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Chromebooks sind ein Phänomen. Ihr Marktanteil liegt klar unter der Marke von einem Prozent, einzig in den USA erfreuen sich die überwiegend kompakten Mobilrechner einer größeren Nachfrage - vor allem seitens zahlreicher Bildungseinrichtungen. Und dennoch hat mittlerweile fast jeder namhafter PC-Hersteller mindestens ein System mit Chrome OS im Portfolio.
An den hohen Gewinnen kann dies nicht liegen, schließlich bewegt sich die Mehrzahl der Geräte im mittleren Beriech zwischen 200 und 300 US-Dollar oder Euro. Und dennoch sieht Microsoft sich unter Druck gesetzt. Zwar gibt es Notebooks auf einem ähnlichen Preisniveau, diese bieten jedoch oftmals eine Performance, die selbst für triviale Aufgaben kaum ausreicht. Doch zusammen mit einigen Partnern will man dies nun ändern, wie man auf der derzeit laufenden Worldwide Partner Conference 2014 bekannt gab. Explizit erwähnt wurde die Zusammenarbeit mit Acer, HP und Toshiba, konkret wurde es jedoch bei ersterem und letzterem Herstellern.
Die Taiwaner sind mit ihrem knapp 250 US-Dollar teuren Aspire ES1 bereits aktiv, ein gleichteures Konkurrenzprodukt der Japaner soll rechtzeitig vor Weihnachten in den Handel kommen. Während sich Chromebooks aus technischer Sicht aber meist sehr ähneln, sind die Ansätze bei Microsoft und seinen Partnern andere. Denn die beiden genannten Geräte könnten unterschiedlicher kaum sein: Acer setzt auf einen 15-Zoll-Bildschirm und eine traditionelle HDD, Toshiba versucht sich hingegen mit einem kleineren 11-Zoll-Display und einer lediglich 32 GB fassenden SSD mit einem Chromebook-nahen Windows-Gerät. In eine ähnliche Richtung dürfte HP gehen, die Stream genannten Modelle sollen unter anderem in 7 und 8 Zoll erscheinen, Preise oder weitere Details blieb man schuldig.
Doch abgesehen von Hardware-Vergleichen will Microsoft auch eine bessere Vergleichbarkeit der beiden Plattformen ermöglichen, womöglich in Form einer Werbekampagne. Auf der Partner Conference führte man entsprechend sechs Argumente auf, die nach eigener Ansicht klar gegen Chrome OS auf Mobilrechnern und für Windows sprechen würden. So könnten Chromebooks keine echten Programme ausführen, ein vollständiges Office sei nicht vorhanden, man sei auf eine gute Online-Verbindung angewiesen, zahlreiches Zubehör wäre nicht kompatibel und schließlich könnte man nicht direkt auf einen Drucker zugreifen.
Während die meisten der Punkte nachvollziehbar sind, unterschlägt Microsoft wenig überraschend jedoch die Vorteile, die die Google-Plattform bietet. Denn durch die Reduzierung auf das Notwendige fällt Chrome OS bedeutend schlanker als Windows 8.1 aus, was einher mit geringeren Systemanforderungen geht. Darüber hinaus wurde das Betriebssystem in den vergangenen Monaten kontinuierlich weiterentwickelt, eine Verlangsamung des Tempos gilt als unwahrscheinlich, im Gegenteil. Und zu guter Letzt hat Google eine andere Zielgruppe als Microsoft im Visier. Sieht man einmal von Bildungseinrichtungen als wichtige Kunden ab, buhlt man vor allem um diejenigen, die nicht viel Geld für ein Notebook ausgeben, aber dennoch problemlos im Internet surfen wollen. Rudimentäre Office-Anforderungen erfüllt ein Chromebook ebenfalls.