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Unser gestriger Test des Intel NUC 12 Extreme Dragon Canyon offenbarte vor allem eine Änderung gegenüber dem Vorgänger: Das Compute Element verfügt über einen LGA1700 und somit einen Sockel. Die von Intel im NUC 12 Extreme verkauften Prozessoren (Core i9-12900 und Core i7-12700) lassen sich somit theoretisch austauschen.
Wir haben diese Gelegenheit natürlich sofort beim Schopfe gepackt und versucht, andere Prozessoren im System einzusetzen. Ein Core i5-12400 lieferte dabei die zu erwartenden Ergebnisse und ist mit seinen sechs Performance-Kernen vielleicht sogar die bessere Wahl, denn die Kühlung des Compute Element ist der große Flaschenhals des Systems und kommt mit Power-Limits, die längerfristig die 100 W überschreiten, nicht wirklich zurecht. Der Core i9-12900 hingegen will mit mehr als 160 W losstürmen und dies überfordert die Kühlung maßlos.
Auch haben wir versucht, ein K-Modell im NUC 12 Extreme zu betreiben. Doch schon beim ersten Boot-Vorgang war uns klar, dass hier etwas nicht stimmt. Es dauerte extrem lange bis Windows gebootet hatte und per CPU-Z wurde dann auch deutlich, warum das System so langsam ist. Aus irgendeinem Grund taktete der Prozessor nur mit 400 MHz. Dies war sowohl beim Core i5-12600K, Core i7-12700K als auch beim Core i9-12900K der Fall.
Leider fehlte uns die Zeit genauer zu untersuchen, was hier das Problem ist. Roman Hartung alias der8auer hat sich ebenfalls den NUC 12 Extreme angeschaut und hat genau wie wir versucht, einen K-Prozessor – genauer gesagt den Core i9-12900K – darin zu betreiben. Zunächst mit gleichem Ergebnis.
Ein Blick ins XTU von Intel offenbarte dann schnell das Problem: Das Throttling durch den Strom (Current/EDP Limit) war aktiv, was bei einem Takt von 400 MHz aber eher ungewöhnlich ist. Warum das Limit hier so schnell greift, war aber ebenfalls schnell klar. IccMax, also der maximale Strom, der an den Prozessor herangeführt wird, stand auf 1 A. Normalerweise bewegen wir uns für diesen Wert bei aktuellen Prozessoren bei bis zu 300 A.
Also hat Roman das Limit auf einen realistischeren Wert gesetzt und schon taktete der Prozessor deutlich höher. Das gleiche Ergebnis sehen wir für den von uns verwendeten Core i5-12600K.
Es bleibt allerdings dabei: Die Kühlung ist der limitierende Faktor und es macht kaum Sinn, hier ein dauerhaftes Power-Limit von mehr als 65 bis 80 W anliegen zu lassen. Die Prozessoren werden gedrosselt, weil sie zu warm werden. Dies gilt für den Core i5-12600K ebenso wie für den Core i9-12900K. Ein Core i5-12400 aber geht nur kurzzeitig auf 85 bis 90 W und dann nach 28 s auf 65 W, die er dauerhaft hält. Die Kern-Taktraten bleiben hoch, weil die Temperaturen unterhalb der Schwelle von 100 °C verbleiben.
Es macht also kaum Sinn einen schnelleren Prozessor im NUC 12 Extreme einsetzen zu wollen. Eine andere Kühlung, beispielsweise eine AiO, wäre hier notwendig. Über ausreichend Platz verfügt das Gehäuse, im Deckel ließe sich ein dünner Radiator mit drei Lüftern sicherlich problemlos unterbringen.
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