Werbung
Wie sich jetzt unter anderem der Socialmedia-Plattform Reddit entnehmen lässt, scheint der Hersteller TP-Link Nutzerdaten zum Surfverhalten mit Drittanbietern geteilt zu haben. Im Detail geht es dabei um die Weitergabe von Daten zum Browserverlauf.
Dafür verantwortlich sein soll TP-Link HomeCare. Dabei handelt es sich um ein Bündel an Funktionen - unter anderem Antivirus, Kindersicherung und QoS. Aber auch wenn man die HomeCare-Funktion in den Einstellungen des Routers deaktivieren kann, hat dies offenbar keinen Einfluss auf die Übertragung. Dabei werden laut Aussagen von betroffenen Nutzern innerhalb von 24 Stunden bis zu 80.000 Abfragen übertragen.
Dass es sich hierbei um einen Verstoß gegen die Datenschutzgrundverordnung handelt, sollte offensichtlich sein. Aktuell ist jedoch noch unklar, warum die TP-Link-Geräte die genannten Daten trotz deaktivierter Option übertragen haben. Einen wirklichen Workaround, um den Router am Senden zu hindern, gibt es derzeit nicht. Lediglich der Austausch der Hardware kann hier momentan helfen.
Eine offizielle Stellungnahme des Unternehmens gibt es noch nicht. Laut TP-Link würde man die Daten lediglich dafür benötigen, um zu überprüfen, ob der betroffene Nutzer einen aktiven Dienst bei Avira besitzt. Was allerdings bei 80.000 Abfragen innerhalb eines Tages ziemlich absurd erscheint. Gegenüber XDA-Developers äußerte sich TP-Link zu einem Firmware-Update, welches die Übertragung der Daten unterbinden soll, wenn keine Avira-Netzwerkfunktionen genutzt werden. Wann diese Updates erscheinen lässt man allerdings offen.
Insgesamt sind allem Anschein nach 13 Router von dem genannten Problem betroffen. Bei den meisten Geräten handelt es sich um 802.11ax/WiFi 6-Modelle, etwa die Hälfte gehört zu den Mesh-Systemen der Deco-Serie von TP-Link.