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Virtual Reality wird aktuell durch die Hersteller als „Next Big Thing“ beworben. Und tatsächlich bieten die neuen VR-Headsets innovative Erfahrungen an, die in dieser Form früher technisch nicht möglich gewesen sind. Man hat sich somit weit von den kruden Gehversuchen der 1990er-Jahre entfernt. Trotzdem ist klar, dass Virtual Reality aktuell noch eine Nische für Enthusiasten ist – jedenfalls wenn es um High-End-VR mit beispielsweise der Oculus Rift oder der HTC Vive geht. Beide Headsets bieten Erfahrungen an, die sich qualitativ deutlich von den mobilen Lösungen über etwa Samsungs Gear VR abheben. Das hat natürlich auch seinen Preis und so benötigt man neben einem potenten Gaming-PC als Voraussetzung auch einen einigermaßen gefüllten Geldbeutel: 899 Euro kostet etwa das HTC Vive in Deutschland. Trotzdem war das VR-Headset im Rahmen der Vorbestellungen schnell ausverkauft. HTC beschrieb die Nachfrage bisher insgesamt immer als deutlich höher als erwartet. Doch für den Laien bleibt unklar, was für Verkaufszahlen man sich nun darunter vorzustellen hat. Hier geben die aktuellen Steam-Nutzerdaten zumindest einen Fingerzeig.
So dürfte HTC wohl ca. 100.000 Einheiten des HTC Vive abgesetzt haben. Diese Daten lassen sich aus SteamSpy ableiten, wo die Daten von Millionen von Steam-Nutzern gebündelt werden. SteamSpy erfasst zwar nicht die Anzahl der HTC Vive, die mit Steam vernetzt sind, gibt sehr wohl aber Aufschluss über die Nutzer, welche Zugriff auf die Spiele haben, welche im Bundle mit dem VR-Headset verkauft wurden – z. B. „Job Simulator“. Aus jenen Statistiken haben die Kollegen von Road to VR die eventuelle Zahl der Besitzer eines HTC Vive ableiten können. Das verbreitetste Spiel wäre demnach „Tilt Brush“ mit 94.911 Einheiten. Spekuliert man, dass jeder Spieler von „Tilt Brush“ auch ein HTC Vive besitzt und berechnet eine Fehlerquote ein, könnte die Anzahl der verkauften HTC Vive bei ca. 100.000 Einheiten liegen – darin wären auch die Vorab-Versionen für Entwickler und Tester eingerechnet. Natürlich bleibt diese Zahl sehr grob und spekulativ, ist aber ein interessanter Hinweis.
100.000 verkaufte Einheiten wären solide, aber durchaus nicht bahnbrechend: Etwa konnte Oculus VR bereits 175.000 DK1 und DK2 seiner Oculus Rift absetzen. Auch wenn 100.000 Einheiten auf manchen Leser gering wirken könnten, sollte man bedenken, dass es sich hier um ein VR-Gadget für eine kleine Zielgruppe handelt, die sowohl über einen leistungsfähigen PC verfügt als auch bereit ist 899 Euro für das Accessoire hinzulegen. Sollte die Zahl also in etwa die Realität widerspiegeln, könnte HTC durchaus zufrieden sein.