NEWS

Netzwerk

Konsortium spezifiziert 800 Gigabit Ethernet

Portrait des Authors


Konsortium spezifiziert 800 Gigabit Ethernet
24

Werbung

Das Ethernet Technology Consortium hat den Standard für ein 800 Gigabit Ethernet (800GbE) als IEEE 802.3ck spezifiziert. Daran gearbeitet wurde schon über eine längere Zeit, doch nun können sich die Hersteller auf eine Spezifikation (PDF) und eine Interkompatibilität berufen. Initiatoren des Konsortiums sind Arista, Broadcom, Google, Mellanox und Microsoft.

Das 800 Gigabit Ethernet bietet eine doppelt so hohe Datenrate wie das 400 Gigabit Ethernet – anhand des Namens ließ sich dies sicherlich bereits vermuten. In der Umsetzung wird sich auch eines Tricks bedient, um die Datenrate zu verdoppeln. So kommen im Grunde zwei einzelne 400-Gigabit-Verbindungen zum Einsatz, die im Physical Layer zu einer MAC-Adresse (OSI-Layer 2) zusammengeschlossen sind. Konkret umgesetzt werden 106,25-GBit/s-Datenkanäle, was 850 GBit/s ergäbe. Es gibt aber noch einen gewissen Overhead, der abgezogen werden muss. Möglich wären auch 16x 53,125 GBit/s und langsamere Datenkanäle mit entsprechender Multiplikation. Der Standard konzentriert sich aber auf acht Kanäle mit je 106,25 GBit/s.

IEEE 802.3ck ist im Vollduplex-Modus in der Lage, Daten mit dieser Rate gleichzeitig zu Senden und zu Empfangen. Das Flussdiagramm für das Senden und Empfangen der Daten zeigt die beiden 400-GBit/s-PCS, die über einen 64/66-En- und Decoder zu 800 GBit/s zusammengefasst werden.

Mit der Festlegung der Spezifikationen auf ein 800 Gigabit Ethernet legt das Konsortium den Weg für eine zukünftige Ethernet-Infrastruktur fest. Im Datacenter großflächig im Einsatz ist ein 100GbE, in seltenen Fällen auch schon ein 400GbE.

Mit dem 800GbE bietet sich zumindest nun die Möglichkeit, die Ethernet-Infrastruktur theoretisch um die doppelte Datenrate auszubauen. Nun fehlt es noch an den dazugehörigen Ethernet-Adaptern, die dann von Unternehmen wie Arista, Broadcom und Mellanox vorgestellt werden sollen. Das DE-CIX setzt in einigen Bereichen seit 2019 eine 400GbE-Infrastruktur ein. Im Heimbereich findet inzwischen ein 10GbE Einzug, da die Preise für die Ethernet-Adapter und Switches langsam fallen.

Als Übertragungstechnik für 800GbE kommen Glasfaserkabel zum Einsatz, die je nach Medium bzw. Wellenlänge des Lasers eine Übertragung auf wenigen Metern, ab er auch bis hin zu 80 km ermöglichen.