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Nachdem nun die gesamten Sockel-LGA1151-Prozessoren auf Skylake-Basis für das Desktop-Segment veröffentlicht wurden, war es nur eine Frage der Zeit, bis es mit den passenden Xeon-Modellen losgeht. Im Detail handelt es sich um die Xeon-E3-1200-v5-Modellreihe, die auf der aktuellen Skylake-Architektur basieren und demnach ebenfalls im 14-nm-Verfahren gefertigt wurden. Speziell für diese Workstation- und Server-Prozessoren hat der Mainboardhersteller Gigabyte nun vier Mainboards gezeigt: Das "MW31-SP0", "MW21-SE0", "MX11-PC0" und "MX31-BS0". Als Chipsatz kommen zwei Varianten aus der C230-Serie zum Einsatz. Bis auf das "MW31-SP0" wurden alle anderen Boards mit dem C232-Chipsatz ausgestattet. Das MW31-SP0 beherbergt den C236-Chipsatz. Alle vier Platinen nehmen ECC- und Non-ECC-DIMMs auf und unterstützen Geschwindigkeiten bis effektiv 2.133 MHz.
Gigabyte MW31-SP0
Auf dem ATX-Mainboard halten sich nicht nur zwei PCIe-3.0-x16-, zwei PCI-Slots und ein PCIe-3.0-x4-Steckplatz, sondern auch vier DDR4-Speicherbänke, die einen RAM-Ausbau bis 64 GB erlauben. Für die Ansteuerung von Festplatten und Co. halten sich acht SATA-6GBit/s-Ports bereit, von denen vier Stück direkt mit dem C236-Chipsatz und die anderen vier über den Marvell 88SE9230 zu Werke gehen. Zusätzlich ist auch ein M.2-M-Key- (4,2 cm bis 8 cm)und ein PMC-Steckplatz (PCI Mezzanine Card) an Ort und Stelle. Am I/O-Panel wurden noch zwei Intel-Gigabit-LAN-Ports, sechs USB-3.0- und sieben USB-2.0-Schnittstellen (einer als Typ A auf dem PCB), ein Serial-Port. fünf analoge Audio-Jacks, einmal Toslink und eine PS/2-Schnittstelle vorgesehen. Auch lässt sich die integrierte Grafikeinheit in den Xeon-CPUs - sofern vorhanden - über einen HDMI- und DisplayPort-Grafikausgang nutzen. Als Besonderheit unterstützt diese Platine offiziell NVIDIA SLI und AMD CrossFireX.
Gigabyte MW21-SE0
Einer Nummer kleiner, sprich im Micro-ATX-Format wurde das ME21-SE0 designt. Es bietet ebenfalls vier DDR4-DIMM-Speicherbänke (ebenfalls maximal 64 GB), dazu ein PCIe-3.0-x1-Steckplatz zwei mechanische PCIe-3.0-x16-Slots (der untere Slot elektrisch mit vier Lanes angebunden). Storage-Technisch kann der Anwender auf lediglich sechs SATA-6GBit/s-Ports vertrauen, die nativ an den C232-PCH gekoppelt sind. Das I/O-Panel besteht aus einem Serial-Port, einem VGA-Grafikausgang, einem Gigabit-LAN-Anschluss sowie vier USB-3.0-Schnittstellen. Intern befinden sich noch jeweils ein USB-3.0- und USB-2.0-Header. Als Ergänzung hat Gigabyte auch noch einen 2D-VGA-Chip des Typs Aspeed AST1400 verlötet, der maximal 1.920 x 1.080 Pixel bei 60 Hz darstellen kann.
