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Mit der Einführung von Disney+ begann das Unternehmen, bei der Konkurrenz diverse Lizenzen von Serien und Filmen auslaufen zu lassen. Dies hatte zur Folge, dass unter anderem Marvel's Punisher bei Netflix aus dem Angebot verschwand. Der Plan schien zunächst auch aufzugehen, Disney+ gelang es innerhalb kürzester Zeit, eine große Anzahl von Nutzern für sich zu gewinnen. Jetzt könnte das Unternehmen laut Aussagen des Nachrichtensenders Bloomberg allerdings eine Rolle rückwärts machen.
Aktuell sollen Gespräche laufen, in denen mit anderen Anbietern über die Lizenzierung von Filmen und Serien verhandelt wird. Offizielle Angaben gibt es bislang zwar noch nicht, jedoch spricht der Quartalsverlust beim Streaminggeschäft von satten 1,5 Milliarden US-Dollar eine klare Sprache. Die Einnahmen aus kostenpflichtigen Abos reichen nicht aus, um die Ausgaben für neue Inhalte zu decken. Disney macht aktuell ein Minusgeschäft.
Möglich wäre, dass neu produzierte Filme und Serien zunächst exklusiv bei Disney+ ausgestrahlt werden. Nach einer gewissen Zeitspanne könnten diese dann bei Netflix und Co. erscheinen. Ob sich die Konkurrenz allerdings erneut auf eine zeitlich begrenzte Lizenzierung einlassen wird, bleibt abzuwarten. Insbesondere bei Hit-Serien könnten sich die anderen Anbieter damit ins eigene Fleisch schneiden. Wenn die aktuelle Staffel lediglich bei Disney+ verfügbar ist, könnten sich die meisten Nutzer nicht ein Jahr gedulden, sondern direkt wechseln.
Letztendlich dürften für die Abonnenten neben der Masse an verfügbaren Serien und Filmen die exklusiven Titel ausschlaggebend dafür sein, für welchen Dienst man sich entscheidet. Die kommende Lizenzierung könnte für Pay-TV-Sender wie Sky interessant sein. Hier wurden in der Vergangenheit unter anderem keine Marvel-Produktionen mehr ausgestrahlt. Auch wenn Disney bei manchen Umsetzungen hinter den Erwartungen zurückblieb, sorgten Serien wie "Hawkeye" oder "The Falcon and the Winter Soldier" für große Begeisterung bei den Fans.