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Nachdem der Streaminganbieter Netflix Ende März bekannt gegeben hatte, seine Bitrate für die nächsten 30 Tage zu senken und somit den Traffic im europäischen Netz um etwa 25 % zu reduzieren, beginnt das Unternehmen nun wieder damit, die Drosselung schrittweise aufzuheben. Somit werden in naher Zukunft 4K-Streams mit bis zu 15 MBit/s zur Verfügung stehen. Aktuell erreichen die genannten Streams Bitraten von maximal 7,62 MBit/s. Allerdings sind selbst die neuen Geschwindigkeiten im Vergleich zu einer Ultra-HD-Blu-ray-Disc mickrig. Hier werden Bitraten von bis zu 100 Mbit/s erzielt.
Wer nun genau wieder zur Normalität bei Netflix zurückkehren kann, ist bis dato nicht bekannt. Das Unternehmen bringt nicht alle Nutzer zeitgleich wieder auf den Normalzustand zurück, sondern scheint hier zu regulieren. Wer allerdings mehr Bits erhält und wer nicht ist bislang unklar. Neben Deutschland soll auch Dänemark wieder mit einer erhöhten Bitrate rechnen können.
Allerdings ist weiterhin fraglich, ob es überhaupt nötig war, in Deutschland eine entsprechende Bitraten-Begrenzung einzuführen, um den Traffic zu mindern. Laut dem Internetknoten DE-CIX existiert in Deutschland keine physische Grenze für die Datenrate am DE-CIX. Vielmehr hätte es lediglich bei Netflix zu Engpässen kommen können, wodurch nur die eigenen Kunden betroffen gewesen wären. Da das Unternehmen förmlich von der Politik gezwungen wurde eine entsprechende Regulierung zu aktivieren, konnte Netflix so verärgerten Kunden aus dem Weg gehen, da sich ihr Frust nicht gegen das Unternehmen richtete, sondern gegen die Regierung.
Ob Netflix die Bitraten in Zukunft gerade bei 4K-Streams noch weiter anheben wird ist nicht bekannt, jedoch ist bei 15 MBit/s noch viel Luft nach oben. Allerdings dürfte eine Anhebung der Bitrate zusätzliche Kosten verursachen, somit ist es momentan unwahrscheinlich, dass Netflix sich dafür entscheiden wird.