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Erst ab dem 7. Juli wird PCI-Express 4.0 Einzug in den Desktop-Markt einhalten – die Ryzen-Prozessoren der 3000-Serie machen hier den Anfang. AMD macht den ersten Sprung in den Massenmarkt, während PCI-Express 4.0 in speziellen Märkten bereits angeboten wird. Für Intel spielt die schnellere Schnittstelle aber erst ab 2020 überhaupt eine Rolle, dabei hat man eine durchaus aggressive Strategie in der Hinsicht verkündet.
Die Agilex-FPGAs sollen bereits in Kürze PCI-Express 5.0 unterstützen können. Ein weiterer Beleg der aggressiven Strategie ist die Ankündigung zu Compute Express Link oder kurz CXL. Der schnelle Interconnect soll PCI-Express 5.0 verwenden, allerdings hat man keinerlei Zeitraum genannt, in dem dieser eine Rolle spielen soll. Vor Ende 2020 wird aber nicht damit gerechnet.
Auf der PCI-SIG Developers Conference 2019 hat die Standardisierungsgruppe nun verkündet, dass PCI-Express 6.0 die Datenraten gegenüber PCI-Express 5.0 noch einmal verdoppeln wird und 64 GT/s erreichen soll. Bereits 2021 soll der Standard in dem Markt eingeführt werden – "The PCIe 6.0 specification is actively targeted for release in 2021.
PCI-Express 6.0 wird eine Roh-Datenrate von 64 GT/s erreichen, was bei 16 PCI-Express-Links einer Datenrate von 256 GB/s entspricht. Um solch hohe Datenraten auf den Leitungen zu erreichen, wird eine PAM-4-Moduluation (Pulse Amplitude Modulation mit vier Leveln) für das Encoding verwendet. Außerdem gibt es eine Low-Latency Forward Error Correction (FEC) sowie Techniken, die eine besonders effiziente Datenübertragung ermöglichen soll.
Die Umsetzung von PCI-Express 4.0 zeigt: Mit der höheren Datenrate steigt auch die Leistungsaufnahme der Schnittstelle. Dies dürfte bei PCI-Express 5.0 und 6.0 nicht anders aussehen. Demnach ist die Umsetzung von Techniken, die für eine höhere Energieeffizienz sorgen, durchaus sinnvoll. Wie üblich wird PCI-Express 6.0 auch zu den vorherigen Standards kompatibel sein.
Die Zeiten, in denen wir über Jahre hinweg den gleichen PCI-Express-Standard verwendeten, scheinen vorerst vorbei zu sein. Mit einer womöglich schnellen Abfolge von PCI-Express 4.0, 5.0 und 6.0 werden wir uns auch auf schnelle Plattformwechsel einstellen müssen. Ob und in wie weit PCI-Express in den schnelleren Varianten auch für den Endkunden eine Rolle spielen wird bzw. sinnvoll ist, wird sich noch zeigen müssen.