Gigabyte MX11-PC0
Und auch ein Mini-ITX-Modell wurde bei Gigabyte ins Mainboard-Portfolio aufgenommen. Aus Platzgründen wurden nur zwei DDR4-DIMM-Bänke verlötet, die maximal die Hälfte der eigentlichen, unterstützten Kapazität der Skylake-Plattform aufnehmen können. Auch hier ist der Grafikchip von Aspeed vertreten, allerdings hier ein AST2400. Über einen VGA-Grafikausgang kann dieser angesprochen werden. Für den Storage-Bereich stehen vier SATA-6GBit/s-Ports und ein Mini-SAS-HD.Connector, der für ein NVMe-Drive vorbereitet ist und mit vier PCIe-3.0-Lanes angesteuert wird. An USB-Schnittstellen haben sich die Taiwaner für zwei interne und zwei externe USB-3.0-Ports entschieden. Für das Netzwerk stehen zwei Intel-Gigabit-LAN-Buchsen bereit. Eine Erweiterungskarte findet dagegen an einem PCIe-3.0-x16-Slot ihren Platz. Über das I/O-Panel kann auch ein Power- und ID-Button erreicht werden.
Gigabyte MX31-BS0
Last but not least gibt es auch noch das MX31-BS0-Modell. In den Maßen des Micro-ATX-Formats wurde es designt und stellt vier DDR4-DIMM-Bänke, einen PCIe-3.0-x16- und PCIe-3.0-x8-Steckplatz, sechs native SATA-6GBit/s-Ports und eine M.2-M-Key-Schnittstelle für ein Modul mit 4,2 cm, 6 cm oder 8 cm. Die Grafikausgabe erfolgt über den Aspeed AST2400, der sich über einen VGA-Grafikausgang ansteuern lässt. Hinzu kommen vier USB-3.0- und fünf USB-2.0-Schnittstellen, zwei Intel-Gigabit-LAN-Anschlüsse und ein Serial-Port. Auch hier sehen wir einen Mini-SAS-Connector für ein NVMe-Laufwerk.
Welche Intel-Xeon-E3-1200-v5-Prozessoren wird es geben?
Intel hat die Modellnummern für den Sockel LGA1151 von den Vorgängerversionen übernommen und am Ende einfach ein "v5" angehängt, das signalisiert, dass diese Modelle auf der Skylake-Architektur basieren. Das kleinste Modell trägt die Bezeichnung "Xeon E3-1220 v5" und wurde mit vier physischen Kernen ausgestattet, die einen Grundtakt von 3,0 GHz und einen Turbotakt von 3,5 GHz aufweisen. Der "Xeon E3-1225 v5" bietet ebenfalls vier Kerne, rechnet jedoch mit 300 MHz höherem Grundtakt und 200 MHz höherem Turbotakt. In ihm schlummert mit der "HD P530" auch eine integrierte Grafikeinheit, wie bei allen 12x5-Varianten. Beide bieten jedoch kein Hyper-Threading.
Die kleinste Version mit Hyper-Threading ist auch dieses Mal das E3-1230-Modell. Mit 3,4 GHz respektive 3,8 GHz rechnen die vier Kerne und acht Threads noch etwas schneller. Die jeweils höheren Versionen bieten eine noch höhere Taktfrequenz. Für den Sockel LGA1151 wird es auch drei L-CPUs geben, die dank eines deutlich verringerten Taktes auch eine deutlich reduzierte TDP zwischen 25 Watt und 45 Watt veranschlagen. Für BGA-Systeme hat Intel bisher drei Prozessoren vorgesehen. Hier allerdings sind noch nicht alle Informationen zu den Spezifikationen bekannt. Lediglich, dass als Grafikeinheit die neue und performante Iris Pro mit eDRAM enthalten sein werden.
