Instant Video an, das iPad Pro wurde aufgefrischt und um ein kleineres Familienmitglied ergänzt, die gerade erst 200 Tage alten MacBook-Geräte auf die neuen Kaby-Lake-Prozessoren umgestellt und auch die All-In-Ones der iMac-Reihe bekamen ein Update spendiert, sowie ein leistungsfähiges High-End-Modell mit Vega-Grafik und 18-Kern-Prozessor zur Seite gestellt. Da uns am Abend noch nicht alle Details zur Verfügung standen, haben wir uns die neuen Mac-Geräte nun noch einmal näher zur Brust genommen.
Der iMac mit 21,5-Zoll-Retina-Display
Der Apple iMac mit 21,5 Zoll großem Retina-Display markiert den Einstieg in die iMac-Familie. In der Basis-Version setzt er auf ein Full-HD-Panel mit einer Auflösung von 1.920 x 1.080 Bildpunkten, das im Vergleich zur Vorgänger-Generation in Sachen Helligkeit noch einmal verbessert wurde. Um die nötige Rechenleistung sorgt sich ein Intel Core i5-7360U, ein sparsamer Ultrabook-Prozessor mit einer TDP von nur 15 W. Er weist zwei 2,3 bis 3,6 GHz schnelle Rechenkerne auf, die dank des HyperThreading-Features bis zu vier Threads gleichzeitig abarbeiten und auf einen 4 MB großen L3-Cache zurückgreifen können.
Eine dedizierte Grafiklösung gibt es im Einstiegsmodell nicht. Hier muss man mit der in der Kaby-Lake-CPU integrierten Intel Iris Plus 640 vorliebnehmen, einem GT3e-Ausbau der siebten Core-Generation, der 48 Execution-Units (EUs) bereithält und auf einen 64 MB großen eDRAM-Cache zurückgreifen kann. Dazu gibt es 8 GB DDR4-Arbeitsspeicher mit 2.133 MHz und eine 1-TB-Festplatte. Gegen Aufpreis gibt es außerdem eine reine 256-GB-SSD oder aber ein 1 TB fassendes Fusion-Drive, welches eine SSD mit einer HDD kombiniert.
Anschlussseitig stehen zwei Thunderbolt-3-Ausgänge, eine 3,5-mm-Klinkenbuchse, ein Kartenleser, vier USB-3.0-Schnittstellen und Gigabit-Ethernet bereit. Gefunkt wird per Bluetooth 4.2 und Wireless-LAN nach 802.11ac. All das bringt man in einem 450 x 528 x 175 mm großen und rund 5,66 kg schweren Aluminium-Gehäuse unter. Mitgeliefert werden das Magic Keyboard sowie die Magic Mouse 2.
Die Grundausstattung schlägt mit 1.299 Euro zu Buche. Die Verdoppelung des Arbeitsspeichers kostet 240 Euro extra, für das Upgrade auf das Fusion-Drive werden weitere 120 Euro und für das SSD-Upgrade sogar zusätzliche 240 Euro fällig. Weitere Konfigurationsmöglichkeiten gibt es für den Einstiegs-iMac nicht.
Modell | |||
---|---|---|---|
Grundausstattung: | Retina-Display Intel Core i5-7360U 8 GB RAM 1 TB HDD Iris Plus 640 | 4K-Display Intel Core i5-7400 8 GB RAM 1 TB HDD Radeon Pro 555 2 GB | 4K-Display Intel Core i5-7500 8 GB RAM 1 TB Fusion Drive Radeon Pro 560 4 GB |
Basis-Preis: | 1.299 Euro | 1.499 Euro | 1.699 Euro |
Prozessor | |||
Core i5-7360U | - | - | - |
Core i5-7400 | - | - | - |
Core i5-7500 | - | - | - |
Core i7-7700 | - | + 360 | + 240 Euro |
Arbeitsspeicher | |||
8 GB | - | - | - |
16 GB | + 240 Euro | + 240 Euro | + 240 Euro |
32 GB | - | - | + 720 Euro |
Massenspeicher | |||
1 TB HDD | - | - | - |
1 TB Fusion Drive | + 120 Euro | + 120 Euro | - |
256 GB SSD | + 240 Euro | + 240 Euro | + 120 Euro |
512 GB SSD | - | + 480 Euro | + 360 Euro |
1 TB SSD | - | - | + 840 Euro |
Der iMac mit 4K-Display
Den 21,5 Zoll großen iMac mit 4K-Display gibt es dagegen in zwei verschiedenen Basis-Versionen, die sich allerdings nur bei der CPU- und Grafik-Leistung unterscheiden. Während die Variante mit Intel Core i5-7400 und einer AMD Radeon Pro 555 für 1.499 Euro zu haben ist, kostet das Modell mit Intel Core i5-7500 und einer AMD Radeon Pro 560 1.699 Euro. Beide Varianten halten 8 GB DDR4-Arbeitsspeicher mit 2.400 MHz und eine 1 TB fassende Festplatte bereit. Unterschiede bei der restlichen Hardware gibt es gegenüber des Einsteigermodells nicht.
