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Leistungsmäßig ist der Router für den Heimbereich sicherlich fast überdimensioniert, deshalb ist er wahrscheinlich hauptsächlich für den Small-Office-Bereich interessant: QNO bietet beim QVF7305 vier Gigabit-Ethernet-Ports, die den WAN-Bereich abdecken und einen Gigabit-LAN-Port. Hinzu kommt ein USB-Port für ein viertes WAN oder einen weiteren LAN-Anschluss, beispielsweise über eine DMZ (Demilitarized Zone). Eine vollständige IPSec-VPN-Integration ist enthalten, entsprechende Rechenleistung wird von einem Dual-Core-Prozessor bereitgestellt. Somit ist schon hier zu sehen: Die Leistung geht eher in den Enterprise-Bereich und nicht so sehr in dem von der Fritz!Box abgedeckten Heimbereich.
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Ein Anwendungsmodell könnte es sein, ein kleines Büro mit mehreren Internet-Anbindungen zu versorgen. In Deutschland wäre beispielsweise eine VDSL-Leitung und eine Kabellösung eine redundante Möglichkeit, hinzu kommen könnte eine 3G-Backup-Lösung, die über den USB-Dongle zum Einsatz kommen kann. Im Endeffekt besteht mit dem QNO-Router also die Möglichkeit, diese drei Leitungen zu nutzen und dabei auch noch mit einem Load-Balancing für die angeschossenen PCs auszustatten.
Preisangaben konnten wir zu dem Produkt leider noch nicht über den Markt ermitteln. Er ist in Deutschland noch nicht verfügbar. Der empfohlene Endkundenpreis liegt bei 718 Euro inkl. MwSt.
Update 19.05.2011: Mittlerweile haben wir ein Preisupdate und eine deutsche Bezugsquelle: Der Router ist für € 525 Euro inkl. MwSt. direkt bei QNO Europa versandkostenfrei zu bestellen.
Produkt | QNO QVF7305 Multi-WAN-Router |
Anzahl WAN-Ports | 4x Gigabit Ethernet, 1x USB |
Anzahl LAN-Ports | 1x dediziert Gigabit Ethernet, 1x shared LAN/WAN, 1x shared USB |
Loadbalancing | ja, IP-basiert oder über Sessions |
Leistung | Dual-Core MIPS64 |
VPN | ja, IPSec mit div. Verschlüsselungsmöglichkeiten |
QoS | ja, bandbreiten- und personenorientiert |
Weitere Funktionen | Firewall, DDNS, NAT Accelleration |
Wir testeten den QVF705-Router in der Redaktion mit einer 50-mbit-VDSL-Leitung von 1&1 und einem 100-mbit-Kabeldeutschland-Anschluss. Ein 3G-Stick steckte im USB-Port. Hierbei muss man beachten, dass einige Funktionalitäten nicht vom Router übernommen werden können:
- Auf VDSL-Seite ist es notwendig, dass ein Splitter vor dem QNO-Router hängt. Einen integrierten Splitter besitzt der QNO-Router nicht.
- Auf Kabelanschluss-Seite ist weiterhin ein Kabelmodem notwendig.
Im Endeffekt wird in den meisten Fällen auch noch ein Switch hinter dem Router zum Einsatz kommen müssen, da die beiden LAN-Ports für den SoHo-Bereich nicht ausreichend sind. Da auch noch keine WLAN-Funktion integriert ist, wäre auch zu überlegen, einen kombinierten Switch/WLAN-Access-Point hinter den QNO-Router zu hängen. Somit ist auch hier schnell klar, dass die Verkabelung etwas umständlicher ist und sich für den Heimbereich nur indirekt lohnt, wo eine Fritz!Box alle diese Funktionalitäten in einem Gerät bereitstellen kann.
