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Prime Video ist einer der wichtigsten Bestandteile von Amazons Prime-Abo. Bisher war Prime Video abgesehen von vorgeschalteter Eigenwerbung werbefrei. Das soll sich zu Beginn des nächsten Jahres allerdings ändern.
Amazon selbst erklärt diese Entwicklung in einem ausführlichen Artikel. Man betont die große Auswahl an Filmen und Serien sowie die Sportübertragungen und verweist auch auf den Erfolg der Amazon-Eigenproduktionen. Um weiter in "überzeugende Inhalte" investieren zu können, wird Amazon das Werbemodell anpassen. Ab Anfang des Jahres 2024 wird es deshalb in den USA, UK, Kanada und auch in Deutschland Werbung in Prime Video geben. Weitere Länder werden später im Jahr folgen. Amazon zufolge soll es weniger Werbung als im klassischen Privatfernsehen und bei anderen Streaming-Anbietern geben. Zum genauen Umfang macht man bisher aber noch keine Angaben.
Prime-Nutzer sollen mehrere Wochen vor dem Start des neuen Werbemodells per Mail darauf hingewiesen werden. Sie können dann das reguläre Prime-Abo zum gleichen Preis (aktuell 8,99 Euro pro Monat oder 89,90 Euro pro Jahr) und mit Werbung fortführen oder eine teurere, werbefreie Option buchen. In den USA wird werbefreies Prime Video 2,99 Dollar pro Monat Aufpreis kosten. Den Preis für andere Länder wird Amazon später mitteilen.
Generell ist es für Streaming-Dienste eine Herausforderung, wirklich profitabel zu arbeiten. Um sich gegenüber der Konkurrenz zu behaupten, müssen teure Eigenproduktion gestemmt und gleichzeitig möglichst geringe Abo-Kosten geboten werden. Auch Konkurrent Netflix hat deshalb schon im vergangenen Jahr auf ein Modell umgestellt, bei dem ein Abo ohne Werbung teurer angeboten wird. Der Preisunterschied zwischen dem Standard-Abo mit Werbung und dem Standard-Abo ohne Werbung liegt hier monatlich sogar bei 8 Euro.
Auch für Amazon stellt sich aber die Frage, wieviele Kunden man durch die Einführung von Werbung bzw. das teurere werbefreie Angebot verlieren wird. Man betont deshalb die anderen Vorteile der Prime-Mitgliedschaft und dürfte durch diese die Kunden tatsächlich auch stärker binden als ein reiner Streamingdienst.