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Dell Concept Luna

Modularer Laptop für mehr Nachhaltigkeit

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Modularer Laptop für mehr Nachhaltigkeit
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In den vergangenen Jahren zeigte Dell immer mal wieder spannende Konzeptideen, deren Ansätze später teilweise in finalen Produkten umgesetzt wurden. Dazu zählen beispielsweise das Concept UFO oder das Concept Nyx, welche sich damals jedoch ausschließlich auf den Gaming-Sektor bezogen. Das bereits im Jahr 2022 vorgestellte Concept Luna zeigte hingegen einen Notebookentwurf, bei dem der Fokus auf Nachhaltigkeit und Reparierbarkeit gelegt wurde. Auf der CES 2023 gab es dann eine überarbeitete Version zu bestaunen, die wir in dieser Woche im Rahmen eines Presse-Events in München näher begutachten konnten.

Bei der neusten Iteration von Concept Luna setzt Dell auf einen modularen Aufbau, bei dem sich die Hauptplatine mitsamt der Hauptkomponenten werkzeuglos austauschen lässt, während andere Bauteile wie die Lautsprecher, die Tastatur, die Kühlung oder der Akku ebenfalls leicht zugänglich sind. Das soll zum einen die Reparierbarkeit vereinfachen, zum anderen aber auch spätere Upgrades möglich machen. Dell will außerdem auf nachhaltige Materialien setzen, um auch dem Klimaaspekt zu unterstreichen.

Nachhaltig und modular

So verzichtet man bei Concept Luna auf die Verwendung von Klebstoff, unnötigen Kabeln oder gar Schrauben. Selbst das Aluminiumgehäuse wird gestempelt, was den Energieaufwand in der Produktion erheblich mindert. Dell hat hierfür sogar eine eigene Fertigungsstraße in China errichtet, die komplett per Wasserkraft versorgt wird und nicht wie sonst in China üblich per dreckiger Kohlekraft.

Das Notebook lässt sich mittels eines einfachen Push-Pins, der sich in einer Art Kensington-Look an der Seite versteckt, öffnen. Hierbei wird zunächst der Teilbereich zwischen der Tastatur und dem Display abgenommen, danach kann die Tastatur mitsamt des Touchpads mittels eines einfachen Stecksystems aus der Verankerung genommen werden. Das Besondere dabei: Flachbandkabel, die bei der Entfernung schnell mal kaputtgehen können, gibt es nicht. Die Verbindung zum Mainboard erfolgt über Kontakte.

Damit ist dann die gesamte Oberschale entfernt und man erhält Zugriff auf die eigentliche Hardware sowie die restlichen Bauteile. Die beiden Lautsprecher, der Akku und die Hauptplatine – inklusive des Prozessors, der Grafiklösung, des Arbeitsspeichers und der SSD – lassen sich dann durch Schieben in die richtige Richtung komplett werkzeuglos entfernen.

Die gesamte Demontage des Notebooks nimmt nur wenige Minuten in Anspruch, was uns Dell selbst vorführte. In der Praxis will der Hersteller jedoch nicht Servicetechniker einsetzen, sondern Roboter, die die gesteckten Module vollautomatisch austauschen sollen.


Ansonsten sind alle Komponenten mit einem QR-Code versehen, was die Bestellung von Ersatzteilen leichter machen soll. Natürlich hat Dell auch die Verpackung seiner Geräte weiter auf Nachhaltigkeit getrimmt und will komplett auf Plastik verzichten, was bei verschiedenen Modellserien bereits umgesetzt wurde.

Da es sich bei Concept Luna um ein Konzept handelt, gibt es keinerlei technischen Details. Aufgrund der Kompaktheit dürfte das Modellnotebook allerdings auf die sparsamen U-Prozessoren ausgelegt sein, wobei es dank der aktiven Kühlung, die die erste Iteration von Concept Luna noch nicht hatte, auch die etwas schnelleren P-Modelle sein können.

Erste Ideen bereits umgesetzt

Ein Gerät, das schon heute einige Ansätze von Concept Luna einsetzt, ist das Dell Latitude 9440 2-in-1, welches gleichzeitig die Speerspitze unter den Business-Geräten der Serie darstellt. Unter anderen wurden hier bereits die rahmenlose Tastatur mitsamt der neuen LED-Beleuchtung und dem Touchpad mit haptischem Feedback sowie das gestempelte und zu 75 % wiederverwertetes Aluminiumgehäuse übernommen.

Unter der Haube des Prosumer-Laptops steckt ein Intel Core i7-1365U mit zehn, bis zu 5,2 GHz schnellen Raptor-Lake-Kernen, die auf einen 16 GB großen LPDDR5-Arbeitsspeicher und eine 512 GB große NVMe-SSD zurückgreifen können. Um die Grafikbeschleunigung kümmert sich die im SoC integrierte Iris-Xe-Lösung. Das Display ist vollständig umklappbar und ein Touchscreen, womit sich das Gerät als Tablet einsetzen lässt. Es ist komplett entspiegelt und löst bei einer Diagonale von 14 Zoll mit 2.560 x 1.600 Bildpunkten auf.

Als Businessgerät verfügt das Dell Latitude 9440 2-in1 über Intels vPro-Technik, bietet optionales 5G und einen elektrischen Privacy-Shutter für die FHD-Webcam sowie die Möglichkeit, den Bildschirm softwareseitig unkenntlich zu machen, wenn Personen von der Seite oder aus dem Hintergrund mit auf das Display blicken.

Anschlussseitig gibt es USB-A, Thunderbolt 4, 3,5-mm-Klinke, HDMI und einen microSD-Kartenleser. Drahtlos wird per WiFi 6E und Bluetooth kommuniziert. Natürlich fehlt ein Fingerabdrucksensor nicht. Die Stromversorgung erfolgt über einen 60 Wh starken Akku und ein 65-W-Netzteil per USB-C.

Rund 2.830 Euro werden dafür aktuell ausgerufen.