Im Lieferumfang des Routers befindet sich neben dem Kaltgeräte-Anschlusskabel ein Netzwerkkabel, weiterhin eine Quick-Installation-Guide und beiliegende Software. Auf der CD befindet sich die Tools QnoSniff Professional und QnoSoftKey Security. Mit QnoSniff Professional kann ein User, der am Mirror-Port (LAN1) des Switches hängt, Statistiken, Ressourcenansichten und Traffic-Statistiken aufrufen. QnoSoftKey ist ein VPN Client, mit dem man relativ einfach VPN-Verbindungen mit dem QNO-Router aufsetzen kann.
Die Inbetriebnahme:
Nach dem Anschließen des Routers kann man über die IP 192.168.1.1 auf das Webinterface des Routers zugreifen. Die Login-/Passwortkombination "admin" / "admin" ist hier per Default hinterlegt, sollte aber natürlich bei der Konfiguration sofort auf ein persönliches, sicheres Passwort geändert werden. Einige Konfigurations-Screens haben wir in der folgenden Galerie festgehalten:
Die Performance:
Gut für den Router, schlecht für unseren Test: Auslasten konnten wir den Router in keinster Weise. Was er ohne Probleme leistete war ein Fallover für die Internet-Anbindungen: Simulierten wir einen Ausfall durch Abschalten einer Leitung (Splitter/Kabelmodem), so brach die Internetverbindung nicht ab. Auch zeigte sich der Router bei der Performance von den Leitungen unbeeindruckt und lieferte die volle Performance. Was wir nicht schafften, ist die Auslastung der Dual-Core-CPU: Der Router ist laut Spezifikation in der Lage, bis zu 50.000 Sessions von über 200 PCs gleichzeitig zu managen, oder beispielsweise 200 IPSec-VPN-Verbindungen mit 154 Mbps. Mit dem besten Willen war es also nicht möglich, hier an die Grenzen des Routers zu gehen.
Der Stromverbrauch:
Der Router besitzt zwar auf der Rückseite einen An-Ausschalter, aber diesen wird man in den wenigsten Fällen benötigen. Im Betrieb zieht der Router bei unserer Auslastung knapp 6,3 Watt, was sicherlich durch eine höhere Netzwerkauslastung auch in einem größeren Stromverbrauch resultieren kann. Ohne USB-3G-Dongle lag der Stromverbrauch bei 5,7 Watt, jeder LAN-Port brachte ungefähr 0,2 bis 0,3 Watt auf die Waage. Nicht vergessen darf man jedoch, dass weitere Geräte hinzukommen, wenn man den QVF7305 mit einem All-in-One-Gerät vergleicht.
Durch den niedrigen Stromverbrauch benötigt der QNO QVF7305 auch keinen Lüfter und arbeitet lautlos. In unserem Test wurde das Gehäuse auch nur handwarm, auch wenn der Hersteller empfiehlt, keine Geräte auf den Router zu stellen, um eine ordnungsgemäße Kühlung zu gewährleisten.
Das Fazit:
Für den Heimbereich ist der QVF7305 sicherlich nicht die richtige Wahl, da seine Funktionen klar auf den betrieblichen Einsatz hin abgestimmt sind. Wenn jedoch ein Büro mit 10 bis 200 Rechnern mit einer preiswerten Routing-Lösung ausgerüstet werden soll, die VPN (IPSec) unterstützt und genügend Leistung mitbringt, könnte der QVF7305 eine Lösung sein. In diesem Bereich ist der ausgerufene Preis auch eher als preiswert zu sehen. Die Konfiguration ist relativ einfach und unterscheidet sich nicht von anderen Lösungen, die Sicherheits/QoS/NAT-Accelleration-Funktionen sind gut implementiert. Für die meisten Büros wird der Router wohl mehr als genügend Leistung mitbringen, laut Hersteller erreicht er 2Gbps bidirektionaler Datentransfer.
Letztendlich ist der Multi-WAN-Router auch für Small-Office-Bereiche interessant, wo das Internet eine hohe Bedeutung für den Arbeitsalltag hat - so beispielsweise auch bei uns in der Redaktion. Haben wir keine Internetverbindung, können wir nur eingeschränkt arbeiten. Hier ist die Möglichkeit, mehrere WANs zu betreiben und unterschiedliche Leitungen zur Redundanz zu nutzen eine tolle Option.
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