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Bereits seit 2015 fing Apple an, in seinen MacBooks die sogenannte "Butterfly-Tastatur" zu verbauen. Damals bewarb man die neue Technologie damit, besonders stabile Tasten und eine präzisere Beleuchtung zu bieten. Der Kernpunkt war allerdings die sehr dünne Bauweise im Vergleich zu den meisten anderen Laptop-Tastaturen, welche noch schlankere MacBooks ermöglichte.
Jedoch wurde recht schnell klar: Die Butterfly-Tastaturen waren nicht sehr zuverlässig und extrem störanfällig. So reichte es schon, wenn nur ein wenig Staub in den Mechanismus einer Taste gelangte, um diese funktionsuntüchtig zu machen. Da die Tasten nicht einzeln getauscht werden können, musste stets die ganze Tastatur ausgewechselt werden. Dies erwies sich natürlich als recht kostspielig. Trotz der vielen Warnzeichen verbaute Apple die Butterfly-Tastatur auch in darauffolgenden Modellen bis hin zum Jahr 2019.
Der Konzern gibt an, stets Veränderungen vorgenommen zu haben, welche die Technologie zuverlässiger machen sollen. Dennoch traten dieselben Probleme immer wieder auf. 2020 zog Apple die Butterfly-Tastatur schließlich aus dem Verkehr und startete darüber hinaus ein Austausch-Programm, über welches MacBook-Tastaturen bis zu vier Jahre nach dem Launch eines Modells kostenlos getauscht werden können. Allerdings werden die bereits verbauten Butterfly-Tastaturen nur gegen neue Butterfly-Tastaturen getauscht, welche wahrscheinlich früher oder später wieder Ausfälle haben werden.
Das gab Betroffenen in den USA Anlass zu einer Sammelklage. Diese schließt jeden mit ein, der ein MacBook mit Butterfly-Tastatur in einem der folgenden sieben Staaten erworben hat: Kalifornien, New York, Florida, Illinois, New Jersey, Washington und Michigan. Betroffen sind die zwischen 2015 und 2017 erschienenen Modelle, die MacBook Pro-Modelle, die zwischen 2016 und 2019 auf den Markt gekommen sind sowie alle MacBook Air-Modelle zwischen 2018 und 2019.
Die Klage wurde bereits im Jahr 2018 beantragt, jedoch erst jetzt von Richter Edward Davila in Kalifornien zertifiziert. Apple wird dabei verdächtigt, mit dem bewussten Verkauf der fragilen Tastaturen mehrere Gesetze in den genannten Staaten gebrochen zu haben. Darunter auch das kalifornische Gesetz gegen unfairen Wettbewerb. Sollte Apple schuldig gesprochen werden, könnte es teuer für den iPhone-Konzern werden. Insbesondere wenn sich im Laufe der Verhandlungen immer mehr Betroffene den Forderungen anschließen.