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Derzeit lässt sich der Telekom Magenta-Hybrid-Tarif nur mit dem Speedport Hybrid nutzen, der von Huawei für die Telekom gefertigt wird und gerade bei solchen Nutzern, die gerne volle Kontrolle über ihren Anschluss haben, nicht besonders beliebt ist. AVM will auf der CeBIT 2015 neue VDSL-Router vorstellen, von denen wird aber noch keiner die Hybrid-Technik unterstützen wird. Nun will Golem aus Kreisen des Router-Herstellers Viprinet erfahren haben, dass aus gleichem Hause auf der CeBIT die Zusammenarbeit mit einem Provider ein neuer Miet-Router vorgestellt werden wird.
Bisher verkauft Viprinet seine Hybrid-Router für kabelgebundenes Internet und solches über das Mobilfunknetz nur für Unternehmenskunden an. Wer nun beim Partner-Provider an die Deutsche Telekom denkt, wird enttäuscht sein, denn offenbar setzt sich die Zusammenarbeit aus Viprinet-Hardware und dem Münchner Provider Spacenet zusammen. Wie sich das Angebot letztendlich zusammensetzen wird, ist derzeit aber noch nicht bekannt.
Der von der Deutschen Telekom verwendete Speedport Hybrid koppelt bei Bedarf die drahtgebundene (V)DSL-Verbindung mit einer verfügbaren LTE-Verbindung und beschleunigt damit sowohl den Down- wie auch den Upstream. Zu den maximalen 100 MBit pro Sekunde im Downstream über VDSL mit Vectoring kommen also weitere 100 MBit pro Sekunde über LTE - zusammen ergibt dies also 200 MBit pro Sekunde. Auch der Upstream verdoppelt sich über 40 (VDSL) + 40 (LTE) MBit pro Sekunde auf 80 MBit pro Sekunde. Der dazugehörige Hybridrouter kann für 9,95 Euro im Monat gemietet werden oder kostet einmalig 399,99 Euro.
Viprinet als Hersteller des Multichannel VPN Router 200, der als Router im Gespräch für die Zusammenarbeit mit dem Münchener Provider Spacenet ist, hatte bereits im vergangenen Jahr gegen die Deutsche Telekom geklagt, da man eigene Patente zur Vernetzung von DSL und LTE betroffen sah. Auch eine Einstweilige Verfügung wurde bereits angestoßen, allerdings beschränkte sich diese auf die Behauptung der Deutschen Telekom, die ersten Hybridrouter am Markt zu haben.
Der Multichannel VPN Router 200 bietet einen Ethernet-Anschluss, an den ein DSL-Modem oder ein anderer Internet-Anschluss angeschlossen werden kann. Über ein LTE-Modem wird die zweite Verbindung hergestellt, so dass sich beide auch bündeln lassen. Laut Viprinet sind die beiden Verbindungen derart gebündelt, dass die Grundlast vom Festnetz-Anschluss getragen wird. Nur bei Ausfall oder Spitzenlassen greift auch die LTE-Verbindung. Laut Datenblatt beträgt die Bounding-Kapazität aber nur 35 MBit pro Sekunde, so dass dies sicherlich keine echte Alternative zum Hybrid-Anschluss der Telekom ist, wenn es um die Geschwindigkeit geht. Die Produkte von Viprinet sind aber ohnehin mehr auf Ausfallsicherheit als auf Geschwindigkeit ausgelegt.
Über einen zweiten WLAN-Anschluss wird das interne Netzwerk versorgt und eventuell mit einem weiteren Switch erweitert. Zusätzlich möglich ist der Aufbau eines WLANs mit 2,4- und 5-GHz-Netz. Die Hotplug-Module nehmen Hardware für ADSL 2+ Annex A, ADSL 2+ Annex B, UMTS / HSPA+ / GPRS / EDGE, LTE / DC-HSPA+ / EDGE / GPS, LTE / UMTS / HSPA+ / GPRS / EDGE, Gigabit Ethernet, CDMA 450 und CDMA / EV-DO auf. Weitere technische Daten sind direkt beim Hersteller bzw. im Datenblatt in PDF-Form zu finden.
Leider hat der Multichannel VPN Router 200 neben den technischen Eigenschaften auch noch einen weiteren Hacken - der Preis. Dieser liegt mit 890 Euro natürlich deutlich über dem üblicher Consumer-Router. Fraglich ist auch, ob sich dieser überhaupt mit dem Telekom Magenta Hybrid einsetzen ließe.