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Bereits im Mai 2021 berichtete Hardwareluxx über den Quantencomputer Made in Germany. Jetzt ist in der Nähe von Stuttgart das Quantum System One an den Start gegangen. Dabei handelt es sich um den ersten Quantencomputer Europas, der nicht in einem Labor eines Herstellers steht. Verantwortlich für den Betrieb ist die Fraunhofer Gesellschaft. Somit wird dieser zunächst in erster Linie von Wissenschaftlern genutzt. Im späteren Verlauf können aber auch Unternehmen und Forschungseinrichtungen die Möglichkeit nutzen, Anwendungen auf dem Quantum System One laufen zu lassen. Laut dem Präsidenten der Fraunhofer-Gesellschaft, Reimund Neugebauer, wird hierfür eine Monatsmiete von 11.621 Euro fällig. Entsprechende Informationen finden sich hier. Zudem wird das neue System in Zusammenarbeit mit Big Blue alias IBM betrieben.
Des Weiteren unterstützt das Land Baden-Württemberg die Initiative von Fraunhofer und IBM maßgeblich und stellt bis 2024 insgesamt bis zu 40 Millionen Euro bereit. Davon wird ein Großteil für Verbundprojekte des Fraunhofer-Kompetenzzentrums Quantencomputing in Baden-Württemberg in Kooperation mit Hochschulen, außeruniversitären Forschungseinrichtungen und assoziierten Industriepartnern genutzt.
Zur feierlichen Präsentation war auch die Bundeskanzlerin Angela Merkel via Videoübertragung zugeschaltet. Die Kanzerlin sprach von einem glänzenden Aushängeschild des Technologiestandorts Deutschland. Ebenfalls erwähnte Merkel das Förderprogramm der Regierung, bei dem der Bund zwei Milliarden Euro für die Entwicklung von Quantencomputern zur Verfügung stellt.
Die momentane Rechenleistung des Quantum System One ist mit 27 Qubits angegeben. Aktuell besitzt IBM selbst einen 65 Qubit-Computer und Google verfügt über ein 54-Qubit-System. Allerdings soll in den kommenden fünf Jahren ein Quantencomputer entwickelt werden, der mit der Konkurrenz aus den Vereinigten Staaten von Amerika mithalten soll.
“Ich freue mich außerordentlich, dass der IBM Quantum System One, der leistungsstärkste Quantencomputer in Europa, nun in Deutschland zum Einsatz kommt”, sagt Dario Gil, Senior Vice President und Director IBM Research. “Das System ist auf Stabilität, Robustheit und Zuverlässigkeit ausgelegt und kann dank der hybriden Cloud-Architektur Programme in unglaublicher Geschwindigkeit ausführen. Ich bin mir sicher, dass die Zusammenarbeit zwischen Fraunhofer und IBM weitere Forschungsprojekte in ganz Europa zur Folge haben wird – mit dem Ziel, Lösungen für wichtige wirtschaftliche und gesellschaftliche Probleme zu finden.”