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Konkurrenz zu Frore

Ventiva präsentiert Kühlung mittels ionisiertem Luftstrom

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Ventiva präsentiert Kühlung mittels ionisiertem Luftstrom
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Zur Computex 2023 sorgte Frore mit einer revolutionären Methode zum Transport eines Luftvolumens für Aufmerksamkeit und bietet die AirJet getauften Module als Solide-State-Kühlung inzwischen in verschiedenen Varianten an. Über Schwingungen einer Membran im Ultraschallbereich kann ein solches AirJet-Modul bei einer Leistungsaufnahme von 1 W etwa 5,25 W an Abwärme abführen.

Doch auch wenn diese Art der Kühlung für den Menschen unhörbar ist und ohne mechanisch bewegliche Teile zahlreiche weitere Vorteile besitzt, so ist es vor allem die fehlende Effizienz, welche den Einsatz in anderen Bereichen wie der Kühlung besonders sparsamerer PC-Systeme oder SSDs einschränkt. Bei Frore denkt man aber inzwischen über Lösungen nach, die anstatt Luft in Bewegung zu setzen eine Flüssigkeit fördern sollen.

Kurz vor der CES taucht nun das Unternehmen Ventiva auf, zu dessen Ionic Cooling Engine (ICE) es ein Video des YouTubers Dave2D gibt. Anders als bei den AirJet-Modulen soll es auf der CES eine große Ankündigung eines Notebook-Herstellers geben, der auf die ICE setzt.

Die ICE verwendet einen physikalischen Effekt, der auf dem Zusammenspiel von elektrischen Feldern und ionisierten Partikeln in der Luft basiert. Im Hardware-Modul wird zwischen einem dünnen Draht und einem Gitter ein starkes elektrisches Feld erzeugt, indem eine hohe Spannung zwischen diesen beiden Elektroden angelegt wird. Dieses Feld ionisiert in einem sehr kleinen Bereich nahe der Elektrode die Luftpartikel (zum Beispiel den Stickstoff oder Sauerstoff in der Luft). Dadurch entsteht ein Plasmafeld (ein Gas mit geladenen Teilchen). Die geladenen Partikel (Ionen) werden dann durch das elektrische Feld beschleunigt. Diese beschleunigten Ionen stoßen auf neutrale Luftmoleküle und übertragen dabei Energie, was zu einer Bewegung der Luft führt.

Hier gibt es keine beweglichen Teile – auch keine Ultraschall-Schwingungen. Es gibt keinen Verschleiß, auch nicht in einer Membran wie bei den AirJet-Modulen. Im Video wird zudem folgender Vergleich gemacht:

Gegenüberstellung der Kühlmethoden

Notebook-Lüfter Frore AirJetVentiva ICE
Luftstrom / W 1,5 CFM 0,21 CFM1 CFM
Statischer Druck 100 bis 200 Pa 1.750 Pa12 Pa
TDP / W ~ 10 W ~ 5 W~ 9 W
Kosten 1 bis 3 US-Dollar -~ 40 bis 50 US-Dollar

Im Video angegeben werden 1,5 CFM pro W für einen Notebook-Lüfter, 0,21 CFM pro W für das AirJet-Modul und 1 CFM pro W für die ICE. Der Luftstrom pro W ist bei der ICE also deutlich höher als beim AirJet-Modul. Pro W an Leistungsaufnahme, kann die ICE auch in etwa so viel Abwärme abführen wie ein normaler Notebook-Lüfter.

Neben der besseren Effizienz und dem Fehlen an beweglichen Teilen ist ein "Ionic Cooling Engine"-Modul deutlich kleiner. Allerdings müssen die beiden Elektroden mit einer besonders hohen Spannung versorgt und abgeschirmt werden. Die Abschirmung ist noch recht einfach zu realisieren, in dem das Modul in ein größeres Metallgehäuse verbaut wird. Die Spannungsversorgung erfolgt in der aktuellen Form (wie im Video gezeigt) noch durch ein relativ großes Netzteil.

Die restlichen Komponenten in einer möglichen Notebook-Kühlung können wie mit einem klassischen Lüfter ausgeführt werden. Es gibt Kühlkörper, welche die Abwärme von den Komponenten aufnehmen und mittels Heatpipes in einen Kühlkörper transportieren, der wiederum von der Luft durchströmt wird.

Die Ionic Cooling Engine hat allerdings ein paar Nachteile: So liegen die Kosten im Vergleich zu einem Standard-Notebook-Lüfter vermutlich um den Faktor zehn oder mehr höher. Zudem entsteht bei der Ionisierung von Sauerstoff Ozon. Das Aufbringen eines Katalysators auf dem Kühler, durch den die Luft strömt, soll die Entstehung von Ozon jedoch verhindern können. Ein weiterer Nachteil ist der geringe statische Druck. Lange Ansaugwege darf es in der Kühlung damit nicht geben, da sonst der statische Druck nicht ausreicht, um das Luftvolumen zu befördern. Die Ventiva-ICE-Module können in unterschiedlichen Längen mit Spaltmaßen von 2 bis 5 mm gefertigt werden. Die maximalen 30 W an Abwärme die abgeführt werden können, beziehen sich auf die komplette Länge des Notebooks bei voller Stärke.

Wir sind gespannt, welcher Notebook-Hersteller diese neue Kühlung auf der CES präsentieren wird und ob die gemachten Versprechen gehalten werden können. Die AirJet-Module konnten sich bisher in diesem Bereich nicht wirklich durchsetzen.

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