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Intel und Broadcom bereiten den Weg für Wi-Fi 7

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Intel und Broadcom bereiten den Weg für Wi-Fi 7
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Kaum haben wir damit begonnen uns die ersten Wi-Fi-6E-Router anzuschauen und die Endkundenhardware, wird ebenfalls mehr und mehr auf den neuen Standard ausgelegt, da beginnen die Hersteller schon damit über den Nachfolger zu reden. Wi-Fi 7 wird allerdings auch größere Änderungen mit sich bringen, welche die Leistung noch einmal deutlich verbessern sollen. Broadcom und Intel arbeiten in diesem Bereich zusammen und wollen somit ab 2024 marktbereit sein.

Wi-Fi 6E nutzt bereits das 6-GHz-Netz und auch die breiteren Kanäle mit einer Spanne von 160 MHz kommen hier bereits zum Einsatz. Wi-Fi 7 funkt ebenfalls bei 2,5, 5 und 6 GHz, es werden aber wesentlich breitere Kanäle verwendet und zudem findet ein Wechsel auf 4096 QAM (Quadrature Amplitude Modulation) statt – bisher kommt 1024 QAM zum Einsatz.

Theoretisch sollen WLAN-Clients in der Lage sein, eine Datenrate von 5,8 GBit/s zu erreichen. Wichtig ist aber auch, dass Access Points, vor allem in Umgebungen mit mehreren Dutzend bis Hunderten Clients, ebenfalls deutlich schneller werden und bis zu 36 GBit/s erreichen können sollen. Dies setzt natürlich voraus, dass auch der Uplink zum Access Point entsprechend schneller wird.

Aber nicht nur die reine Bandbreite steht im Fokus, auch die Latenzen sollen verbessert werden. Dazu kommt eine Technik namens MLO (Multi-Link Operation) zum Einsatz. Ist ein WLAN-Client per 2x2-MIMO zum Router verbunden, können diese beiden Verbindungskanäle nicht simultan senden und empfangen, sondern immer nur abwechselnd. Die bisher verwendete Technik heißt eMLSR (enhanced Multi-Link Single-Radio). Als Teil von MLO kommt mit Wi-Fi 7 nun aber ein MLMR (Multi-Link Multi-Radio) zum Einsatz. Zwei Kanäle können zeitgleich arbeiten, sodass sie nicht mehr gegenseitig aufeinander warten müssen, was sich negativ auf die Latenzen auswirkt. Außerdem steigert dies natürlich die Datenrate.

Das zur Verfügung stehende Frequenzband soll aber auch effektiver genutzt werden. Anstatt der finalen Kanäle, die sich weitestgehend nicht überschneiden sollten, gibt es nur noch wenige, dafür umso breitere. Ein 320-MHz-Kanal muss allerdings nicht aus einem einzelnen Band bestehen, sondern kann auch aus 80 + 80 + 160 MHz zusammengesetzt sein. Diese Technik heißt Multi Resource Units (RU).

Außerdem soll ein Wi-Fi 7 noch WPA4 unterstützen. Die Verschlüsselung soll die Sicherheit der Datenübertragung weiter verbessern, allerdings gibt es zu WPA4 noch keine weiteren Informationen. Geht es nach Broadcom und Intel, wird Wi-Fi 7 ab 2024 der Standard für die darauffolgenden zehn Jahre sein. Ob wir aber tatsächlich ab 2024 die erste Wi-Fi-7-Hardware sehen werden, steht noch in den Sternen. Zudem stellt sich dann wieder die Frage was war zuerst? Die Henne oder das Ei? Dementsprechend wird es spannend zu beobachten sein, wie sich Router- und Client-Hardware aufstellen werden, um Wi-Fi 7 schneller und umfassender in den Markt einzuführen, als dies bei Wi-Fi 6E der Fall ist.

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