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Der PC-Markt leidet seit Jahren unter sinkenden Auslieferungsmengen. So verlängern sich die Lebenszyklen der Desktop-Systeme und Notebooks bei den Anwendern, weil für Office- und Multimedia-Anwendungen selten ein Upgrade notwendig ist. Dass der kostenlose Umstieg von Windows 7, 8, und 8.1 zu Windows 10 möglich war, dürfte ebenfalls ein Grund sein, dass viele Nutzer bei ihrer bisherigen Hardware geblieben sind.
Hinzu kommt der Umstand, dass vielfach Smartphones und Tablets für Aufgaben genutzt werden, die früher auf PCs und Notebooks entfielen. Denn zumindest für den Konsum von Musik und Videos, Messaging, das Surfen im WWW sowie Gelegenheitsspiele reichen die mobilen Endgeräte bereits aus. Auch 2017 rechnen viele Hersteller daher nun, speziell im Mainboard-Segment, mit sinkenden Auslieferungsmengen.
Zuvor sprachen einige Analysten davon, dass es 2017 zur Erholung des PC-Marktes kommen könnte. Speziell in China soll die Nachfrage nach Mainboards aber in diesem Jahr bisher geringer ausfallen als erhofft. Als Schlussfolgerung rechnen die großen Hersteller aktuell sowohl bei Mainboards als auch bei Grafikkarten mit um ca. 10 % sinkenden Auslieferungsmengen im Vergleich zu 2016. Letztes Jahr wurden weltweit weniger als 50 Mio. Mainboards ausgeliefert.
Die Hersteller nennen als Ursache, dass Notebooks klassische Desktop-PCs weiter kannibalisieren. Jene seien vor allem für Gamer und professionelle Anwender aus den Bereichen Bild- und Video-Bearbeitung noch ein lohnenswerter Kauf. In China flackerte allerdings zuvor noch ein erhöhtes Interesse auf, das nun ebenfalls abebbt. Die Mainboard-Hersteller leiden zudem unter fluktuierenden Wechselkursen, steigenden Preisen für ihre Komponenten und Engpässen bei einigen Bauteilen, was die Gewinnmargen zusätzlich beeinträchtigt.
Man hoffte darauf, dass Intels Kaby Lake die Nachfrage etwas ankurbeln könnte, doch auch hier wurden die Erwartungen wohl bisher nicht erfüllt. Ob AMDs neue Chips der Reihe Ryzen sowie Intels kommende Coffee-Lake-Prozessoren den Markt eventuell stärker beleben, bleibt abzuwarten.