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Teilweise fortschrittlich

Hands-on Huawei MateBook E und MateBook X

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Hands-on Huawei MateBook E und MateBook X
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Vor gut einem Jahr sprach so mancher noch von einer Eintagsfliege. Doch spätestens seit heute steht fest, dass Huawei es ernst mit Notebooks meint. Gleich drei neue MateBook-Modelle sollen für Aufsehen sorgen, helfen sollen Rekorde und frische Ideen. Völlig überzeugen können sie nach dem ersten Test aber nicht – Schwächen der Konkurrenz bleiben ungenutzt.

Das gilt vor allem für das MateBook D, das in Deutschland nicht angeboten wird. Für weniger als 1.000 Euro schnürt Huawei ein durchaus ansprechendes Multimedia-Paket im 15-Zoll-Format, das vor allem über den Preis erfolgreich sein könnte. Warum man auf diese Chance verzichtet, bleibt vorerst unbeantwortet.

Klar ist hingegen, dass das MateBook X und MateBook E in den hiesigen Regalen der Händler landen werden – wenn auch nur in jeweils einer Konfiguration und Farbe. Auf den ersten Blick scheint Huawei Deutschland sich dabei auf die interessantesten Kombinationen bestehend aus Preis und Ausstattung beschränkt zu haben.

MateBook E

Das MateBook E ist der reinrassige Nachfolger des MateBook und macht leider wenig anders als sein Vorgänger. Besser als bei dem gefällt nach dem ersten kurzen Test der überarbeitete Aufstellmechanismus. Als Ständer fungiert erneut der obere Teil der ansteckbaren Tastatur, nun sind aber mehr als zwei feste Winkel einstellbar. Fast stufenlos kann der Nutzer die ideale Position wählen, eine feste Unterlage bleibt aber Voraussetzung für unverwackeltes Tippen. Denn eine feste Verbindung zwischen Tastatur und Tablet-Einheit gibt es wieder nicht, mehr als Magnete gibt es nicht, um eine sichere Verbindung zu gewährleisten. Immerhin wurde die elektrische Verbindung überarbeitet, nun gibt es nur noch drei Pogo-Pins.

Der restlichen Hardware hat man sich kaum angenommen. Zwar wurde der Prozessor auf den aktuellen Stand gebracht, aber auch der Core i5-7Y54 dürfte kaum Mehrleistung als der zuvor eingesetzte Core m5-6Y54 bieten. Hinzu kommt, dass man auf 4 GB RAM beschränkt ist; die Business-Version des MateBook bot die doppelte Kapazität. Gehäuse und Schnittstellen wurden hingegen – so zumindest der Eindruck – unverändert übernommen, mehr als einmal USB 3.1 Gen 1 Typ-C gibt es auch im Jahr 2017 nicht.

Das darf über die möglichen Pluspunkte nicht hinwegtäuschen. Es gibt wieder ein handliches USB-Dock, das die wichtigsten Anschlüsse nachrüstet, einen Eingabestift, eine gute Tastatur sowie den in den schmalen Rahmen integrierten Fingerabdrucksensor. Ob das für einen Erfolg reicht, bleibt abzuwarten. Mit unverbindlichen 1.199 Euro fällt das MateBook E alles andere als günstig aus. Hinzu kommt, dass es inzwischen weitaus mehr vergleichbare Geräte als noch vor einem Jahr gibt. Ob es versteckte Stärken gibt, muss ein ausführlicher Test zeigen. Der erste Eindruck fällt zwar positiv, aber nicht überragend aus.

MateBook X

Beim MateBook X sieht das schon ein wenig anders aus. Mit der zweiten Neuheit geht Huawei ein weitaus größeres Risiko ein – der Markt für klassische Notebooks steht schon seit einiger Zeit unter Druck. Vielleicht hat man sich deshalb intensiv auf die Suche nach möglichen Aushängeschildern gemacht. Das 13-Zoll-Gerät ist kleiner als ein DIN-A4-Blatt, bietet zumindest links und rechts schmalere Display-Ränder als Dells XPS 13, kommt trotz Core i5-7200U ohne störenden Lüfter aus und bietet ein elegantes Design.

Im ersten kurzen Test konnten Display und Tastatur überzeugen, auch das Gewicht von gerade einmal einem Kilo überraschte und dürfte eines der wichtigsten Argumente für das MateBook X sein. Das Touchpad wirkte hingegen etwas zu klein, die Art und Anzahl der Schnittstellen zu eingeschränkt. Nur zweimal USB 3.1 Gen 1 Typ-C dürfte diejenigen, die das MateBook X für mehr als nur Schreiben verwenden wollen, stören. Abhilfe schafft allerdings auch das zum Lieferumfang gehörende MateDock 2 nur bedingt – einen Kartenleser bietet auch das nicht.

Das während der Vorstellung bepriesene Dolby-Atmos-Sound-System entpuppte sich zumindest vor Ort als bassarm. Die bei Notebooks eigentliche übliche Gummilippe rund um das Display fehlt beim MateBook X, was sich als Problem entpuppten könnte. Denn die soll verhindern, dass in der Tasche Krümel und Staub ihren Weg in die Tastatur finden – einen solchen Schutz gibt es hier nicht. Dafür soll das Notebook umgekippten Kaffee und ähnliches verkraften.

Wie auch beim MateBook beschränkt man sich in Deutschland auf eine einzige Konfiguration. Mit Core i5-7200U, 8 GB RAM und 256 GB fassender SSD bietet die einen guten Mittelweg, 1.399 Euro müssen aber dennoch gezahlt werden. Über den Preis will Huawei das MateBook X nicht in den Markt drücken.