Immerhin lässt sich aber die CPU gegen Aufpreis auf einen Intel Core i7-7700 aufrüsten, was in 360 bzw. 240 Euro Extrakosten resultiert. Der Arbeitsspeicher lässt sich auf bis zu 32 GB upgraden, die SSD auf bis zu 1 TB, was Zusatzkosten von bis zu 840 Euro bedeutet und nicht bei allen beiden Modellen gleich angeboten wird. Die Grafikkarten entsprechen denen, welche bereits im neuen MacBook Pro mit 15,6-Zoll-Display zum Einsatz kommen und lediglich im Zuge der neuen Polaris-Generation leicht aufgefrischt wurden mit 768 bzw. 1.024 Streamprozessoren in etwa einer Radeon RX 460 bzw. RX 560 entsprechen.
27-Zoll mit 5K-Display
Der 27-Zoll-iMac mit 5K-Display stellt die Speerspitze der iMac-Familie dar. Er wird in drei unterschiedlichen Basisversion zu Preisen von 2.099, 2.229 und 2.599 Euro angeboten. Je nach Modell gibt es dann einen Intel Core i5-7500, 7600, 7600K oder gegen Aufpreis sogar einen Intel Core i7-7700K sowie eine Radeon Pro 570 bis hin zur Radeon Pro 580. Sie sind die eigentlichen Neuheiten der neuen iMacs. Während die Radeon Pro 570 hier mit 28 Compute-Units und damit 1.792 Streamprozessoren ausgerüstet ist, bringt es die Radeon Pro 575 des mittleren Modells auf 32 CUs bzw. 2.048 Rechenwerke, womit sie sich leistungsmäßig in etwa auf dem Niveau einer Radeon RX 570 aus dem Desktop-Segment einsortieren dürften. Das Topmodell stellt wie der Desktop-Ableger 2.304 Streamprozessoren bereit. Je nach Modell gibt es 4 oder 8 GB GDDR5-Videospeicher.
Beim 27 Zoll großen iMac hat Apple das Fusion-Drive mit einer Kapazität von 1 TB zum Standard gemacht, eine herkömmliche Magnetspeicher-Festplatte gibt es nicht mehr. Trotzdem lassen sich auch hier gegen Aufpreis reine Flashspeicher-Laufwerke konfigurieren.
Voll ausgestattet schlägt das High-End-Modell ohne zusätzliche Extras wie das Magic Trackpad oder weitere Software-Dreingaben so mit satten 6.199 Euro zu Buche. Preislich liegen die neuen Kaby-Lake-Modelle damit größtenteils auf dem Niveau der Vorgänger-Generation. Lediglich die mittleren Modelle wurden um 200 Euro im Preis gesenkt.
Modell | |||
---|---|---|---|
Grundausstattung: | 5K-Display Intel Core i5-7500 8 GB RAM 1 TB Fusion Drive Radeon Pro 570 4 GB | 5K-Display Intel Core i5-7600 8 GB RAM 1 TB HDD Radeon Pro 575 4 GB | 5K-Display Intel Core i5-7600K 8 GB RAM 2 TB Fusion Drive Radeon Pro 580 8 GB |
Basis-Preis: | 2.099 Euro | 2.299 Euro | 2.599 Euro |
Prozessor | |||
Core i5-7500 | - | - | - |
Core i5-7600 | - | - | - |
Core i5-7600K | - | - | - |
Core i7-7700K | - | + 360 | + 240 Euro |
Arbeitsspeicher | |||
8 GB | - | - | - |
16 GB | + 240 Euro | + 240 Euro | + 240 Euro |
32 GB | + 720 Euro | + 720 Euro | + 720 Euro |
64 GB | - | + 1.680 Euro | + 1.680 Euro |
Massenspeicher | |||
1 TB Fusion Drive | - | - | - |
2 TB Fusion Drive | + 240 Euro | + 240 Euro | - |
3 TB Fusion Drive | - | + 360 Euro | + 120 Euro |
256 GB SSD | + 120 Euro | + 120 Euro | - |
512 GB SSD | + 360 Euro | + 360 Euro | + 240 Euro |
1 TB SSD | + 840 Euro | + 840 Euro | + 720 Euro |
2 TB SSD | - | - | 1.680 Euro |
Der neue iMac Pro mit 5K-Display
Noch vergleichsweise wenig Details und einige offene Fragezeichen gibt es beim neuen iMac Pro. Er verfügt wie das High-End-Modell des normalen iMacs über ein 27 Zoll großes 5K-Panel, das mit 5.120 x 2.880 Bildpunkten auflöst, Gehäuse und Gewicht wachsen allerdings auf 516 x 650 x 203 mm bzw. 9,7 kg an. Dafür gibt es je nach Modell einen schnellen 8-, 10- oder 18-Kern-Prozessor der Xeon-Familie. Um welche Modelle es sich hier genau handelt, ist noch offen. Vermutlich dürfte Apple die die Single-Sockel-Variante auf Basis von Skylake-SP verbauen, welche im Consumer-Markt als Core i9 bzw. Skylake-X seit wenigen Tagen verkauft werden. Ihnen stellt man bis zu 128 GB DDR4-Arbeitsspeicher mit einer Geschwindigkeit von 2.666 MHz sowie mit ECC-Fehlerkorrektur zur Seite.
