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Beinahe täglich wächst das Datenaufkommen, welches durch unzählige Glasfaserkabel in einem weltweit umspannenden Netz geführt wird. Zuletzt wurde dies im Dezember des vergangen Jahres durch einen Rekord im DE-CIX bestätigt, die am 8. Dezember 2015 um 20:52 Uhr satte 5.092,5 GBit/s durch den Internet-Knoten übertrugen. Hier aber sprechen wir natürlich nicht von einem einzelnen Kabel über das die Übertragung erfolgte, sondern von zahlreichen Verbindungen, kumuliert in einer Gesamtdatenrate im Knoten.
Forschern am University College London oder genauer gesagt dem Forschungszweig für optische Netzwerke ist es nun gelungen, sage und schreibe 1,125 TBit/s über eine Glasfaserverbindung zu übertragen. Erreicht wurde dies auf einer Faser der Glasfaserleitung. Aktuell sind optische Übertragungssysteme in der Lage, Datenrate von 100 GBit/s auf mehreren Channels zu erreichen. Dazu werden bereits mehrere Übertragungsfrequenzen gleichzeitig verwendet. Mit der Möglichkeit mehr als 1 TBit/s zu übertragen, würden die aktuellen Kapazitäten verzehnfacht.
Für den Versuch mit einer Rekorddatenrate von 1,125 TBit/s verwendeten die Forscher mehrere Transmitter, aber nur einen Receiver. Insgesamt wurden 15 Channels verwendet, von denen jeder ein optisches Signal auf einer bestimmten Wellenlänge übertrug. Das jeweilige Datensignal wurde per 256QAM (Quadratur-Amplituden-Modulation) moduliert. Diese Channel wurden in mehreren Gruppen zusammenführt, bevor sie dann allesamt an einem Receiver ankamen. Die Möglichkeit mehrere Channel von verschiedenen Transmitter an einem Punkt zentral durch einen Receiver empfangen zu können, ist der eigentliche Trick hinter der Technik und wird vor allem in großen Infrastrukturnetzen zum Einsatz kommen. Internet-Knoten wie der DE-CIX wären ein Anwendungsgebiet für eine solche Technik.
Allerdings besitzt eine solche Lösung auch einige Komplexitäten, die bei anderen "einfachen optischen Verbindungen" nicht notwendig sind. So müssen die Transmitter in Modulation und Code-Rate explizit dahingehend ausgelegt sein, von einem einzigen Receiver empfangen zu werden. Diese Optimierungen sorgen allerdings letztendlich auch erst für eine solch hohe Datenrate.
Einen kleinen Kniff haben die Forscher für den Rekord allerdings angewendet: So waren die Transmitter und der Receiver direkt miteinander verbunden und es musste keine große Strecke überwunden werden. Tests mit längeren Übertragungsstrecken sollen nun folgen und sind natürlich weitaus schwieriger zu realisieren.