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Es handelt sich hierbei um keinen Irrtum oder einen Scherz, sondern ist die pure Wahrheit: Biostar lässt den eigentlich schon längst begrabenen Sockel LGA1155 aus dem Jahr 2011 wieder auferstehen. Und zwar in Form des H61HVM2, sprich mit dem kleinsten Intel-60-Chipsatz für Budget-Platinen. Was Biostar nur zu diesem Schritt bewogen hat, ist auf den ersten Blick nicht zu erkennen. Es gibt jedoch einen trifftigen Grund.
Biostar selbst gibt zwar das Micro-ATX-Format an, doch wenn man sich die Platine genauer anschaut, geht es eher in Richtung Mini-DTX. Denn durch den weiteren Platz nach unten hin werden zwei PCIe-Steckplätze angeboten. Einmal PCIe 3.0 x16 und einmal PCIe 2.0 x1. Ersterer arbeitet jedoch ausschließlich mit einer Ivy-Bridge-CPU im PCIe-3.0-Modus. Wie man anhand der Mainboard-Bezeichnung erkennen kann, verbaut Biostar den H61-Chipsatz und damit das kleinste Modell der Intel-60-Chipsatzserie.
Zur weiteren Ausstattung gehören zwei DDR3-UDIMM-Speicherbänke für maximal 16 GB Arbeitsspeicher, wobei der maximale Speichertakt 1.600 MHz beträgt. Vier vertikal ausgerichtete SATA-3GBit/s-Ports ermöglichen die Ansteuerung von SATA-Geräten. Ein moderner M.2-Anschluss ist Fehlanzeige und fand erst mit den Intel-90-Chipsätzen für die Haswell- und Broadwell-Prozessoren auf Basis des Sockel LGA1150 sein Debüt. Hinzu kommen insgesamt achtmal USB 2.0, jeweils ein HDMI- und VGA-Grafikausgang, ein PS2- und Gigabit-LAN-Anschluss sowie drei 3,5-mm-Klinkebuchsen.
Viele werden sich spätestens jetzt fragen, aus welchem Grund Biostar den Schritt gewagt und ein neues LGA1155-Mainboard auf den Markt gebracht hat. Für diverse Anwendungen bieten die Sandy-Bridge- und Ivy-Bridge-Prozessoren weiterhin eine sehr gute Performance, gerade der Core i7-2600K mit seinen vier physischen Kernen inklusive SMT (Hyper-Threading) ist ein gutes Beispiel hierfür. Dort, wo ein kleiner Intel Atom nicht die nötige Rechenleistung bietet, kann die zweite und dritte Core-Generation noch etwas mehr Performance herausholen.
Gebrauchte LGA1155-Mainboards sind zwar noch zu humanen Preisen erwerbbar, jedoch keine neuen mehr, die wenn überhaupt für sehr hohe Preise angeboten werden. Doch neben dem H61MHV2 bietet Biostar außerdem noch das IH61MF-Q5 an, das seit April 2019 gelistet ist und sich im Vergleich zum neuen H61MHV2 eine etwas abgespeckte Version herausstellt. Ein Preis und die Verfügbarkeit zum Biostar H61MHV2 sind derweil nicht verfügbar, doch ausgehend vom IH61MF-Q5, das ab knapp 52 Euro angeboten wird, gehen wir von einem Preis von etwa 75 Euro aus.