Ein Highlight ist abermals die Grafikkarte. Hier will Apple bereits auf die kommende Vega-Architektur setzen, welche AMD Ende Juli im Rahmen der Siggraph offiziell enthüllen wird. Sie soll es in zwei verschiedenen Ausbaustufen mit 8 oder 16 GB HBM2 geben und es auf eine Rohleistung bei halber Genauigkeit von 22 TFLOPs bringen, womit sie etwas langsamer ist als eine Radeon Vega Frontier Edition ist. Beide Ausbaustufen sollen einmal mit 64 und einmal mit 56 Compute-Units daherkommen und somit vermutlich 4.096 bzw. 3.584 Cores aufweisen.
Anschlussseitig bietet der iMac Pro gleich vier Thunderbolt-3-Schnittstellen, die üblichen Typ-A-Ports, den Kartenleser und den Audio-Ausgang gibt es aber auch hier. Als einer der ersten Macs überhaupt bietet der neue iMac Pro auch schnelles 10-GBit-Ethernet. Gefunkt wird per ac-WLAN und Bluetooth 4.2, eine Full-HD-Webcam steckt im space grauen Gehäuse natürlich ebenfalls. Mit Strom versorgt wird der All-In-One über ein 500 W starkes Netzteil.
In der Basis-Version mit 8-Kern-CPU, 32 GB RAM, 1 TB SSD und vermutlich der kleinere Vega-Grafikkarte soll der Apple iMac ab 4.999 US-Dollar seinen Besitzer wechseln. Was die einzelnen Upgrades kosten und wie sie ausfallen werden, ist hingegen noch völlig offen. Bis Dezember ist allerdings auch noch ein gutes Stück hin, erst dann soll der iMac Pro auf den Markt kommen.
Upgrade für die MacBook-Geräte
Die MacBook-Geräte, welche teilweise erst vor 200 Tagen vorgestellt wurden, bekamen ebenfalls ein Upgrade auf die Kaby-Lake-Generation spendiert. Bei den Anschlüssen, dem Display oder gar beim Design hat Apple keine weiteren Änderungen vorgenommen. Die Touchbar gibt es auch weiterhin erst gegen einen saftigen Aufpreis. Immerhin: Das mittlere Modell wurde wie bei den iMac-Modellen etwas günstiger.
Modell | ||||
---|---|---|---|---|
Grundausstattung: | Ohne Touch Bar / Touch ID Intel Core i5-7360U 8 GB RAM 128 GB SSD | Ohne Touch Bar / Touch ID Intel Core i5-7360U 8 GB RAM 256 GB SSD | Mit Touch Bar / Touch ID Intel Core i5-7267U 8 GB RAM 256 GB SSD | Mit Touch Bar / Touch ID Intel Core i5-7267U 8 GB RAM 512 GB SSD |
Basis-Preis: | 1.499 Euro | 1.749 Euro | 1.999 Euro | 2.249 Euro |
Prozessor | ||||
Core i5-7360U | - | - | - | - |
Core i5-7287U | - | - | + 120 Euro | + 120 Euro |
Core i7-7660U | + 360 Euro | + 360 Euro | - | - |
Core i7-7567U | - | - | + 360 Euro | + 360 Euro |
Arbeitsspeicher | ||||
8 GB | - | - | - | - |
16 GB | + 240 Euro | + 240 Euro | + 240 Euro | + 240 Euro |
SSD-Kapazität | ||||
128 GB | - | - | - | - |
256 GB | + 250 Euro | - | - | - |
512 GB | + 500 Euro | + 250 Euro | +250 Euro | - |
1 TB | + 1.000 Euro | + 750 Euro | + 750 Euro | + 500 Euro |
Modell | ||
---|---|---|
Grundausstattung: | Mit Touch Bar / Touch ID Intel Core i5-7700HQ 16 GB RAM 256 GB SSD Radeon Pro 555 2 GB | Mit Touch Bar / Touch ID Intel COre i7-7820HQ 16 GB RAM 512 GB SSD Radeon Pro 560 4 GB |
Basis-Preis: | 2.799 Euro | 3.299 Euro |
Prozessor | ||
Core i7-7820HQ | - | - |
Core i7-7920HQ | + 360 Euro | + 220 Euro |
Grafik | ||
Radeon Pro 560 mit 4 GB | + 120 Euro | - |
SSD-Kapazität | ||
256 GB | - | - |
512 GB | + 240 Euro | - |
1 TB | + 720 Euro | + 480 Euro |
2 TB | + 1.680 Euro | + 1.440 Euro |
Doch der Schein trügt: Bei den Aufpreisen langt Apple bei näherem Hinsehen etwas stärker zu. Der vermeintlich günstiger gewordene Einstieg wird mit einer schlechteren Ausstattung quittiert. Dafür gibt es dann dank Kaby Lake und Polaris aber auch etwas mehr Leistung. Ob dies den Aufpreis rechtfertigt, muss man letztendlich selbst entscheiden.