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ASUS NitroPath

Kürzere Kontakte helfen vor allem bei freien RAM-Slots

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Kürzere Kontakte helfen vor allem bei freien RAM-Slots
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Zusammen mit einigen Mainboards mit neuem X870(E)-Chipsatz, unter anderem dem von uns getesteten ROG Crosshair X870E Hero, führte ASUS eine neue Technologie bei den RAM-Slots ein. NitroPath soll die möglichen DDR5-Taktraten steigern können und wurde von LOTES, einem Komponenten-Hersteller für Slots und Sockel aus Taiwan, entwickelt. ASUS wird NitroPath für ein Jahr exklusiv verwenden dürfen, bevor dann im kommenden Jahr auch anderen Hersteller die entsprechenden Slots verbauen dürfen.

Etwas mehr Hintergrundinformationen zur Umsetzung von NitroPath liefert ein Video von der8auer. In diesem werden zum Beispiel von ASUS zur Verfügung gestellte Querschnitte eines konventionellen RAM-Slots und eines solchen mit NitroPath gegenübergestellt. Deutlich zu erkennen ist, dass die verlängerten Bereiche der Kontakt-Pins kürzer sind – auch weil diese nicht nach außen hin abstehen, sondern zum DIMM-Modul hin gebogen anliegen.

Die überstehenden Bereiche der Kontak-Pins wirken als eine Art Antenne (sorgen für Interferenzen) und stören damit die Signalqualität. Entscheidend ist dies aber vor allem in den freien RAM-Slots. Roman Hartung verweist an dieser Stelle auf ein mögliches Mainboard mit Z890-Chipsatz von ASUS, welches auf RAM-Overclocking ausgelegt ist und daher mit nur zwei RAM-Slots bestückt sein wird (wir nennen das Kind einfach mal beim Namen: ROG Maximus Z890 Apex), welches aber ohne NitroPath auskommen wird.

Der Grund ist ganz einfach: NitroPath hilft vor allem, wenn RAM-Slots freigelassen werden, denn die Kontakt-Pins im Slot sind ohne NitroPath deutlich länger. Da bei zwei Modulen pro Speicherkanal die elektrischen Signale aber an beide Slots weitergeleitet werden, auch wenn nur ein Modul pro Kanal zum Einsatz kommt, bilden die freien Kontakt-Pins hier ebenfalls Antennen – mit NitroPath aber eben deutlich kürzere.

Das ein 2DPC-Betrieb (Two DIMMs per Channel – zwei DIMMs pro Speicherkanal) bereits von Haus aus problematischer ist, zeigt bereits ein Blick in die Spezifikationen der CPU-Hersteller. So führt AMD DDR5-5600 für seine aktuellen Ryzen-9000-Prozessoren nur für den Betrieb mit einem Modul pro Kanal. Sind es vier Module auf zwei Kanälen ist der Speichercontroller nur mit DDR5-3600 spezifiziert. Bei Intel sieht dies ganz ähnlich aus. Ein 2DPC-Betrieb reduziert die sichergestellte RAM-Taktrate von DDR5-5600 auf DDR5-4800.

Die positiven Auswirkungen der Signalqualität durch NitroPath sollen Augen-Diagramme aufzeigen. Eine vertikale und horizontale Öffnung im Augendiagramm zeigt, dass eine Erkennung des Signals überhaupt möglich ist. Bei 6.400 MT/s und damit 3,2 GHz (Bild links) zeigt sich zwischen noch kein großer Unterschied zwischen dem klassischen RAM-Slot und NitroPath. Bei 10.000 MT/s und somit 5 GHz ist bei einem klassischen RAM-Slot keinerlei Auge mehr erkennbar, mit NitroPath hingegen schon.

NitroPath ist also grundsätzlich eine Funktion, die beim RAM-Takt helfen soll, bei der es aber darum geht, dass die nicht bestückten Slots verbesserte Eigenschaften erhalten. Dies ist sicherlich ein Punkt, den viele noch nicht bedacht haben und nur dann macht es auch Sinn, dass ASUS NitroPath bei Boards mit zwei Slots auch weglassen wird.

Wir sind gespannt wann genau und welche Hersteller NitroPath dann im kommenden Jahr neben ASUS einsetzen werden.

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