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Der 35 Dollar-Computer - Raspberry Pi vorgestellt

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Der 35 Dollar-Computer - Raspberry Pi vorgestellt
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Einplatinen-Computer haben eine lange Geschichte. Schon in den 70er-Jahren gab es solche Systeme, bei denen alle nötigen elektronischen Komponenten auf einer Leiterplatte Platz finden. Heute finden sie in allen möglichen Bereichen Einsatz: von der Waschmaschine bis hin zu manchem Heimcomputermodell. Ein ursprüngliches Einsatzgebiet war die Nutzung als günstiges Entwicklungssystem. Diesen Gedanken greift der gestern vorgestellte Raspberry Pi auf, der auf ein beachtliches Medien-Echo gestoßen ist.

Das ist vor allem dem Ziel seiner Entwickler zu verdanken. Die in Großbritannien ansäßige Raspberry Pi Foundation möchte das Studium der Informatik fördern. Das Raspberry Pi wurde als besonders günstiges System entwickelt, das z.B. in Schulen eingesetzt werden kann. Kinder und Jugendliche sollen damit zum Programmieren angeregt werden. Der neue Einplatinen-Computer kommt in zwei Versionen auf den Markt - das besser ausgestattete "Model B" kostet 35 Dollar, das abgespeckte "Model A" sogar nur 25 Dollar. Auf der Platine werkelt in beiden Fällen ein Broadcom BCM2835-SoC, das sich aus einem 700 MHz schnellen ARM11-Prozessor, Broadcoms VideoCore IV-GPUund 256 MB Arbeitsspeicher zusammensetzt. Daten können auf einer SD-Karte gespeichert werden, dementsprechend wurde ein Kartenleser verbaut. Die beiden Varianten des Raspberry Pi unterscheiden sich bei der Anschlussausstattung. "Model A" bietet einen USB 2.0-Port, einen HDMI-Port, einen Composite Video-Ausgang, einen 3,5-mm-Audioanschluss sowie einen Micro-USB-Port zur Stromversorgung. "Model B" kann zusätzlich einen zweiten USB 2.0-Port und eine Netzwerkbuchse vorweisen. Als Betriebssystem sind diverse Linux-Distributionen vorgesehen. Die Raspberry Pi Foundation hat mit Fedora und Debian kooperiert, um spezielle Versionen zu entwickeln, die an die Hardware des Raspberry Pis angepasst sind.

raspberry pi

raspberry pi 2

Das Interesse am Raspberry Pi ist derweilen überwältigend. Die Internetseite der Foundation ist dem Ansturm nicht gewachsen und wird von einer Notseite vertreten. Vorbestellungen für die erste Charge können bei zwei Internetshops abgegeben werden. Momentan ist aber noch unklar, ob der Raspberry Pi sein eigentliches Ziel wirklich erreichen kann. Bisher begeistert er vor allem die Geek-Community. Ob er auch im Schuleinsatz größere Erfolge feiern können wird, hängt sicherlich nicht nur vom Preis ab, sondernvor allem auch vom Interesse der einzelnen Schulen und der Kompetenz der Lehrerschaft.