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Mehrere führende Medienunternehmen - darunter Disney, Comcast, NBCUniversal, CBS und Discovery - gaben bekannt, dass sie sich mit dem Smart-TV-Unternehmen Vizio zusammengetan haben, um einen neuen Standard für personalisierte Werbespots zu entwickeln. Die Unternehmen bezeichnen sich selbst als ein Konsortium und nennen sich "Projekt-OAR". OAR stellt eine Abkürzung für “Open Addressable Ready” dar.
Mit dem neuen Standard soll es allen verbundenen TV-Unternehmen möglich sein, gezielt Anzeigen unter anderem in On-Demand-Programmen zu verkaufen. Theoretisch werden Anzeigen dadurch zwar erfolgreicher und somit wertvoller, doch müssen hierfür die Daten der Zuschauer mit Dritten geteilt werden. Dies dürfte einige Datenschutzbedenken aufwerfen.
Zudem ist das Unternehmen Vizio bereits dafür bekannt, den TV-Verlauf seiner Kunden zu verfolgen, um die gewonnenen Daten an Werbetreibende zu verkaufen. Das alles ohne Wissen oder Erlaubnis der TV-Besitzer. Das Unternehmen einigte sich auf einen Vergleich und zahlte insgesamt 2,2 Millionen US-Dollar an die Federal Trade Commission und den New Jersey Attorney General. Somit bleibt nur zu hoffen, dass Vizio aus seinen Fehlern gelernt hat und zusätzliche Einwilligungs- und Datenschutzmaßnahmen im neuen Standard integrieren wird.
Das Konsortium plant bereits im Frühjahr einen Prototyp vorzustellen. Das fertige Produkt soll hingegen erst im weiteren Verlauf des Jahres erscheinen. Allerdings bleibt abzuwarten, ob die ambitionierten Pläne auch eingehalten werden können. Ob und wann die ersten Smart-TV-Geräte ausgeliefert werden sollen, ist bis dato unklar. Jedoch dürfte diese Entwicklung für den Hersteller von smarten Fernsehgeräten wesentlich erfreulicher sein als für die Kunden.