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Seit gefühlt einem Jahrzehnt arbeiten wir nun schon auf PCI-Express 3.0. Bereits im vergangenen Jahr deutete sich an, dass wir PCI-Express 4.0 schon in diesem Jahr sehen werden und offenbar will die dazugehörige Standardisierungsbehörde PCI-SIG auch daran festhalten.
Auf der Hot Chips 2017 wurden diese Pläne abermals bekräftigt. Allerdings werden wir in diesem Jahr noch keine finalen Produkte auf der Basis von PCI-Express 4.0 sehen. Vielmehr geht es darum, den Standard zu ratifizieren. Damit können von den Herstellern dann auch endlich die Controller entsprechend umgesetzt werden. Auf Seiten der Chipsätze dürften auch Intel, AMD, NVIDIA und solche, die SSD-Controller herstellen, daran interessiert sein.
Aktuell gibt es schon Testhardware, die auf Basis der Spezifikation 0.9 erstellt wurde. Nach der Ratifizierung soll dies dann die Spezifikation 1.0 sein.
PCI-Express 4.0 ermöglicht bis zu 4 GT/s (Gigatransaktionen pro Sekunde), was gleichbedeutend mit 1.969 MB/s für eine einzige Lane ist. Damit ist PCI-Express 4.0 genau doppelt so schnell wie PCI-Express 3.0. Wird eine Zusatzkarte über die vollen 16 Lanes angebunden, steigt die Bandbreite von 15,75 GB/s auf 31,51 GB/s. Für besonders schnell angebundene M.2-SSDs mit vier Lanes wird somit eine Steigerung von 3,94 auf 7,87 GB/s erreicht.
Obwohl PCI-Express 4.0 erst Ende diesen Jahres final spezifiziert werden soll, plant die PCI-SIG schon den Nachfolgestandard. Dieser soll im 1. Quartal 2019 ratifiziert werden. Mit dem Standard 5.0 soll die Geschwindigkeit noch einmal verdoppelt werden. Derzeit arbeitet man hier an der Revision 0.3, befindet sich also noch in einem recht frühen Stadium der Entwicklung.
Für PCI-Express 4.0 und 5.0 will man am 128b/130-Encoding festhalten, da man den Overhead mit 1,5 % für recht gering hält. Weitere Verbesserungen in diesem Bereich hätten einen unverhältnismäßig hohen Aufwand zur Folge. Nun darf man sicherlich gespannt sein, wann die erste Hardware PCI-Express 4.0 unterstützen wird und welche Vorteile dies bietet. Grafikkarten und hier vor allem solche für Spieler sind derzeit nicht maßgeblich durch das PCI-Express-Interface limitiert. Bei anderen Komponenten sieht dies schon deutlich dringlicher aus.