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Mit der Vorstellung der Alder-Lake-Prozessoren von Intel stellte sich für viele die Frage, ob auch gleich der Wechsel auf DDR5 vollzogen werden soll. Der integrierte Speichercontroller der Prozessoren unterstützt sowohl DDR4- als auch DDR5-Speicher. Die Verfügbarkeit, der Preis und die Leistung des DDR5-Speichers waren für viele am Anfang aber alles andere als überzeugend.
In den Jahren zuvor gab es beim Wechsel von einer auf die nächste DDR-Generation häufig auch Mainboards, die zwei Speicherstandards unterstützten. Eben ein solches mit LGA1700 für Alder Lake wurde bisher nicht vorgestellt. Als erstes traute sich nun der chinesischer Hersteller ONDA aus der Ecke (via @momomo_us) und bringt mit dem H610M+ ein Micro-ATX-Mainboard mit H610-Chipsatz auf den Markt, welches sowohl DDR4 als auch DDR5 unterstützt.
Der H610-Chipsatz ist aber nicht die einzige Einschränkung dieses Mainboards, denn für DDR4 oder DDR5 steht jeweils nur ein DIMM-Slot zur Verfügung. Maximal unterstützt werden demnach 32 GB an DDR4-2400/2666/2933/3200 oder 32 GB an DDR5-4800. Für DDR4 bedeutet dies ein Single-Channel-Betrieb, bei DDR5 sind es zwei Sub-Channel.
Außerdem verfügt das Mainboard über einen PCI-Express-5.0-Slot mit 16 Lanes sowie einen weiteren, der physikalisch und über die Anbindung auf eine Lane kommt. Hinzu kommen 3x SATA 3.0 und 2x M.2. Auf der I/O-Blende bietet das ONDA H610M+ 1x PS/2, 2x USB 2.0, 2x USB 3.0, 1x HDMI, 1x VGA, 1x Ethernet und analoge Audio-Ein/Ausgänge.
Laut ONDA unterstützt werden die Alder-Lake-Prozessoren der Core-i3, i5- und i7-Serie. Sicherlich können auch die Celeron- und Pentium-Modelle auf Basis von Alder Lake darin betrieben werden. Auf eine Kühlung der Spannungsversorgung wird gänzlich verzichtet. Zu Preis und Verfügbarkeit gibt es keinerlei Informationen.
DDR4 und DDR5 auf einem Mainboard bleiben eine Seltenheit
Das ONDA H610M+ ist bereits in seinen Grundfunktionen ein Exot, da die Ausstattungsmerkmale für die wenigsten Nutzer (und vor allem Spieler) ausreichend sein werden. Dafür sorgt alleine schon der H610-Chipsatz. Nur ein Speichermodul für DDR4 und DDR5 nutzen zu können, macht trotz der zwei Sub-Kanäle bei DDR5 den Vorteil der höheren Speicherbandbreite zunichte. Aber das ONDA H610M+ hat sicherlich auch nicht Spieler und DIY-Fans als Zielgruppe.
Derzeit deutet alles daraufhin, dass es in der ersten Generation der LGA1700-Mainboards keines mit B560- oder Z690-Chipsatz geben wird, welches beide Speicherstandards unterstützt. Wer zu einem High-End-Mainboard der Hersteller greift, der wird derzeit auch zum Wechsel auf DDR5 gezwungen. Anders als zum Start im Herbst hat sich die Situation rund um den DDR5-Speicher aber bereits wesentlich verbessert.
Für die zweite LGA1700-Iteration Raptor Lake hat Intel die Mainboardhersteller offenbar bereits dazu angehalten auf DDR4-Varianten weitestgehend zu verzichten und sich auf DDR5 zu konzentrieren.