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ATX12VO könnte 2022 eine größere Rolle spielen

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ATX12VO könnte 2022 eine größere Rolle spielen
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2022 könnte der neue ATX12VO-Standard eine größere Rolle spielen, als er dies bisher tut. Dies geht aus zwei unabhängig voneinander veröffentlichten Berichten hervor, die in den vergangenen Tagen das Licht der Welt erblickt haben. Zunächst berichtete Videocardz über den aktuellen Stand der Entwicklung für ATX12VO und die Mainboards der nächsten Generation für die Alder-Lake-S-Prozessoren von Intel.

Um für den Marktstart von Alder Lake bereits zu sein (Time to Market), müssen die Mainboard- zusammen mit den Netzteil-Herstellern Ende Mai ihre Arbeiten beginnen. Die Rede ist hier explizit von einer Zusammenarbeit mit OEMs und ODMs, was auch zum Einsatzgebiet von ATX12VO passt. Vier bis fünf Monate brauchen die Mainboard- und Netzteil-Hersteller, um ihre Produkte für einen Marktstart vorzubereiten. Der Fokus von ATX12VO wird also weiterhin bei den Komplettsystemanbietern liegen.

Aber offenbar arbeitet ASRock auch an einem Nachfolger des ASRock Z490 Phantom Gaming 4SR. Dieses ist laut Bild ein Z590 PRO 12VO und basiert auf der aktuellen Chipsatz-Generation von Intel. Allerdings hat es bisher einzig das erwähnte Z490 Phantom Gaming 4SR überhaupt geschafft den kleinen Zeh in den DIY-Markt zu halten, ohne Unterstützung der Netzteilhersteller kann sich ein solcher neuer Standard aber nicht durchsetzen, da es sonst zu einem Henne-Ei-Problem kommt.

Weitere Informationen liefert Roman der8auer Hartung. Er hat einige Mainboard- und Netzteil-Hersteller kontaktiert und sogar einige Antworten erhalten. So bestätigt Seasonic, dass es bereits ein Focus GX650 mit ATX12VO gibt, welches sich bereits bei Intel zur Zertifizierung befindet. Nach erfolgreicher Zertifizierung können dann auch weitere Modelle in anderen Wattklassen aufgelegt werden. Corsair bestätigte, dass es Anfang 2022 die ersten Endkunden-Netzteile geben wird. Weitere Details wollte man aber nicht nennen. Hier befindet man sich offenbar ebenfalls noch in der Phase der Zertifizierung.

Die Mainboard-Hersteller waren etwas zurückhaltender mit Aussagen zu ATX12VO. Gigabyte und MSI wollten keinerlei Auskunft geben, ASUS bestätigte immerhin, dass sich ein Mainboard in der Entwicklung befindet. Hier gab es auch schon eine Variante des Prime Z490-S mit ATX12VO.

Zumindest aber von Seiten der Netzteil-Hersteller scheint es Bewegung zu geben. Anfang 2022 sollten die ersten Endkunden-Netzteile auf den Markt kommen. Für die OEMs und ODMs fertigen die Hersteller schon länger Netzteile, die dann in den Komplettsystemen zum Einsatz kommen. Solche Netzteile sind allerdings nicht für den Endkunden-Markt gedacht und bei den Mainboards handelt es sich um proprietäre Lösungen.

Ein erster Blick auf den ATX12VO-Standard

Zu Anfang des Jahres konnten wir uns einen ersten Eindruck zu ATX12VO verschaffen. Darin konnten wir auch darstellen, dass gerade die höhere Effizienz und damit geringere Leistungsaufnahme im Idle-Betrieb der Fokus des neuen Standards ist, sich unter Last aber recht wenig tut. Die Spannungswandlung von 12 auf 5 und 3,3 V wandert grundsätzlich einfach nur vom Netzteil auf das Mainboard. Vorgaben aus den USA sind der Treiber hinter der aktuellen Entwicklung. Ab dem 1. Juli 2021 dürfen verkaufte Desktop-Systeme im Vergleich zu vor fünf Jahren gefertigten Systemen nur noch 50 % des Stroms im Idle-Betrieb verbrauchen. Dies geht auf eine Vorgabe der California Energy Commission (CEC) zurück und genau hier greift ATX12VO als neuer Standard.

In wie weit ATX12VO den Weg in den Endkundenmarkt findet wird, bleibt abzuwarten. Bei den OEMs wird der Anteil dieser Lösung aber offenbar weiter ansteigen. Das Henne-Ei-Problem muss zunächst gelöst werden. Kommen aber die ersten Netzteile auf den Markt, könnte sich zumindest dieses Problem schnell lösen. Bei den Mainboards ist die Informationslage noch recht dünn. Hier ist aber davon auszugehen, dass nicht die High-End-Lösungen zunächst umgestellt werden, sondern der Einsteigerbereich der erste ist, der auf ATX12VO umgestellt wird. Per Adapter wäre es wohl auch möglich ein solches Mainboard mit einem Standard-ATX-Netzteil zu betreiben, welches dann einfach nur noch die 12 V ausliefert.

In einigen Bereichen könnte es aber auch Probleme geben. Besonders kleine Mainboards, beispielsweise im Mini-ITX-Format, benötigen mit ATX12VO Platz für die Spannungswandlung und die zusätzlichen Anschlüsse zur Stromversorgung. Aber auch diese Probleme werden sicherlich gelöst werden können. Das die Intel-Plattform durch Intel getrieben als erstes einen Wechsel zu vollziehen ist, sollte nicht weiter überraschend sein. Dies wird aber für AMD keine Hürde sein, denn auch hier dürfte es bereits OEM-Systeme geben, die auf ATX12VO setzen.

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