Modell | Kerne/Threads | Grundtakt / Turbotakt | iGPU | Sockel | TDP |
---|---|---|---|---|---|
Xeon E3-1220 v5 | 4 / 4 | 3,0 GHz / 3,5 GHz | - | LGA1151 | 80 Watt |
Xeon E3-1225 v5 | 4 / 4 | 3,3 GHz / 3,7 GHz | HD P530 | LGA1151 | 80 Watt |
Xeon E3-1230 v5 | 4 / 8 | 3,4 GHz / 3,8 GHz | - | LGA1151 | 80 Watt |
Xeon E3-1235L v5 | 4 / 4 | 2,0 GHz / 3,0 GHz | HD P530 | LGA1151 | 25 Watt |
Xeon E3-1240 v5 | 4 / 8 | 3,5 GHz / 3,9 Ghz | - | LGA1151 | 80 Watt |
Xeon E3-1240L v5 | 4 / 8 | 2,1 GHz / 3,2 GHz | - | LGA1151 | 25 Watt |
Xeon E3-1245 v5 | 4 / 8 | 3,5 GHz / 3,9 GHz | HD P530 | LGA1151 | 80 Watt |
Xeon E3-1260L v5 | 4 / 8 | 2,9 GHz / 3,9 GHz | - | LGA1151 | 45 Watt |
Xeon E3-1270 v5 | 4 / 8 | 3,6 GHz / 4,0 GHz | - | LGA1151 | 80 Watt |
Xeon E3-1275 v5 | 4 / 8 | 3,6 GHz / 4,0 GHz | HD P530 | LGA1151 | 80 Watt |
Xeon E3-1280 v5 | 4 / 8 | 3,7 GHz / 4,0 GHz | - | LGA1151 | 80 Watt |
Xeon E3-1585 v5 | 4 / 4 | ? / ? | GT4e | BGA | 45 Watt |
Xeon E3-1585L v5 | 4 / 8? | ? / ? | GT4e | BGA | ? |
Xeon E3-1565L v5 | 4 / 8 | ? / ? | GT4e | BGA | 35 Watt |
Werden die Xeon-E3-1200-v5-Prozessoren mit den LGA1151-Desktop-Mainboards kompatibel sein?
Bisher gibt es noch keine Infos darüber, ob die genannten LGA1151-Xeons mit den Z170/H170/B150/H110-Mainboards nutzbar sein werden. Mechanisch sind sie natürlich kompatibel, jedoch wird ein entsprechendes BIOS-Update nötig sein, das den CPU-Code der Xeon-E3-1200-v5-Serie enthält. Die Vergangenheit hat jedoch gezeigt, dass die Workstation-/Server-Prozessoren für den Sockel LGA1155 und Sockel LGA1150 auch mit den Desktop-Platinen mit dem passenden BIOS-Update lauffähig gemacht wurden. Aus dieser Sicht gilt es als wahrscheinlich, dass dies auch mit dem Sockel LGA1151 nicht anders verlaufen wird.
Danke an emissary42 für den Hinweis!
Update:
Wir haben einen Xeon-E3-1230-v5-Prozessor von Intel in unserer Redaktion liegen, der allerdings mit keinem mechanisch kompatiblen Desktop-LGA1151-Unterbau korrekt laufen wollte. Dies liegt natürlich in erster Linie daran, dass die Mainboard-Hersteller kein entsprechendes BIOS-Update bereitgestellt haben. Genauer gesagt können sie derzeit kein BIOS-Update bereitstellen, da nach weiteren Informationen keine Möglichkeit besteht, den CPU-Code der Xeon-E3-1200-v5-CPUs in das BIOS zu implementieren. Das generelle problem soll an der Intel-Management-Engine liegen, die beim Boot-Vorgang ebenfalls eine wichtige Rolle spielt.
Sollte der Fall eintreten, dass Intel bewusst die Restriktionen zwischen Desktop- und Workstation-/Server-Plattform auf Basis des Sockel LGA1151 in der Planung hatte, würde besonders das E3-1230-v5-Modell als Core-i7-Alternative bedauerlicherweise wegfallen. Gerade der Xeon-E3-1230-v3- und E3-1231-v3 auf Haswell-Basis wurde sehr gerne empfohlen, da er zu einem günstigeren Anschaffungspreis vier Kerne und acht Threads bereitstellt und demnach als Core-i7-Ersatz durchgegangen ist. Die integrierte Grafikeinheit einmal ausgenommen.
Es bleibt also weiterhin spannend, ob die Mainboardhersteller eine Möglichkeit und auch die Erlaubnis erhalten, den CPU-Code der Xeon-Prozessoren in die BIOS-Versionen zu implementieren, damit diese auf den Desktop-Platinen ihre Arbeit aufnehmen. Wir bleiben natürlich weiterhin an diesem Thema dran und werden diese News aktualisieren, sobald es Neuigkeiten geben wird.