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Die gestörte Lieferkette und die hohe Nachfrage haben inzwischen fast die komplette Konsumgüterindustrie erfasst. Hier bei Hardwareluxx spielen natürlich der anhaltende Engpass und die enormen Preise bei den Grafikkarten eine wichtige Rolle. Die Welt am Sonntag hat unter 20 deutschen Unternehmen und Herstellern von Telekommunikationsgeräten, Unterhaltungselektronik und Haushaltsgeräten eine Umfrage gemacht und nachgefragt, wie sie die aktuelle Situation sehen.
Alle Unternehmen sehen derzeit in der Beschaffung bestimmter Komponenten Probleme. Allesamt arbeiten die Unternehmen daran ihre Logistik anzupassen. Gegenüber der Welt am Sonntag spricht AVM von kurzfristig stornierten Lieferzusagen für bestimmte Bauteile. Dies verzögert natürlich bei hoher Nachfrage eine entsprechende Reaktion des Herstellers und auch neue Produkte sind davon betroffen. Ware, die AVM heute bestellt, hat Lieferzeiten von bis zu einem Jahr. Ähnlich äußert sich offenbar Gigaset. Die Lieferfristen und Wiederbeschaffungszeiten betragen hier bis zu 60 Wochen.
Inzwischen sind steigende Preise in den Preissuchdienstleistern deutlich erkennbar – unabhängig von den bereits erwähnten PC-Komponenten. Betroffen sind davon sogar schon Haushaltsgeräte.
Die Kollegen von Golem haben noch einmal bei AVM nachgehackt: "Wir produzieren das, was aktuell machbar ist", wird AVM dort zitiert. Aber nicht nur wer direkt im Handel nach einer FRITZ!Box sucht, könnte bald Schwierigkeiten bekommen, offenbar sind auch die Firmenkunden betroffen. So kann Vodafone die FRITZ!Box 6591 für Kabelanschlüsse nicht mehr seinen Kunden anbieten.
"Aufgrund der sehr hohen Nachfrage nach der Fritzbox kommt es momentan zu Engpässen unseres Lagerbestandes und die weltweite Pandemie erschwert die Situation." – so der Vodafone-Support gegenüber einem seiner Kunden.
Derzeit gibt es kaum ein Anzeichen dafür, dass sich die aktuelle Situation in Kürze deutlich verbessern wird. AMD sprach von einer Besserung um zweiten Halbjahr 2021. NVIDIA sieht für das Gesamtjahr 2021 weiterhin Engpässe und auch Intel rechnet nicht damit, dass sich vor 2022 etwas ändert – zu träge sind die Prozesse, um die Produktionsvolumen aller beteiligten Komponenten. Sony geht sogar davon aus, dass es 2022 eine erneute Welle an Engpässen geben könnte, wobei man dann hier von einer kurzfristigen Verbesserung in den kommenden Monaten ausgeht.