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Während WLAN nach dem 802.11ac-Standard noch nicht einmal großflächig Verbreitung gefunden hat, will Qualcomm bereits den nächsten Schritt wagen und bietet für seine Partner eine Referenzplattform an, die drahtlose Übertragungen nach dem 802.11ad-Standard weiter beschleunigen soll. Derzeit funken WLAN-Netze entweder im 2,4- oder im 5-GHz-Band. Um die Bandbreiten immer weiter zu erhöhen, wird aktuell auf mehreren Kanälen gleichzeitig mit immer breiteren Trägerfrequenzen gearbeitet. Aufwendige Antennen-Konfigurationen und Stream-Setups sind die Folge. Mit dem Standard 802.11ad stehen im Frequenzspektrum größere Umbauten an, denn hier wird auf 60 GHz gefunkt.
Zwischen 433 MBit und 1,69 GBit pro Sekunde sind aktuell das Maximum für 802.11ac im Endkundenbereich. Über einen Acess-Point mit acht Antennen und ein Endgerät mit einer ebenso aufwändigen Konfiguration wäre auch eine theoretische Bandbreite von 6,77 GBit pro Sekunde möglich - da acht Antennen aber selbst in einem Notebook (geschweige denn in einem Tablet oder Smartphone) nur schwer unterzubringen sind, wird WLAN nach 802.11ad wohl die nächste Geschwindigkeitsevolution einläuten. Welche Datenraten damit genau möglich sein sollen, ist derzeit aber noch nicht bekannt.
Um die höhere Bandbreite von mehreren GB pro Sekunde zu ermöglichen, arbeitet WLAN nach 802.11ad im 60-GHz-Band zwischen 57 und 66 GHz, je nach Freigabe in den unterschiedlichen Ländern. Allerdings wird die erhöhte Datenrate durch eine geringere Reichweite erkauft. Die Reichweite im sogenannten WiGig-Netzwerk beträgt nur wenige Meter, dies ergibt sich aus der hohen Absorption des Sauerstoffs bei 60 GHz. Konkret anbieten will Qualcomm in den kommenden Monaten ein Atheros-WLAN-Modem im Zusammenspiel mit einem Snapdragon 810. Diese Kombination erlaubt den Betrieb eines Tri-Band-Modems, welches WLAN nach 802.11ad im 60-GHz-Band, 802.11ac und 802.11n im 5-GHz-Band und 802.11b/g/n im 2,4-GHz-Band unterstützt.
Bis WLAN nach 802.11ad Einzug in Endgeräte einhalten wird, dürfte aber noch etwas Zeit vergehen. Noch ist der Standard nicht einmal von der zuständigen Alliance zertifiziert worden. Natürlich aber arbeiten Modem-Hersteller wie Qualcomm und Broadcom bereits an technischen Umsetzungen, damit die Partner wie Smartphone- und Tablet-Hersteller ihre Hardware für die kommenden Jahre entsprechend vorbereiten können.